Schiedsrichter-Legende Urs Meier hat im SPORT1-Fantalk nach den dramatischen Vorfällen in der türkischen Süper Lig, bei denen ein Schiedsrichter körperlich attackiert und verletzt wurde, drastische Konsequenzen gefordert.
Legende fordert harte Konsequenzen
„Da geht ganz viel kaputt. Erstens beim Schiedsrichter, da ist ein Urvertrauen weg“, stellte Meier klar und erklärte: „Auf der anderen Seite sind das genau diese Szenen, die wir leider oft auch in den unteren Ligen haben, die dann aber nicht so im Schaufenster stehen, wie jetzt.“
Das fordert Meier nach Prügel-Eklat
„Es ist ein Thema, dass mich wirklich beschäftigt“, betonte der 64-Jährige, der sich selbst in einer Interessengemeinschaft engagiert, die sich gegen Gewalt in unteren Ligen einsetzt.
Besonders problematisch sei es laut Meier genau dort, „in den unteren Ligen, wo der Schutz oft nicht da ist. Wo wir Strafmaße haben in Deutschland, die dem Vergehen wirklich spotten. Wo Schiedsrichter attackiert werden und die Spieler dann nur für drei, vier oder fünf Monaten bestraft werden.“
„Jeder, der einigermaßen Sport und Fußball liebt, der muss eines wissen: So geht es nicht“, forderte der gebürtige Züricher und erhielt vom Publikum anerkennenden Beifall.
In der Konsequenz forderte der ehemalige Schiedsrichter: „Ein Spieler oder Funktionär, der einen Schiedsrichter tätlich angreift, hat auf dem Fußballplatz nichts mehr verloren. Punkt.“
„Der Fußballplatz ist doch kein rechtsfreier Raum“
Auch auf die Frage, ob er an Stelle des Opfers rechtliche Schritte einleiten würde äußert sich Meier eindeutig. „Absolut, nicht im Sportrecht, sondern im Zivilrecht. Der Fußballplatz ist doch kein rechtsfreier Raum“, meint Meier und behauptet, dass ein Karriereende des attackierten Schiedsrichters „das falsche Zeichen“ wäre.
Zustimmung gab es auch von den anderen Experten im Fantalk. „Das ist hochkriminell, was da abgelaufen ist. Das hat in unserer Gesellschaft nichts zu suchen“, wetterte SPORT1-Experte Peter Neururer.
Guido Schäfer, Reporter bei der Leipziger Volkszeitung, gab zu bedenken: „Wir hatten mal so einen großen Respekt vor den Schiedsrichtern. Ich weiß nicht, ob der bei manchen ein bisschen verloren gegangen ist.“