Sie war der größte weibliche Wrestling-Star ihrer Zeit, sie fiel tief - und ist schließlich viel zu früh gestorben.
Die Tragödie um WWE-Queen Chyna
Der ehemalige WWE-Frauenchampion Chyna - Geburtsname: Joanie Laurer - wurde am 20. April 2016 im Alter von nur 46 Jahren tot in ihrem Haus in Kalifornien aufgefunden.
"In tiefer Trauer informieren wir darüber, dass wir eine wahre Ikone und Superheldin des wahren Lebens verloren haben", hieß es in einem Statement, das auf ihrem Twitter-Account veröffentlicht wurde.
Todesursache war eine Überdosis verschiedener Medikamente in Verbindung mit Alkohol: Laurer nahm Schlaf- und Schmerzmittel und Medizin gegen Angstzustände.
Chyna gewann auch Männer-Titel
Die muskulöse Chyna (82 Kilo schwer bei 1,78 Meter Größe) kam 1997 in die damalige WWF. Sie war die Begleiterin des aufstrebenden Superstars Triple H - und hinter den Kulissen auch seine Freundin, ehe er mit seiner heutigen Ehefrau Stephanie McMahon, der Tochter von WWE-Chef Vince McMahon zusammenkam.
Chyna wurde zu einem Star der Attitude Era, der WWE-Boomzeit Ende der Neunziger. Sie kämpfte bemerkenswerterweise vor allem gegen Männer, gewann 1999 gegen Jeff Jarrett auch als erste Frau den Intercontinental Title, teilte den Ring mit fast allen Stars der Ära: Stone Cold Steve Austin und The Rock, dem Undertaker, Chris Jericho, "Mankind" Mick Foley, Kurt Angle und vielen anderen.
Sie war zudem die erste weibliche Teilnehmerin am Royal-Rumble-Match und blieb auch für ihre Story-Romanze mit dem ebenfalls viel zu früh verstorbenen Eddie Guerrero in Erinnerung. Erst gegen Ende ihrer WWE-Karriere wurde sie mit Matches gegen Ivory, Trish Stratus und Lita als klassische Frauen-Wrestlerin eingesetzt.
Außerhalb des Rings machte sie auf sich aufmerksam, indem sie zweimal für den Playboy posierte.
Auf die WWE-Karriere folgte der Absturz
Im Jahr 2001 endete ihre WWF-Karriere, in weiteren Wrestling-Auftritte bei NJPW in Japan und TNA in Amerika konnte sie nicht an ihre vorherigen Erfolge anknüpfen.
Laurer blieb eine TV-Persönlichkeit, stürzte jedoch zunehmend ab: Sie hatte Drogenprobleme - und ließ ihren Entzug in der MTV-Show "Celebrity Rehab" von den TV-Kameras begleiten - und spielte zuletzt in mehreren Porno-Filmen mit.
Schlagzeilen schrieb Chyna - die sich diesen Namen 2007 auch als bürgerlichen in den Pass schreiben ließ - zuletzt ein Jahr vor ihrem Tod: Sie warf Triple H vor, sie in ihrer Beziehung geschlagen zu haben. Der wies das als Lüge zurück.
Trotz diverser Streitigkeiten, die Chyna nach ihrer Karriere mit ihrem Ex-Arbeitgeber hatte, würdigt dieser die Verstorbene nach ihrem Ableben. Bei Twitter kondolierten zahlreiche WWE-Stars. "Sie war eine wahre Pionierin unserer Industrie", schrieb etwa der Markenvorstand des Unternehmens: Stephanie McMahon.
Als Teil der Gruppierung D-Generation X wurde Chyna 2019 posthum in die Hall of Fame von WWE aufgenommen.