Das Team Sauerland soll seine Pforten in Berlin schließen.
Box-Hammer? Sauerland reagiert
Mit dieser Nachricht vermeldete die Bild am Donnerstag vermeintlich einen echten Box-Hammer. Doch ganz so dramatisch, wie die ursprüngliche Meldung vermuten lässt, gestaltet sich die Situation beim deutschen Traditions-Boxstall nicht.
"Es geht dabei tatsächlich nur um das Gym, das wir derzeit in der Nähe des Olympiastadions angemietet haben. Wir werden in Berlin aber erneut Büroräume und ein Gym anmieten", erklärte der Sauerland-Stall auf Nachfrage von SPORT1.
Kapazität der Trainingsstätte als Grund für Schließung
Grund für die Entscheidung ist die Kapazität der Trainingsstätte, die für die drei, vier Boxer, die noch in Berlin trainieren, schlichtweg zu groß ist. Obendrein sucht das Team auch noch nach neuen Büromöglichkeiten in der Hauptstadt.
"Es ist daher kein Abbruch der Zelte, sondern vielmehr ein Umzug. Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, ändert sich nicht viel, lediglich der Ort", sagte das Team.
Neben den Zentralen in Berlin und Hamburg hat das Sauerland-Team, das ab 1978 von Unternehmer und Box-Fan Wilfried Sauerland aufgebaut, promotet und zu einem der größten und erfolgreichsten Boxställe Europas geformt wurde, weitere Standorte in London, Kopenhagen, Stockholm und New York.
Wegner formt Box-Größen bei Sauerland zu Weltmeistern
Einer der wichtigsten Personen innerhalb des Teams ist seit Jahren Ulli Wegner. Der ehemalige Amateurboxer wechselte nach den Olympischen Spielen von Atlanta im Jahr 1996 ins Sauerland-Team und formte seitdem etliche Welt- und Europameister.
Der inzwischen 77-Jährige hatte unter anderem Box-Größen wie Sven Ottke, Markus Beyer, Marco Huck oder Arthur Abraham unter seinen Fittichen und gilt als einer der besten Box-Trainer der Welt.
Vor etwa einem Jahr hatte Wegner erklärt: "Wird unsere Berliner Trainingsstätte geschlossen, kann ich unter diesen Bedingungen nicht weiterarbeiten."
Schließung des Gyms nicht gleichbedeutend mit Wegners Karriereende
Doch die Schließung des Gyms am Olympiastadion soll nicht gleichbedeutend mit einem Karriereende der Trainer-Ikone sein.
"Bis Ende des Jahres ändert sich ja erst einmal gar nichts, so lange läuft der Vertrag im Olympiastadion noch. Wir sprechen schon seit längerem und auch derzeit mit den Trainern Ulli Wegner und Georg Bramowski und natürlich auch den Boxern, die in Berlin trainieren, darüber, in welcher Konstellation es weitergehen wird", erklärte der Boxstall bei SPORT1.
"Das ist ein ganz normaler und konstruktiver Austausch, der zum Schluss die beste Lösung für alle Beteiligten gewährleisten wird", heißt es weiter.
Nächste Sauerland-Box-Gala mit Feigenbutz in Ludwigshafen
Der nächste Boxabend des Team Sauerland findet am 17. August in Ludwigshafen statt, SPORT1 zeigt die Gala aus der Friedrich-Ebert-Halle LIVE im TV und im LIVESTREAM.
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Dort wird Lokalmatador Vincent Feigenbutz gegen den noch ungeschlagenen Spanier Cesar Nunez den Hauptkampf des Abends bestreiten. "Cesar Nunez ist bislang noch ungeschlagen, aber ich werde ihm seine erste Niederlage zufügen und setze alles daran, den Kampf vorzeitig zu beenden. Ludwigshafen kann sich auf eine tolle Boxnacht freuen", kündigte der 23-Jährige bereits an.
Leon Bauer musste seinen Kampf gegen den Engländer Luke Blackledge hingegen absagen. Der Pfälzer unterzog sich aufgrund eines entzündeten Weisheitszahns einer Operation und darf daher bis zu 14 Tage nicht trainieren.