94.000 Fans im Londoner Wembley-Stadion. Tyson Fury hat für das britische WM-Duell heute Abend die größte Bühne, die er je hatte - für seinen angeblich letzten Auftritt.
Mega-Zahltag für Fury - und Schluss?
Dillian Whyte ist der Gegner des WBC-Weltmeisters im Schwergewicht, ein ehemaliger Sparringspartner und Kumpel, mit dem es vorab keine Giftpfeile gab. War auch nicht nötig, um den Kampf vor allem in der Heimat zum Kassenschlager zu machen. (NEWS: Alles zum Boxen)
Weil sich die Promoter die Kampfbörse beim „Purse Bid“ in ungeahnte Rekordhöhen steigerten, stehen beide vor dem wohl größten Zahltag ihrer Karriere: Fury soll rund 25,5 Millionen Euro einsacken, der außerhalb Englands kaum erprobte Whyte auch immerhin schon 6,5.
Nach eigenen Angaben will Fury nach dem Fight in den Ruhestand gehen. „Ich habe niemandem etwas zu beweisen“, sagte der Bezwinger von Wladimir Klitschko und Deontay Wilder. Fury weiß allerdings selbst zu gut, dass ihm das kaum einer abnimmt. Zu viele Rücktritte von Rücktritten hat die Branche gesehen, zu viel Geld kann der „Gypsy King“ noch verdienen - und damit auch sein Vermächtnis mit einem Vereinigungskampf vergrößern.
Tritt Tyson Fury wirklich ab - oder folgt doch noch ein Mega-Fight?
Obwohl der auf der besetzten Krim geborene Ukrainer zwischenzeitlich zusammen mit den Klitschko-Brüdern zur Verteidigung seines Landes in den Krieg gegen Russland gezogen war, trainiert er nun wieder für den im Juli angedachten Rückkampf gegen Joshua. (HINTERGRUND: Die bittere Wendung der Klitscho-Story)
Für den Sieger wäre Fury die logische nächste Option - aber der Hüne, der sich immer wieder als schwer berechenbar erwiesen hat, beharrt auf seinem Abschied. Auch wenn er „weiß, dass mir niemand glaubt, weil sie alle denken, dass ich hinter Geld oder was auch immer her bin“.
Dillian Whyte lebte ein turbulentes Leben
Der ungeschlagene Champion Fury (31 Siege in 32 Profikämpfen) geht als klarer Favorit in den Fight gegen Whyte (28 von 30) - den er dennoch nicht unterschätzt: „Das ist ein Schwergewichtsboxkampf, den jeder mit einem Schlag gewinnen kann. Wenn ich nicht in Bestform bin, wird dieser Mann mir den Kopf von den Schultern schlagen.“
Was Whyte will, ist klar: Den König stürzen. Der 34 Jahre alte Pflichtherausforderer Whyte wartet seit Jahren auf seine Chance - und ist voll motiviert, die Chance seines turbulenten Lebens zu nutzen.
Geboren wurde er auf Jamaika, aufgewachsen aber ist er in der Nähe des Wembley-Stadions, in der Jugend wurde er in die Londoner Gang-Kriminalität hineingezogen, wurde angeschossen und niedergestochen, im Alter von 13 Jahren zeugte er das erste seiner drei Kinder - Fury ist ihm da um drei voraus.
„Ich bin bereit, alles zu tun, was nötig ist“, sagte Whyte: „Ich bin diese Art von Kämpfer, der alles tut, was er tun muss. Ich habe keine Angst, Risiken einzugehen - ich bin mein ganzes Leben lang Risiken eingegangen.“
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Uhrzeit: 22 Uhr
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Mit Sportinformationsdienst (SID)