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Axel Schulz trauert um Ikone Foreman: "Er war ein besonderer Mensch"

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Schulz trauert um Ikone Foreman

Axel Schulz knöpfte dem verstorbenen George Foreman einst fast den WM-Titel ab. Im SPORT1-Interview spricht der heute 56 Jahre alte Schulz über den Tod der Ikone - und ein geplantes Wiedersehen, das nun nicht mehr stattfinden kann.
George Foreman und Axel Schulz vor ihrem WM-Duell 1995
George Foreman und Axel Schulz vor ihrem WM-Duell 1995
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mhoffmann
Axel Schulz knöpfte dem verstorbenen George Foreman einst fast den WM-Titel ab. Im SPORT1-Interview spricht der heute 56 Jahre alte Schulz über den Tod der Ikone - und ein geplantes Wiedersehen, das nun nicht mehr stattfinden kann.

Die Box-Welt trauert um einen ihrer größten Champions - und Axel Schulz um seinen berühmtesten Gegner.

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Am 22. April 1995 forderte der Brandenburger Ikone George Foreman um den frisch wiedergewonnenen WM-Titel im Schwergewicht heraus - und brachte den damals 46-Jährigen mit einer beherzten Performance an den Rand einer Niederlage.

Der umstritten verlorene Kampf begründete Schulz' Status als Aushängeschild des deutschen Schwergewichts-Boxens: Die - letztlich vergebliche - Jagd des Brandenburgers nach dem WM-Titel fesselte zeitweise über 18,5 Millionen Fans in Deutschland an die TV-Bildschirme.

Im SPORT1-Interview spricht der heute 56 Jahre alte Schulz über Foremans Tod - und ein geplantes Wiedersehen, das nun nicht mehr stattfinden kann.

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SPORT1: Herr Schulz, wie haben Sie vom Tod George Foremans erfahren?

Axel Schulz: Durch die zahlreichen Nachrichten heute Morgen auf meinem Handy. Es ist sehr traurig, wir waren gerade dabei ein Wiedersehen fürs Fernsehen zu organisieren, unser Kampf jährt sich im April ja zum 30. Mal. Es war alles schon in trockenen Tüchern, seit einiger Zeit aber kam keine Rückmeldung mehr aus Amerika. Nun wissen wir warum. Sehr traurig.

SPORT1: Foremans Tod kommt für viele unerwartet, viele haben ihn auch durch seine Auftritte nach dem Boxen als sehr fit und rege vor Augen.

Schulz: Ja, er war ein besonderer Mensch – schon damals. Wenn ich an die Pressekonferenzen vor unserem Kampf zurückdenke: Er hatte immer ein Lächeln auf den Lippen, war immer respektvoll, nie diese bösen Worte, „Ich werde dich töten“ und so weiter.

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SPORT1: Wie sind Sie nach dem Kampf in Kontakt geblieben?

Schulz: Wir sahen uns öfter bei großen Kämpfen, bei denen wir beide als Experten im Einsatz waren, ich für Premiere / Sky, er für US-Sender – das letzte Mal vor zirka zehn Jahren. Wir haben uns immer nett unterhalten, wenn es die Gelegenheit gab. Es waren tolle Begegnungen, er hatte ja auch viel zu erzählen. Über seine große Familie, seine Berufung als Prediger und seine Hobbys. 2016 war er ja auch in Deutschland, weil er Ehrengast bei der Schäferhund-WM in Meppen war, er hatte ein Faible für die Tiere. Da habe ich ihn leider verpasst.

SPORT1: Wie oft war der Kampf und sein umstrittener Ausgang Thema?

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Schulz: Nicht so oft. Wenn, dann kamen wir schnell zum Punkt, dass er gesagt hat: Du hättest mich halt k.o. schlagen müssen. Wir kennen die Geschichte ja (lacht).

Axel Schulz brachte George Foreman 1995 an den Rand einer Niederlage
Axel Schulz brachte George Foreman 1995 an den Rand einer Niederlage

SPORT1: Sie haben mal gesagt, dass sie Foreman hinter Muhammad Ali und Mike Tyson als die Nummer 3 der großen Schwergewichts-Weltmeister sehen. Ist es heute überhaupt noch möglich, dass ein Boxer diese Größe erreicht?

Schulz: Kaum. Es waren andere Zeiten, in denen Boxkämpfe wie Ali vs. Foreman Weltereignisse waren, in denen jeder nachts vor dem Fernseher saß. Heute müsste sich ja jeder erstmal den richtigen Streaming-Dienst raussuchen, wo ein großer Boxkampf läuft.

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SPORT1: In den USA sind es heute auch eher die UFC-Veranstaltungen, die die Kampfsport-Fans in Massen bewegen. Oder Showevents wie Jake Paul vs. Mike Tyson ...

Schulz: Da hatten die großen Boxkämpfe früher einfach eine andere Tragweite. Wenn man bedenkt, was hinter dem großen Kampf zwischen Ali und Foreman für eine Geschichte steckte: Dass Ali den Titel wegen seiner politischen Überzeugungen verlor, dass er nach sieben Jahren wieder danach griff - als krasser Außenseiter gegen den unbesiegten Foreman. Und dann schlägt Ali ihn beim „Rumble in the Jungle” in Zaire völlig überraschend. Da passiert eine ganz andere Art von Legendenbildung.

SPORT1: Wie fühlt sich der Tod Foremans für Sie persönlich an: Ihr Kampf gegen Foreman hat Sie populär gemacht, Ihr Name ist seit 30 Jahren untrennbar mit seinem verbunden gewesen.

Schulz: Ja, absolut, man wird ja auch immer wieder drauf angesprochen - und es ist ja auch schön, mit einer solchen Legende verbunden zu sein. Umso mehr hätte ich mich gefreut, ihn in diesem Jahr nochmal wiederzusehen. Aber so ist leider das Leben.