Box-Weltmeister Anthony Joshua ist auf seinem Weg zur Vereinigung aller großen Schwergewichtsgürtel krachend gescheitert.
Krachende Pleite für Joshua
Der 31 Jahre alte Brite unterlag am Samstagabend in London dem Ukrainer Alexander Usyk überraschend nach Punkten. Damit verlor Joshua die Titel der Verbände WBA, WBO und IBF und muss den Traum von einem Mega-Fight gegen WBC-Champion Tyson Fury vorerst begraben.
Von Beginn an setzte der Herausforderer Joshua unter Druck und kontrollierte den Kampf fast nach Belieben. Bereits früh schockte der Ukrainer seinen Gegner mit einer späten Linken in Runde drei, die bei Joshua Wirkung zeigte.
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Erst in der Mitte des Kampfes konnte der Titelverteidiger seine Klasse zeigen und das Kommando im Ring übernehmen. Aber spätestens ab Runde sieben war Usyk wieder Herr der Lage und Joshua wirkte zunehmend verzweifelt.
Einstimmiger Punktsieg für Usyk
Gegen Ende war er stets einen Schritt schneller als seine Gegenüber, während Joshua zunehmend auf einen K.o. hoffen musste. Am Ende entschieden die Ringrichter einstimmig (117-112, 116-112, 115-113) zugunsten des Herausforderers.
Für Joshua war es im 26. Profikampf die zweite Niederlage (24 Siege), nachdem er am 1. Juni 2019 sensationell gegen den US-Amerikaner Andy Ruiz jr. durch technischen K.o. verloren hatte. Rund ein halbes Jahr später holte Joshua seine Titel wieder zurück. In seinem einzigen Kampf 2020 schlug er den Bulgaren Kubrat Pulew am 12. Dezember in der neunten Runde K.o.
Später meldete sich der Brite bei Twitter zu Wort: „Bleib positiv, auch wenn die Welt vor dir zusammenbricht! London, ich liebe dich und danke dir jedes Mal!“ Sein Promoter Eddie Hearn hatte bei Sky nach dem einstimmigen Urteil erklärt: „Usyk hat eine großartige Leistung gezeigt und der bessere Mann hat gewonnen. Joshua kam nie richtig in Fahrt.“
Joshua gegen Fury steht noch aus
Für Usyk bedeutet der Triumph im Tottenham Stadium den größten Erfolg seiner Karriere. Der nun in 19 Profikämpfen ungeschlagene Weltklasse-Techniker war bereits im Cruisergewicht unumstrittener Weltmeister gewesen, bevor er 2019 in die Königsklasse aufstieg.
Ein Duell Joshua gegen Fury war indessen bereits geplant gewesen. Doch Fury muss aus vertraglichen Gründen am 9. Oktober ein drittes Mal gegen Ex-Weltmeister Deontay Wilder (USA) antreten, den er im Februar 2020 enttrohnt hatte. Folglich stieg Joshua zunächst gegen WBO-Pflichtherausforderer Usyk in den Ring.
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mit Sport Informationsdienst SID