Noel Mikaelian ist im Viertelfinale des Cruisergewichts bei der Muhammad-Ali-Trophy gescheitert - unter umstrittenen Umständen.
Strittiges Aus für deutschen Boxer
Der Deutsche (ehemals: Noah Gevor) zeigte einen starken Kampf, musste sich am Ende aber erwartungsgemäß dem favorisierten Mairis Briedis einstimmig nach Punkten geschlagen geben (116:110, 115:111, 114:112) - beide Kämpfer hatten einen Punktabzug wegen Hinterkopfschlägen bekommen, blutige Wunden zogen sich ebenfalls sowohl Mikaelian als auch Briedis zu.
Mikaelian der bessere Mann
Nach Meinung vieler Beobachter hätte Mikaelian den Sieg verdient gehabt, er war der aktivere Mann im Ring, setzte Jabs und Geraden und hielt seinen Widerpart effektiv von sich fern: Briedis gelang es selten, Wirkungstreffer zu setzen. In den letzten Runden versuchte Briedis dann auch mit der Brechstange, den K.o. zu erzwingen - vergeblich. Dennoch sahen die Kampfrichter Briedis vorn. "Das war ein harter Kampf. Aber wir haben es geschafft", freute sich Briedis auch für sein Team.
Mikaelian war über das Urteil der Punktrichter sichtlich verwundert, zeigte aber trotzdem Größe, schüttelte Briedis die Hand und umarmte ihn.
Der lettische Sieger, der sich nun "WBC Diamond Champion" nennen darf, trifft im Halbfinale auf den Polen Krzysztof Glowacki. Dieser bezwang in Chicago den Russen Maxim Wlassow einstimmig nach Punkten und holte sich damit auch die Interims-WM des WBO-Verbands (Alle Ergebnisse der Ali Trophy).
Mann bleibt weiter ungeschlagen
Erfolgreicher verlief der Abend für einen weiteren deutschen Cruisergewichtler: Artur Mann bezwang den Russen Alexej Zubov nach zehn Runden klar nach Punkten (98:89, 98:89, 96:91) und bleibt damit in seiner Karriere ungeschlagen (15:0, 8 K.o.).
Mann hatte Zubov sogar zweimal am Boden, musste am Schluss aber dennoch über die volle Distanz.