Bei der Box-Gala in Wolfsburg verteidigt Patrick Wojcicki seinen IBF Intercontinental-Titel erfolgreich. Gegen den Argentinier Marcelo Fabian Caceres setzte er sich klar nach Punkten durch. Die drei Kampfrichter sahen den Titelverteidiger beim Kampf in seiner Heimatstadt mit 114:112, 117:109 und 115:111 vorne.
Wojcicki bleibt Champion
Aber trotz der Einstimmigkeit in der Entscheidung war es ein hartes Stück Arbeit, das Wojcicki verrichten musste. Der Argentinier stürmte immer wieder nach vorne und war enorm unangenehm zu boxen. Dennoch war der Lokalmatador ständig Herr der Lage und sorgte dafür, dass sein Gegner in Runde sieben und neun angezählt werden musste.
Zwar reichte es am Ende nicht für den K.o.-Sieg, aber in seinem dritten Kampf über 12 Runden feierte Wojcicki seinen dritten Sieg. Insgesamt steht er nun bei einem Kampfrekord von 13 Siegen und einem Unentschieden.
"Es war ein harter Kampf. Er (Caceres, Anm.d.Red.) hat genauso geboxt, wie wir es gedacht haben. Er hat gute Arbeit geleistet. Aber ich bin hier zuhause, das ist meine Stadt. Da nimmt mir keiner den Titel weg", zeigte er sich nach dem Kampf zufrieden mit seiner Leistung.
Radovan mit Revanche-Sieg
Im Dezember hatten sich Ronny "Lieven" Mittag und Denis Radovan noch unentschieden getrennt. Da das Urteil allerdings ziemlich umstritten war, einigte man sich schnell auf einen Rückkampf - zum Glück für die Fans. Denn auch bei der Box-Gala in Wolfsburg zeigten die beiden Boxer einen Kampf der Extraklasse. Am Ende sahen zwei von drei Kampfrichtern Radovan hauchdünn vorne, womit er sich den IBF Mittelgewicht Europa-Titel sicherte.
Am Anfang kontrollierte Radovan den Kampf klar. Aber ab der vierten Runde kam Mittag immer besser in den Fight und es entwickelte sich eine wahre Box-Schlacht. Beide Boxer zeigten teils spektakuläre Offensivaktionen und konnten immer wieder mit harten Treffern punkten.
Passend zu dem offenen Kampf waren sich auch die Kampfrichter in der Bewertung nicht einig. Zwei Ringrichter sahen Radovan mit 96:94 vorne, ein Juror entschied 96:94 für Mittag.
Nach dem Kampf kam auch wieder ein internes Sauerland-Duell zwischen Patrick Wojcicki und Denis Radovan ins Gespräch. "Wenn der Kampf irgendwann kommen soll oder muss, wird er auf jeden Fall kommen", zeigte sich Radovan offen.
Alisch überzeugt erneut
Bei ihrem Profi-Debüt in Koblenz hatte es Sophie Alisch besonders eilig. Noch in der ersten Runde hatte sie ihre Gegnerin bereits auf die Bretter geschickt. In ihrem zweiten Profi-Kampf im Federgewicht musste sie nun über die volle Distanz gehen.
Allerdings war der Sieg nicht wirklich gefährdet. Zwar verlangte ihr die Ukrainerin Alina Zaitseva einiges ab, doch die 17-Jährige sah das eher als Chance, den Zuschauern ihr gesamtes Repertoire als Boxerin zu demonstrieren. Egal ob auf Distanz oder im Clinch, ob in der Offensive oder der Defensive, Alisch hatte immer die richtige Antwort parat und dominierte dementsprechend den Kampf von Beginn an.
Das sahen auch die Kampfrichter so, die Alisch einstimmig nach Punkten (60:54) zur Siegerin erklärten.
Die Freude über den Sieg überwog dann auch die Tatsache, dass es diesmal keinen K.o. gab. "Es kann nicht bei jedem Kampf einen K.o. geben. Natürlich ergibt sich die Chance. Ich habe auch gemerkt, dass sie gewackelt hat. Aber sie hat Nehmerqualitäten. Großen Respekt!" zollte sie ihrer Gegnerin Hochachtung.
Bauer mit Blutsieg
Im Kampf davor hatte sich Leon Bauer im Supermittelgewicht einen harten Fight mit Mateo Damian Veron geliefert. Bereits ab der zweiten Runde hatte der "Löwe aus der Pfalz" einen tiefen Cut an der Nase, der im Laufe des Kampfs immer wieder blutige Spuren hinterließ. Dementsprechend martialisch sah der Kampf auch aus.
Aber auch so hatte der Fight alles zu bieten, was die Zuschauer begeistert. Beide Boxer marschierten immer wieder nach vorne und attacktierten sich mit Schlägen. Am Ende sahen die Ringrichter aber Bauer einstimmig knapp vorne. Zwei Juroren werteten den Kampf 76:75. Ein Kampfrichter sah Bauer sogar mit 78:73 vorne.
Die TV-Kämpfe im Überblick:
Limi Tairi (Deutschland) - Tamas Kozma (Ungarn)
Leon Bauer (Deutschland) - Mateo Damian Veron (Argentinien)
Sophie Alisch (Deutschland) - Alina Zaitseva (Ukraine)
Denis Radovan (Deutschland) - Ronny Mittag (Deutschland)
Patrick Wojcicki (Deutschland) - Marcelo Fabian Caceres (Argentinien)
Die Sieger sind hervorgehoben.