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Boxen: Wladimir Klitschko über Karriere, Anthony Joshua und Emanuel Steward

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Boxen: Wladimir Klitschko über Karriere, Anthony Joshua und Emanuel Steward

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Klitschko: "Ich war der Loser"

Mit einer Niederlage gegen Anthony Joshua endete die glorreiche Karriere von Wladimir Klitschko. Jetzt spricht der Bruder von Vitali über sein Boxprofi-Leben.
Wladimir Klitschko war Weltmeister der IBF, WBO, WBA und IBO
Wladimir Klitschko war Weltmeister der IBF, WBO, WBA und IBO
© Getty Images
Sportinformationsdienst
Mit einer Niederlage gegen Anthony Joshua endete die glorreiche Karriere von Wladimir Klitschko. Jetzt spricht der Bruder von Vitali über sein Boxprofi-Leben.

69 Kämpfe bestritt Box-Legende Wladimir Klitschko in seiner Karriere. 65 davon gewann der Ukrainer, davon 53 per K.o. Eine wahrlich beeindruckende Statistik.

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Jetzt blickt der Bruder von Vitali auf seine Laufbahn zurück - und macht ein erstaunliches Geständnis.

"Ich habe Boxen nicht geliebt", sagte der 42-Jährige bei t-online über seine Anfangszeit. Für ihn sei der Kampfsport keine innere Leidenschaft gewesen, sondern Mittel zum Zweck, um seiner alten Heimat entfliehen zu können: "Ich war in der Sowjetunion in einer Art Käfig. Reisen war unmöglich, außer, wenn du Politiker warst – oder Sportler."

Dementsprechend würde er sich auch nicht als herkömmlichen Boxer bezeichnen: "Sport war für mich ein Werkzeug. Ich habe das Boxen nicht leidenschaftlich geliebt." Es sei stattdessen mehr Mittel zum Zweck gewesen. "Ich habe die Rolle eines Profi-Boxers eingenommen. Ich bin kein geborener Boxer", sagte Klitschko, der 2017 seine Karriere beendet hatte.

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Erst Trainer-Legende Emanuel Steward habe seine Einstellung verändert: "Er hat mir die Liebe zum Box-Sport vermittelt, weil er mir zeigte, dass es um mehr geht, als nur um Draufhauen", schwärmt Klitshcko vom 2012 verstorbenen US-Amerikaner.

Wladimir: "Ich war der Loser der Klitschko-Brüder"

Bei seinem Bruder Vitali, der 45 seiner 47 Kämpfe gewinnen konnte, sei das anders gewesen. "Mein Bruder ist ein geborener Boxer. Ich wurde dazu gemacht." 

Den Tiefpunkt seiner Karriere sieht Wladimir in den Jahren 2003 und 2004. Innerhalb eines Jahres hatte er gegen Corrie Sanders und Lamon Brewster verloren. "Ich war der Champion – und dann kamen plötzlich zwei Niederlagen innerhalb eines Jahres!"

Sein "Riesen-Ego" habe unter diesen Rückschlägen stark gelitten, zumal er gegen Brewster mit Steward als Trainer antrat: "Ich war am Boden zerstört. Der erste Kampf mit Steward an meiner Seite, die erste Niederlage. Ich war der Loser der Klitschko-Brüder." 

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Kurz darauf habe ihm sein fünf Jahre älterer Bruder gesagt, er solle mit dem Boxen aufhören. "Du bist fertig", zitiert ihn Wladimir. Doch er habe trotz dieses Tals nie an der Fortsetzung seiner Karriere gezweifelt: "Es war eine innere Überzeugung, dass ich weitermache, obwohl ich nichts mehr hatte. Ich war eigentlich am Ende."

Klitschko: "Weiß nicht, wie ich gegen Joshua verlieren konnte"

Wladimir behielt Recht und sollte seinen Status als Legende des Boxsports am Ende mit zwölf Jahren als Nummer eins untermauern. Seinen finalen Kampf im April 2017 verlor er allerdings gegen Anthony Joshua. Warum, das kann er sich bis heute nicht erklären.

"Als Leistungssportler verstehe ich noch immer nicht, wie ich gegen Anthony Joshua verlieren konnte." Er wisse, dass er der Bessere und sehr gut auf den Kampf vorbereitet gewesen sei. Dennoch sei das Aufeinandertreffen im Wembley-Stadion in London das richtige Finale seiner Karriere gewesen, gerade nach der Niederlage gegen Tyson Fury zuvor.

"Gott sei Dank habe ich dann gegen Joshua geboxt. Das war für mich ein Segen. Denn trotz des Misserfolgs hat es den anderen Kampf wiedergutgemacht", erklärt Klitschko seine Erleichterung. 

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