Leon Bunn steht vor dem größten Erfolg seiner Boxerlaufbahn.
So will Bunn den WM-Titel holen
Am Samstag (ab 22.45 Uhr LIVE bei SPORT1 im TV und Stream) kämpft er gegen den Iren Padraig McCrory um den WM-Titel im Halbschwergewicht, Version IBO. Der Austragungsort sagt jedoch viel über den derzeitigen Stand des deutschen Boxens aus. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Boxen)
Henry Maske und Felix Sturm füllten noch die Festhalle in der Main-Metropole. Dagegen versprüht die Fabriksporthalle im Frankfurter Osten eher einen derben Charme.
Hier aber soll für Bunn der große Traum vom WM-Gürtel wahr werden. Es geht um ehrliche Arbeit, weniger glamourös als in früheren Tagen, aber auch um so etwas wie einen Neuanfang. „Der WM-Gürtel wäre der Türöffner für alles“, sagt Leon Bunn (30).
Bunn-Gegner lässt mit Sieg aufhorchen
Sein Trainer Conny Mittermeier, der zuletzt zum „Trainer des Jahres“ gewählt wurde, ist ein Verfechter der Grundwerte Fleiß, Kondition, Disziplin. Das passt hervorragend zu Bunn, der auch in längeren Wettkampfpausen sein Kampfgewicht hält und kein kräfteraubendes „Gewichtmachen“ braucht.
Überhaupt die Kondition: die wird einer der Schlüssel sein, um den 1,85 Meter großen McCrory zu bezwingen. Der Ire ist somit vier Zentimeter größer als Bunn, steht in der Rangliste des sanktionierenden Verbandes IBO (International Boxing Organization) vier Plätze vor Bunn.
Mit dem Sieg über den Weltranglistenmann Marco Antonio Periban (Mexiko) machte McCrory zuletzt auf sich aufmerksam, sein wichtigster Erfolg. Aber ist der in 14 Kämpfen ungeschlagenen Ire, auch automatisch der Favorit in diesem Duell?
So will Bunn seinen Gegner besiegen
Für Bunn spricht neben der deutlich besseren Amateurlaufbahn auch die Profierfahrung. Mit 112 Profirunden hat er doppelt so viele absolviert wie sein Kontrahent, ging mehrfach über 10 und 12 Runden. Durch präzise Kombinationen seine Gegner zermürben – das ist Strategie von Bunn. Gegen McCrory kann sie wieder aufgehen, vor allem in der zweiten Hälfte des Kampfes.
McCrory, Spitzname „The Hammer“, ist in den ersten Runden sehr gefährlich, wird seine KO-Chance suchen. Bevor Leon Bunn seine Kondition ausspielen kann, ist also Köpfchen gefragt. In den ersten Runden wenig riskieren und besonders auf die Deckung achten, danach dann den Druck erhöhen. So in der Art könnte die Formel für den Sieg lauten.
Ein Türöffner, nicht nur für Bunn persönlich. Sondern auch für seine Sportart. Und für den Weg von der Fabriksporthalle in die Festhalle.