Das Supercup-Duell zwischen Fenerbahce Istanbul und Galatasaray Istanbul ist offiziell abgesagt worden. Eigentlich sollte die Partie der beiden Top-Klubs der Süper Lig am Freitagabend um 18.45 Uhr in Riyadh, Saudi-Arabien, ausgetragen werden.
Eklat! Türkei-Supercup abgesagt
Bereits nach der Bekanntgabe des Austragungsortes gab es jedoch große Proteste der türkischen Fußballfans, die sich weitestgehend gegen den nächsten Schritt der Kommerzialisierung des Fußballs richteten.
Polizei unterbindet gemeinsamen Protest
Im Rahmen der Partie organisierten die beiden Mannschaften einen anderweitigen gemeinsamen Protest. Die Stadtrivalen wollten in Aufwärmshirts mit einem Aufdruck des ersten Präsidenten der Republik Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, ins Stadion einlaufen.
Atatürk steht für das religiös-verfassungsrechtliche Modell des Laizismus, nach welchem Religion und Staat strikt voneinander getrennt werden. Ein Symbol, das vom saudischen Gastgeber abgelehnt wurde.
Darüber hinaus sollte ein Banner die Aufschrift „Frieden in der Heimat, Friede auf der Welt“, ein bekanntes Zitat des ehemaligen Präsidenten, zur Schau stellen. Laut dem Journalisten Haluk Yürekli sei die saudische Polizei daraufhin in die Kabine Fenerbahce eingedrungen, um den Schriftzug zu entwenden.
Doch damit nicht genug: Während beide Mannschaften das jeweilige Teamhotel nicht verlassen hatten, stimmten die im Stadion anwesenden Fans die türkische Nationalhymne an.
Auch hier schritten die Gastgeber ein und versuchten die Hymne mit lauter Musik zu übertönen.
Nachholtermin noch nicht bekannt
In einem gemeinsamen Statement der Vereine wird erklärt: „Um das 100-jährige Bestehen unserer Republik und des türkischen Fußballverbandes im Ausland zu feiern, haben wir gemeinsam mit unseren Vereinen eine Veranstaltung organisiert, die zum Markenwert des türkischen Fußballs und unserer Vereine beitragen wird.“
Wann das Spiel erneut angesetzt wird, ist derweil noch nicht bekannt.
„Der Superpokal 2023, der am Freitag, dem 29. Dezember 2023 um 20.45 Uhr (Ortszeit) ausgetragen werden sollte, wurde aufgrund einer gemeinsamen Entscheidung unserer Vereine wegen einiger organisatorischer Probleme auf einen späteren Zeitpunkt verschoben“, heißt es im angeführten Statement.
Ali Koc, der Präsident von Fenerbahce ließ zudem verlauten: „Wenn es kein Atatürk gibt, gibt‘s keine Türkei.“