Box-Weltmeister Oleksandr Usyk bleibt der König des Schwergewichts. Im vereinbarten Rückkampf besiegte der Ukrainer den britischen Ex-Champion Anthony Joshua am Samstag in Dschidda/Saudi-Arabien nach Punkten.
Fury verhöhnt Usyk und Joshua
Usyk behält somit seine WM-Gürtel nach Version der Verbände WBA, WBO und IBF.
Der 35-jährige Usyk, einst unumstrittener Weltmeister im Cruisergewicht, ist nun auch im 20. Profikampf ungeschlagen. Dem Edeltechniker fehlt lediglich der WBC-Titel, den zuletzt Tyson Fury (Großbritannien) hielt, der jedoch kürzlich einmal mehr seinen Rücktritt vom Boxsport erklärt hatte.
Usyk fordert Fury heraus - und kassiert Häme
Nach seinem erst vierten Kampf im Schwergewicht forderte Usyk direkt Fury heraus. "Ich bin mir sicher, dass Tyson Fury noch nicht final zurückgetreten ist, ich bin davon überzeugt, dass er gegen mich kämpfen will", sagte Usyk: "Ich möchte gegen ihn kämpfen, wenn es nicht Tyson Fury ist, werde ich überhaupt nicht mehr kämpfen."
Fury antwortete prompt und tönte bei Social Media. "Das war einer der schlechtesten Schwergewichts-Kämpfe, den ich ja gesehen habe. Ich würde beide in einer Nacht fertig machen", sagte er bei Instagram: "Hol das Scheckheft raus."
Erst am 25. September des Vorjahres hatte Usyk Joshua in London enttrohnt und nach Punkten bezwungen. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar hatte sich Usyk zunächst der ukrainischen Armee angeschlossen, ehe er wieder ins Training zurückkehrte.
Joshua will Niederlage erst nicht akzeptieren
"Diesen Sieg widme ich meinem Land, meiner Familie, meinem Team und allen Soldaten, die das Land verteidigen", sagte Usyk, der bei zwei von drei Punkterichtern vorne lag.
Joshua konnte seine insgesamt dritte Niederlage im 27. Profikampf zunächst nicht akzeptieren.
Er schnappte sich Usyks Gürtel und warf sie aus dem Ring, bei der Pressekonferenz nach dem Kampf brach er in Tränen aus. Der 32-Jährige, der im April 2017 Wladimir Klitschko in dessen letztem Kampf per K.o. besiegt hatte, steht an einem Scheideweg.
Spekulationen um einen Rücktritt hatte Joshua vor dem Kampf als „Nonsens“ abgetan. Schon 2019 hatte Joshua all seine Titel an Andy Ruiz Jr. (USA) verloren, sie dann aber sechs Monate später in Diriyya/Saudi-Arabien zurückerobert.