Nach einer völlig überraschenenden Pleite im ersten Duell holte sich Anthony Joshua im Dezember 2019 seine verlorenen WM-Gürtel durch den Sieg über Andy Ruiz Jr. zurück. Diesen Erfolg hat der Brite auch Wladimir Klitschko zu verdanken.
Klitschko half Joshua aus Tief
"Wladimir hat mir so viele Tipps gegeben. Er ist eine der Ikonen, eine Legende", schwärmte Joshua drei Monate nach dem Kampf in der Bild am Sonntag über den Ukrainer, der im Jahr 2017 seinen letzten großen Kampf gegen den Briten verloren hatte und dann zurückgetreten war.
Joshua vertraut Klitschkos Rat
Der zuvor ungeschlagene Joshua hatte im Juni 2019 seine Titel der Verbände WBA, IBF, WBO und IBO gegen den Mexikaner Ruiz verloren, der ihn in der 7. Runde durch technischen K.o. bezwungen hatte.
Der bald angesetzt Rückkampf wurde zum Lackmustest für Joshua, dessen Karriere bei einer erneuten Pleite einen unauslöschlichen Makel bekommen hätte.
Bei der Vorbereitung baute Joshua auf Ratschläge von Klitschko, zu dessen Erfahrungsschatz auch der Umgang mit den großen Niederlagen gegen Ross Puritty, Corrie Sanders, Lamon Brewster und zuletzt Tyson Fury gehört. "Er hat mir gesagt, dass ich mein Telefon nicht so oft benutzen soll in der Kampfwoche. Ich sollte mich fokussieren und die Kraft bündeln", erklärte Joshua.
Rückkampf gegen Klitschko? Joshua nennt Tendenz
Klitschko hatte Joshua am 29. April 2017 nach der Niederlage und dem geplatzten Rückkampf gegen Fury herausgefordert und sich mit einem mitreißenden Fight vor 95.000 Fans im Londoner Wembley-Stadion trotz der Niederlage einen würdigen Abgang bereitet.
Klitschko war in der 11. Runde nach zwei Niederschlägen k.o. gegangen, aber der Fight war bis zuletzt offen. Auf den Scorecards führte Joshua zum Zeitpunkt des Abbruchs bei zwei Kampfrichtern (96:93, 95:93), beim dritten war Klitschko mit 95:93 vorn gelegen.
Generell habe er ein gutes Verhältnis zu "Dr. Steelhammer". "Meine Beziehung zu Wladimir war immer sehr loyal. Ich habe großen Respekt für ihn. Nicht nur als Boxer, sondern auch als Mensch. Wahnsinn, wo er und sein Bruder herkommen und was sie erreicht haben."
Einen Rückkampf gegen Klitschko, über den öfters spekuliert worden war, schließt Joshua jedoch so gut wie aus. "Nein, ich würde nicht nochmal gegen ihn boxen wollen. Eventuell, wenn er mich herausfordert. Aber ehrlich gesagt will ich das nicht. Dafür respektiere ich ihn zu sehr."