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Das Fußball-Phänomen, das schon den Sport gewechselt hatte

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Das Fußball-Phänomen, das schon den Sport gewechselt hatte

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Italiens unscheinbarer Super-Knipser

Mateo Retegui scheint unverzichtbar für den anhaltenden Erfolg von Atalanta Bergamo. Der Karriereweg des Torjägers nahm jedoch einen Umweg.
Mateo Retegui führt die Torschützenliste der Serie A an
Mateo Retegui führt die Torschützenliste der Serie A an
© IMAGO/LaPresse
Mateo Retegui scheint unverzichtbar für den anhaltenden Erfolg von Atalanta Bergamo. Der Karriereweg des Torjägers nahm jedoch einen Umweg.

In der vergangenen Saison gelang Atalanta Bergamo ein Kunststück, das keinem anderen Team gelingen wollte. Im Europa-League-Finale besiegten die Italiener Bayer Leverkusen mit 3:0 und durchkreuzten bei der einzigen Niederlage der Werkself deren Triple-Ambitionen.

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Eine Spielzeit darauf scheint die Erfolgsgeschichte des Klubs aus der Lombardei weiterzugehen. In der Champions League verlor La Dea (deutsch: Die Göttin) noch kein Spiel und befindet sich auf dem zwischenzeitlich vierten Rang mitten unter den Top-Teams der Königsklasse.

Auch in der italienischen Serie A liegt Atalanta nach 13 Spielen nur einen Punkt hinter der SSC Neapel auf Platz zwei und erzielte dabei die meisten Treffer der Liga (34).

Retegui mit beachtlicher Torausbeute

Das Gesicht dieser Offensive bildet dabei vor allem Mateo Retegui. Zwölf Treffer und drei Vorlagen in der Liga sowie seine ersten beiden Champions-League-Treffer beim 6:1-Sieg gegen die Youngs Boys Bern am Dienstagabend stehen bereits auf dem Konto des Torjägers.

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Dabei war Retegui erst elf Tage vor dem ersten Spieltag für 22 Millionen Euro Ablöse aus Genua nach Atalanta gewechselt.

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Startschwierigkeiten? Nicht mit Retegui. Gleich am ersten Spieltag traf der 25-Jährige doppelt, dazu folgte ein Hattrick plus Torvorlage gegen Ex-Klub Genua am siebten Spieltag.

„Er wollte einen Hattrick erzielen"

„Wir spielen schönen Fußball, ich bin glücklich, dass ich von der UEFA zum MVP gewählt wurde: Das Engagement gilt der Mannschaft, es ist ein Privileg, in einer Gruppe wie dieser zu spielen, wir müssen so weitermachen und dürfen nicht aufgeben. Wir wissen, dass der Sieg heute sehr wichtig war“, erklärte Retegui nach der Partie gegen Bern.

Der Torhunger von Retegui zeigte sich auch anhand der Szenen nach seiner Auswechslung in 64. Spielminute, bei der er mit Trainer Gian Piero Gasperini scherzte. „Er wollte auf dem Platz bleiben, um einen Hattrick zu erzielen“, sagte Gasperini auf der anschließenden Pressekonferenz und lobte: „Retegui war von Anfang an entscheidend.“

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Retegui und der Umweg Hockey

Dass der in Argentinien geborene und aufgewachsene Retegui heute überhaupt auf Torejagd geht, schien bei seinem Karriereweg hingegen nie selbstverständlich. Mit 14 Jahren wurde Retegui von River Plate aussortiert und hatte seine Karriere als Fußballer zwischenzeitlich abgehakt. Stattdessen widmete er sich verstärkt dem Feldhockey - das Talent dafür wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt.

Sein Vater Carlos war Hockey-Profi und gewann als Nationaltrainer Argentiniens bei den Olympischen Spielen 2016 Gold mit den Hockey-Herren sowie den WM-Titel 2010 mit den Hockey-Frauen. Auch Reteguis Schwester Micaela ist im Feldhockey erfolgreich und fuhr 2021 eine Olympia-Silbermedaille ein.

Beim Kicken am Strand wurde der heutige Top-Stürmer schließlich von Scouts der Boca Juniors neu entdeckt und wieder zurück auf seinen ursprünglichen Karriereweg geführt. Der Durchbruch folgte 2022 mit 19 Toren in 27 Spielen für Tigre in der argentinischen Liga.

Argentinien-Legende lotst Retegui nach Italien

Den Weg nach Italien, dem Heimatland seiner Großeltern, fand Retegui hauptsächlich durch Ex-Profi Juan Sebastian Veron, der heute als Sportchef bei Estudiantes aktiv ist. Auf Verons Hinweis nominierte dessen alter Kumpel und damaliger Nationaltrainer Italiens - Roberto Mancini - Retegui Anfang 2023 erstmals für die Squadra Azzurra.

Mit Erfolg, als erst vierter Italiener traf Retegui sowohl in seinem ersten als auch in seinem zweiten Länderspiel, ohne dabei ein Wort Italienisch zu sprechen.

Auf Vereinsebene dauerte es noch ein halbes Jahr länger, bis Retegui in Italien ansiedelte. 15,25 Millionen Euro überwies Genua CFC im Juli 2023 an Tigre, ehe er ein Jahr später nach Bergamo weiterzog.

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Seither ist der Stürmer weder aus der Nationalmannschaft noch aus dem Kader von Atalanta wegzudenken. „Er hat ein Auge für das Tor und brennt darauf, ein Tor zu schießen“, schwärmte Italien-Teamkollege Jorginho nach einem Testspiel gegen Venezuela im März bei Rai Sport.

Ob Atalanta in dieser Saison tatsächlich einen weiteren Titel gewinnen kann, wollte Retegui nicht beantworten. „Das kann ich nur aus meiner Sicht sagen. Wir müssen uns noch verbessern. Wir müssen so weitermachen wie bisher, aber wir müssen jeden Tag weiter arbeiten“, antwortete Retegui am Dienstag auf eine Frage nach den Chancen seines Klubs.