Die internationale Ringer-Szene trauert um die russische Freistil-Ikone Buwaissar Saitijew.
Ikone des russischen Sports stirbt unter rätselhaften Umständen
Russische Ringer-Ikone: Tod mit 49
Der dreimalige Olympiasieger im Weltergewicht (1996, 2004 und 2008), der nach seiner Karriere in die Politik gegangen war, verstarb laut Medienberichten am Sonntag im Alter von 49 Jahren. Die Todesumstände des mehrfachen Welt- und Europameisters aus dem Kaukasus sind mysteriös.
Tod nach Fenstersturz
Russischen Medienberichten zufolge ist Saitijew in Moskau nach einem Sturz aus einem Fenster verletzt aufgefunden worden und später gestorben - was vor dem Hintergrund der politischen Lage im autoritären Land und ähnlichen rätselhaften Todesfällen infolge von Fensterstürzen schnell Spekulationen auslöste.
Machmud Magomedow, Chef des dagestanischen Ringerverbands, teilte der Nachrichtenagentur TASS mit, dass Saitijew einen Herzstillstand erlitten hätte: „Er hat Medikamente eingenommen, die Komplikationen verursacht haben.“ Saitijew hätte Lungenprobleme gehabt.
Auch der tschetschenische Diktator Ramsan Kadyrow erklärte in einem Post bei Telegram, dass Saitijew gesundheitliche Probleme gehabt hätte - er sprach von Herzproblemen, wegen denen Saitijew in Moskau in Behandlung gewesen sei. Kadyrow rief in der von ihm regierten Teilrepublik drei Tage Trauer für den tschetschenischstämmigen Saitijew aus.
Nach seiner aktiven Karriere hatte sich Saitijew ab 2016 für fünf Jahre politisch als Abgeordneter in der Staatsduma seiner Geburtsregion Dagestan engagiert. Seit 2015 führte der Vater von drei Söhnen und einer Tochter bis zu seinem Tod den tschetschenischen Ringerverband.
Saitijew war Rivale von Alexander Leipold
Saitijew war ab Mitte der 90er-Jahre ein Dauerrivale des deutschen Spitzenringers Alexander Leipold. Gegen den Unterfranken gewann der Kaukase mit tschetschenischen Wurzeln in Endkämpfen von WM- und EM-Turnieren auch seine jeweils ersten Titel auf internationaler Bühne.
Saitijews Tod löste in der gesamten Kampfsport-Szene Bestürzung aus, auch UFC-Ikone Khabib Nurmagomedov nahm Anteil: „Du hast Millionen von Kindern auf der ganzen Welt inspiriert, wir werden dich vermissen“, schrieb der frühere Rivale von Conor McGregor bei Instagram.
-----
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)