Am Samstag ist es so weit: Die bekanntesten deutschen MMA-Kämpfer Christian Eckerlin und Christian Jungwirth kämpfen im Frankfurter Deutsche Bank Park bei Oktagon 62 um den „King of GerMMany“-Titel. „Ein solches Event in meiner Heimatstadt, noch dazu im Stadion meines Herzensvereins, besser geht es nicht. Das ist die absolute Krönung meiner Karriere“, betonte Eckerlin bei RTL mit Bezug auf die Frankfurter Eintracht.
Urknall für den deutschen Kampfsport
„Ich habe glücklicherweise eine sehr starke Fangemeinde, die mich bei allen meinen Kämpfen lautstark unterstützt - die Atmosphäre im Stadion wird brennen und ich erwarte sehr viel Support“, sagte Eckerlin, der sich nun über Umwege einen „Kindheitstraum“ erfüllen wird. Denn eigentlich hatte der 37-Jährige das Ziel Fußballprofi zu werden und stand in der Saison 2006/07 in vier Regionalligaspielen für den SV Darmstadt 98 auf dem Feld.
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Und auch Jungwirth stand vor dem Käfig auf dem Fußballplatz. Beim VfB Stuttgart galt der 37-Jährige in der Jugend als großes Torhüter-Talent und trainierte dort sogar unter Thomas Tuchel. Der Durchbruch auf dem Platz gelang ihm nicht, er blieb aber als Mitglied der Ultra- und Hooligan-Szene des VfB Teil des Fußballs, ehe er im Alter von 30 Jahren zum Mixed Martial Arts wechselte und dort zum Profi wurde.
Vor dem Kampf gegen den gebürtigen Erbacher Eckerlin sagte Jungwirth in einer Oktagon-Doku: „Es ist der wichtigste Kampf in meinem Leben.“ Und dennoch wird Eckerlin es seinem Gegner nicht einfach machen. Der Erbacher erklärte: „Ich bin in allen Bereichen der bessere Mann. Am Boden, im Stand. Egal, wo.“ Rapper GZUZ, der als langjähriger Freund von Eckerlin gilt, will seinen Freund unterstützen und wird deshalb die Einlaufmusik des 37-Jährigen live performen.
Engizek greift nach dem Titel
Doch bei Oktagon 62, die Veranstaltung, die mit 60.000 Zuschauern laut Veranstalter den aktuellen Weltrekord für MMA-Zuschauer brechen wird, geht es nicht nur um den „König von Deutschland“. Denn zusätzlich wird es an diesem Abend zwei Titelkämpfe geben. Bevor es mit den fünf Hauptkämpfen losgeht, will Katharina Dalisda, die erste deutsche Frau, die bei Oktagon einen Titel gewann, ihren Titel im Strohgewicht verteidigen. Ihre Kontrahentin Mallory Martin aus den USA will sich den Titel jedoch zurückholen, den sie vor zwei Jahren in Frankfurt an Dalisda verlor.
„Es wird ein Highlight, einfach vor so vielen Leuten zu kämpfen. Die Reichweite ist eine ganz andere. Es kriegen viel mehr Leute mit. Aber der Kampf an sich, sobald es losgeht, ist ein Kampf wie jeder andere“, sagte Dalisda im Gespräch mit NTV.
Und auch Kerim Engizek wird kurz vor dem großen Finale zwischen Eckerlin und Jungwirth um einen Titel kämpfen. Mit 13 Siegen in Folge geht der gebürtige Düsseldorfer mit großem Selbstbewusstsein in den Kampf gegen den Tschechen Patrik Kincl. Kincl sei der stärkste Gegner seiner Karriere, so Engizek: „Er ist sehr erfahren und hat bereits Kämpfe über fünf Runden absolviert. Ich noch nie. Da hat er vielleicht Vorteile, aber das wird ihm am Ende nichts bringen.“
Die vielen Zuschauer machen dem türkischen Kämpfer jedoch keinen Druck. Im Interview mit NTV sagte der 33-Jährige: „Ich mache mich da selbst nicht verrückt. Letztes Mal waren es 20.000 in Köln, jetzt sind es 60.000 Zuschauer“.
Für „Mad Max“ Coga geht ein Traum in Erfüllung
Doch auch neben Eckerlin, Jungwirth und Dalisda steigen zahlreiche weitere deutsche Kämpfer am Samstag in den Käfig. Darunter auch der gebürtige Frankfurter Max Coga, der vor dem Kampf zwischen Engizek und Kincl auf den Kroaten Antun Racić treffen wird. Im Doppelinterview mit Coga und Racić erklärte der Frankfurter: „Teil der größten Organisation und des größten Turniers der europäischen MMA-Geschichte zu sein, vor allem in Frankfurt, ist für mich ein wahr gewordener Traum.“
Bereits vor elf Jahren kam es zu einem Kampf zwischen den beiden Kontrahenten, den „Mad Max“ Coga in der zweiten von fünf Runden durch einen Rear Naked Chocke gewann. Ab dem Moment an wollte Racić einen Rückkampf, den er nun am Samstag bekommen wird. Über den Rückkampf sagte Coga: „Ich nehme diese Herausforderung an, weil ich ihm beweisen will, dass mein Sieg kein Zufall war.“
Fightcard Oktagon 62:
Free Prelims:
- Deniz Ilbay - Michael Deiga-Scheck
Prelims:
- Hafeni Nafuka - Arijan Topallaj
- Pavol Langer - Will Fleury
- Mago Machaev - James Hendin
Strohgewicht Titelkampf:
- Katharina Dalisda - Mallor Martin
Maincard:
- Max Holzer - Mohammed Trabelsi
- Lazar Todev - Adam Palasz
- Niko Samsonidse - Daniel Torres
- Max Coga - Antun Racić
Mittelgewicht Titelkampf:
- Patrik Kincl - Kerim Engizek
King of GErMMAny:
- Christian Eckerlin - Christian Jungwirth