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Anthony Joshua legt nach Pleite gegen Usyk völlig bizarren Auftritt hin

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Anthony Joshua legt nach Pleite gegen Usyk völlig bizarren Auftritt hin

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Bizarrer Auftritt: Ist Joshua am Ende?

Anthony Joshua verliert auch seinen zweiten Kampf gegen Oleksandr Usyk. Während er sich im Ring recht wacker schlägt, legt er nach dem Kampf einen bizarren Auftritt hin.
Anthony Joshua redet, der Sieger muss schweigen
Anthony Joshua redet, der Sieger muss schweigen
© Imago
Anthony Joshua verliert auch seinen zweiten Kampf gegen Oleksandr Usyk. Während er sich im Ring recht wacker schlägt, legt er nach dem Kampf einen bizarren Auftritt hin.

Anthony Joshua hat nach seiner Niederlage im WM-Kampf gegen den neuen und alten Box-Weltmeister Oleksandr Usyk einen bizarren Auftritt hingelegt.

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Der britischen Schwergewichtskämpfer wurde nach 12 harten Runden, die er nach Punkten verlor, von seinen Gefühlen übermannt. Zunächst warf er zwei WM-Gürtel seines ukrainischen Gegners aus dem Ring, dann schnappte er seinem siegreichen Kontrahenten das Mikrofon weg und hielt eine wirre Rede.

Zu guter Letzt brach er auf der Pressekonferenz nach dem Kampf in Tränen aus und versuchte, seinen Auftritt zu verteidigen. (Bericht: So werteten die Punktrichter den Joshua-Kampf)

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Im zweiten Duell mit Usyk - der zwischen den beiden Kämpfen der Ukraine eine Weile als Soldat im Krieg gegen Russland diente - hatte sich Joshua im Ring zuvor allerdings stark verbessert gezeigt, in der neunten Runde schnupperte er zumindest kurz an einem Sieg. Einer der drei Punktrichter wertete den Kampf auch für ihn. Über den gesamten Kampf hinweg war Usyk aber schlicht besser. Im ersten Fight war Joshua noch klar unterlegen gewesen.

Joshua zu Usyk: „Wie hast du mich geschlagen?“

Und auch diesmal stand am Ende wieder eine Niederlage. Der Frust nach Verkündung des Ergebnisses war geradezu spürbar. Joshua - der erst wild gestikulierend in Richtung Kabine verschwand, dann aber wieder umdrehte - schnappte sich zwei der WM-Gürtel seines Kontrahenten und hielt sie in die Höhe, als hätte er sie gewonnen. Dann ließ er sie seitlich aus dem Ring fallen. (Rückblick: Krachende Pleite für Joshua)

Anschließend baute er sich vor Usyk auf. Die Mikrofone des britischen TV-Senders Sky fingen dabei folgende Worte ein: „Du bist nicht stark, wie hast du mich geschlagen. Wie? Ich habe Fähigkeiten. Ich hatte Charakter und Entschlossenheit“, rief Joshua dem entgeisterten Sieger entgegen.

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Usyk erwiderte: „Hör zu, bitte“, doch Joshua drehte sich mit den Worten: „Wo ist das Mikrofon“ ab. Bevor sich also der verdutzt lächelnde Sieger ans Publikum wenden konnte, ergriff Joshua das Wort. Was ihm im Netz schnell als Respektlosigkeit ausgelegt wurde.

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Joshua sagte: „Wenn ihr meine Geschichte kennen würdet, würdet ihr die Leidenschaft verstehen. Ich war nicht schon als Fünfjähriger Amateur-Boxer, der ein gigantisches Talent in der Jugend hatte. Ich war auf dem Weg ins Gefängnis, ich habe eine Kaution bekommen und habe begonnen, wie blöd zu trainieren, ich wollte in der Lage sein zu kämpfen.“

Kuriose Jubel-Aufforderung ans Publikum

An Usyk gerichtet sagte er: „Ich klaue das (er meinte wohl den Moment, Anm.), Usyk, es tut mir leid, aber es kommt von der Leidenschaft, die wir hier reinstecken.“ Er forderte das Publikum auf, dem Champions zu applaudieren.

Weiter erklärte Joshua: „Ich bin kein Kämpfer für 12 Runden, schaut mich an, ich bin eine neue Art von Schwergewicht. Mike Tyson, Sonny Liston, Jack Dempsey, du schlägst keine Kombinationen wie Rocky Marciano. Ich wiege 114 Kilo, ich bin schwer, es ist harte Arbeit.“

Joshua war nicht mehr zu stoppen. Wieder sprach er über Usyk: „Dieser Typ hier ist ein phänomenales Talent, wir werden drei Mal für ihn jubeln.“ Dann forderte er die verwirrte Zuschauermenge auf, tatsächlich drei Mal für Usyk zu jubeln. Der britische Boxer Frazer Clarke sagte bei Sky, dass Joshuas Team den Kämpfer „vor sich selbst hätte schützen müssen.“

Immenser Druck: Joshua erklärt sich

Auf der Pressekonferenz nach dem Fight kämpfte Joshua dann mit den Tränen. „Es ist wirklich, wirklich schwer für mich zu sagen, dass ich stolz auf mich bin. Ich bin bestürzt, wirklich, tief in meinem Herzen.“

Der Druck, der auf ihm laste, „habe einen Preis“. Wie es mit seiner Karriere nun weitergeht, ist offen: Joshua soll in Dschidda zwar - wie Usyk - 75 Millionen Euro Kampfbörse eingestrichen haben. Der sportliche Nimbus des Mannes, der 2017 Wladimir Klitschko bezwang, ist aber arg beschädigt: Der lange unbesiegte Joshua kassierte in seinen vergangenen fünf Kämpfen drei Niederlagen - und anders als die gegen Andy Ruiz Jr. konnte er die gegen Usyk nun nicht ausbügeln.

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Usyk nimmt nun den Vereinigungskampf mit dem wohl nur vermeintlich zurückgetretenen WBC-Champion Tyson Fury ins Visier, auf den sich Joshuas Lager mit dem Furys nie einigen konnte.

Was wird nun aus Anthony Joshua?

Was wird nun aus Joshua? Um wieder Weltmeister-Würden zu erreichen müsste er nun entweder auf eine Trilogie gegen Usyk hinwirken - mit dem Risiko, nach einer dritten Niederlage endgültig entzaubert zu sein - oder Fury herausfordern und besiegen. Ebenfalls eine hohe Hürde.

Der 32 Jahre alte Joshua steht also vor höchst ungewissen Perspektiven - was ein Teil der Erklärung für sein seltsames Verhalten sein dürfte.

Joshua hatte auch für den Fall einer Niederlage einen Rücktritt vor dem Kampf ausgeschlossen und erklärte nun: „Es wird mich niemals zerbrechen lassen, aber es braucht ernsthafte Stärke mich nicht zerbrechen zu lassen und heute Nacht hat die Rüstung einen kleinen Sprung abbekommen, weil mir das viel abverlangt hat.“

Zu seinem Auftritt nach dem Fight sagt er: „Es kam von Herzen. Ich wusste, dass ich auf mich selbst wütend bin.“ Und weiter: „Wenn du wütend bist, machst du womöglich dumme Dinge.“