Der mexikanische Box-Superstar Saul "Canelo" Alvarez hat sich vor exakt 73.126 Zuschauern in Dallas den WM-Titel der WBO im Supermittelgewicht gesichert. Alvarez besiegte im AT&T Stadium den Briten Billy Joe Saunders durch technischen K.o. und verteidigte damit auch seine Gürtel der Verbände WMC und WBA.
Canelo siegt in Rekord-Fight
Nach dem Event vor dem größten Publikum für einen Indoor-Kampf beim Boxen - den bisherigen Rekord hielt der Rückkampf zwischen Muhammad Ali und Leon Spinks 1978 mit 63.350 Fans - wurde Saunders mit Verdacht auf einen Augenhöhlenbruch ins Krankenhaus eingeliefert.
"Ich wusste, dass das Ende sein würde. Ich glaube, ich habe ihm die Wange gebrochen und wusste, dass er nicht mehr aus der Ecke kommen würde.", sagte Alvarez im Interview nach dem Kampf. "Es ist schwer zu beschreiben, was ich gerade fühle. Das ist ein sehr emotionaler Moment für mich. Wir mussten so lange ohne Fans auskommen."
Zuschauer ohne Abstand und Masken
Diesmal strömten die Zuschauer in Scharen ins Football-Stadion der Dallas Cowboys. So viele waren es in den USA bei einer Sportveranstaltung seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie noch nie.
Mehr noch: Da die Corona-Beschränkungen in Texas mittlerweile aufgehoben sind, galten weder Abstandsregeln noch Maskenpflicht.
Saunders gibt gegen Canelo auf
Saunders hatte sich lange als harter Gegner erwiesen. Als er in der achten Runde nach mehreren kräftigen Schlägen auf dem rechten Auge nicht mehr ausreichend sehen konnte, warf seine Ecke das Handtuch.
Mit einem rechten Aufwärtshaken brach Canelo den Widerstand seines Gegners. Er traf ihn so hart, dass dessen rechtes Auge sofort fast komplett zuschwoll. Alvarez merkte das und schlug nun umso heftiger zu. Kurze Zeit später war der Kampf vorbei.
Zuvor war Saunders in 30 Profikämpfen ungeschlagen gewesen. Alvarez hat nach seinem Sieg nun 56 seiner 59 Karrierekämpfe, davon 38 durch K.o., für sich entschieden.
Canelo will Weltmeister aller Verbände werden
Langfristig will sich Canelo als erster Boxer zum Weltmeister aller Verbände krönen. Dazu fehlt ihm nach dem Erfolg über Saunders nur noch der Titel der IBF, den derzeit der US-Amerikaner Caleb Plant trägt.
"Natürlich ist es unser Ziel, diesen Kampf stattfinden zu lassen", sagte Promoter Eddie Hearn. "Es ist der einzige Kampf, der für Canelo im Moment Sinn ergibt."
Als Termin ist der 18. September im Gespräch, der Tag der mexikanischen Unabhängigkeit.
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Mit Sport-Informationsdienst
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