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Der tragischste und folgenschwerste WM-Kampf der Box-Geschichte

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Der tragischste und folgenschwerste WM-Kampf der Box-Geschichte

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Der tragischste Kampf der Geschichte

Vor 42 Jahren endete ein brutaler WM-Kampf gegen US-Liebling Ray Mancini im Tod von Duk-koo Kim und zwei weiteren Tragödien. Sie veränderten den Sport einschneidend.
Ray Mancini war der Sieger eines tragischen Boxkampfs
Ray Mancini war der Sieger eines tragischen Boxkampfs
© IMAGO / Imagn Images
Vor 42 Jahren endete ein brutaler WM-Kampf gegen US-Liebling Ray Mancini im Tod von Duk-koo Kim und zwei weiteren Tragödien. Sie veränderten den Sport einschneidend.

Dieser Boxkampf war an Tragik kaum zu überbieten: Am 13. November 1982 besiegte Ray „Boom Boom“ Mancini den Koreaner Duk-koo Kim in Las Vegas im Kampf um den WM-Titel im Leichtgewicht. Kim starb vier Tage nach dem Kampf an den Folgen des Kampfes, das Drama zog zwei weitere Tragödien nach sich und veränderte die Boxwelt für immer.

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Der Koreaner war nicht der erste Boxer gewesen, der im Ring sein Leben gelassen hatte. Dennoch sorgte gerade die Art und Weise, wie er im Kampf über seine persönlichen Grenzen gegangen war, in den Wochen und Monaten nach dem Kampf für große Diskussionen. Satte 14 Runden hatte er sich mit Mancini duelliert und gerade in den letzten Runden kaum mehr Gegenwehr leisten können.

Boxer liefern sich Schlacht über 14 Runden

Der Kampf zwischen Kim und dem in den USA äußerst beliebten Ray Mancini, der gegen den Koreaner zum zweiten Mal seinen WBA-Gürtel verteidigte, entwickelte sich von der ersten Runde zu einer brutalen Schlacht, in der beide Kämpfer ohne große Verteidigung nah am Gegner versuchten, den Gegenüber mit harten Schlägen niederzustrecken.

So setzten beide Kämpfer harte Schläge, sowohl zum Körper, aber eben auch zum Kopf des Gegners. Die Kämpfer wankten nach den harten Einschlägen mehrfach. Die 10.000 Zuschauer vor dem Caesar‘s Palace in Las Vegas und die Millionen Menschen vor den TV-Geräten - CBS übertrug das Spektakel im nationalen TV live - fieberten bei der brutalen Auseinandersetzung mit.

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Gil Clancy, der für CBS zu der Zeit als Box-Analyst tätig war, ahnte in der sechsten Runde schon Schlimmes: „In diesem Kampf wird etwas passieren. Entweder wird einer der Kämpfer durch einen Schlag eine Platzwunde bekommen oder den anderen sehr schwer auf die Bretter schicken.“

Und eben dazu kam es dann auch: In der 14. von 15 Runden merkte man, dass Kim noch nie über eine solche Distanz hatte boxen müssen. Der Koreaner taumelte nur noch durch den Ring. Nach einer Schlagkombination schickte Mancini seinen Gegner mit einer krachenden Rechten zu Boden. Obwohl Kim noch versuchte sich an den Seilen wieder auf die Beine zu ziehen, beendete Ringrichter Richard Green den Kampf.

Der siegreiche Mancini feierte ungeahnt von den tragischen Folgen des Kampfes seinen Sieg, doch nur wenige Minuten nach dem Ende stand der sportliche Ausgang völlig im Hintergrund.

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Kim kollabiert und stirbt im Krankenhaus

Kim brach kurz nach dem Kampf zusammen und musste direkt auf einer Trage aus dem Ring getragen werden. Wie Sports Illustrated berichtete, soll der Koreaner auf dem Weg ins Krankenhaus nur vier Mal pro Minute geatmet haben.

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Im Desert Springs Hospital angekommen, wurde Kim direkt notoperiert. Dem Koreaner wurde in einer zweieinhalbstündigen OP ein knapp 100 Kubikzentimeter großes Blutgerinnsel von der rechten Seite seines Gehirns entfernt. Nach Angeben des Mediziners hätte sich dieses Gerinnsel durch einen der harten Schläge gegen den Kopf im Kampf gebildet.

Trotz der erfolgreichen Operation erlag Kim vier Tage später an den Folgen des Gerinnsels. Zuvor war er in ein Koma gefallen, aus dem er nie wieder erwachte.

Makaber: Der Koreaner hatte vor dem Kampf mit martialischen Sprüchen für Aufsehen gesorgt. „Entweder stirbt er oder ich“, sagte er vor dem Kampf zu einem Reporter. In seinem Hotelzimmer in Las Vegas schrieb er kurz vor dem Kampf auf eine Lampe: „Leben oder Sterben“.

Kampf führt zu weiteren tragischen Folgen

Wäre der Tode des koranischen Boxers nicht schon tragisch genug gewesen, führte dies in den Monaten nach dem Kampf zu zahlreichen weiteren Tragödien.

Kims Mutter, die nach Informationen der New York Times aus Südkorea nach Las Vegas gereist war und bis zum Tod ihres Sohnes an dessen Seite war, beging nur drei Monate nach dem Ableben ihres Sohnes Selbstmord.

Knapp sieben Monate nach dem Kampf dann die nächste Tragödie: Auch Ringrichter Richard Green beging Selbstmord. Green machte sich für den Tod des koreanischen Boxers mitverantwortlich.

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Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst von Depressionen und Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in zahlreichen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

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Mancini kämpfte mit Depressionen

Auch Kims Gegner Ray Mancini machte sich nach dem Tod seines Kontrahenten großer Vorwürfe und wurde depressiv. Mancini boxte zwar weiter und verteidigte seinen Titel auch noch einige Male erfolgreich, doch so richtig erfolgreich war er in der Folge nicht mehr.

Nach seinem Titelverlust 1984 kämpfe er bis zu seinem Karriereende 1992 noch sporadisch, war nach Aussagen von Box-Promoter Bob Arum aber „nie wieder derselbe“.

Tragischer Vorfall sorgt für zahlreiche Regeländerungen

Auch für den Box-Sport wurde der Kampf im Anschluss zum einschneidenden Ereignis, der zu zahlreichen Regeländerungen führte. Die Nevada State Athletic Commission führte den stehenden „Eight-Count“ ein. Dieser erlaubte es den Ringrichtern in der Folge einen Knockdown zu werten, selbst wenn der Kämpfer eigentlich noch nicht zu Boden geschickt wurde, aber kurz vor einem Knockdown stehen könnte. Zudem wurde verfügt, dass Boxer nach einer Niederlage durch K.o. mindestens 45 Tage nicht kämpfen dürfen.

Die größte Regeländerung führte aber der Boxverband WBC ein: Ab 1982 wurde die Rundenanzahl in Titelkämpfen von maximal 15 auf maximal zwölf verkürzt. Die WBA und die IBF zogen 1987 nach und auch die WBO startete ab der Gründung 1988 ebenfalls mit maximal zwölf Runden.

So oder so wurde der 13. November 1982 zu einem Tag, ab dem viele Box-Fans und Box-Beobachter den Sport anders sahen. Der Box-Sport war ab diesem Tag nicht mehr derselbe.