Das Warten ist vorbei, doch seine ersten Minuten im Trikot der AS Rom hätten für Mats Hummels nicht unglücklicher laufen können: Bei der 1:5 (1:3)-Niederlage bei der AC Florenz wurde Hummels in der 67. Minute beim Stand von 1:4 aus Sicht der Roma eingewechselt - und nur vier Minuten später unterlief ihm ein Eigentor.
Hummels reagiert auf Horror-Debüt
Christian Kouamé köpfte eine Ecke Richtung Tor, Hummels stand in der Flugbahn des Balles und versuchte ihn zu klären - doch er erwischte den Ball nicht richtig und sein Klärungsversuch landete im eigenen Netz. Hummels ging enttäuscht in die Knie und blickte dann verzweifelt Richtung Himmel.
„Froh, dass ich endlich mein Serie-A-Debüt gegeben und mein erstes Spiel für diesen Klub gemacht habe“, schrieb Hummels einen Tag später auf Englisch auf Instagram. Weniger froh sei er „über alles andere, was auf dem Platz passiert ist.“ Auf Deutsch ergänzte er: „Und eigentlich kann es ab jetzt ja nur noch besser werden.“
Der 35-Jährige hatte nach seinem Vertragsende bei Borussia Dortmund Anfang September bei der Roma unterschrieben, kurz darauf wurde allerdings Trainer Daniele De Rossi, der sich für seine Verpflichtung stark gemacht hatte, entlassen. Unter dessen Nachfolger Ivan Juric kam Hummels bislang nicht zum Zug, immer wieder wurde er in den vergangenen Wochen vertröstet.
Innenverteidiger gesperrt - neue Chance für Hummels?
Als Hummels nun nach fast zweimonatiger Wartezeit in Florenz sein Debüt feierte, war die Partie eigentlich schon entschieden. Moise Kean (9., 41.), Lucas Beltran (17., Foulelfmeter) und Edoardo Bove (52.) trafen für die Gastgeber.
Dem Ex-Gladbacher Manu Koné (39.) gelang der zwischenzeitliche Anschlusstreffer für die Gäste, bei denen Mario Hermoso Gelb-Rot sah (65.). Durch die Sperre des Innenverteidigers könnten bald weitere Einsatzminuten für Hummels hinzukommen.
Roma-Coach: „Haben alles falsch gemacht“
„Heute Abend haben wir alles falsch gemacht, sowohl im Spiel als auch von der Einstellung her“, sagte Roma-Coach Juric bei DAZN.
Bereits nach gut einer halben Stunde hatte er mit einem Doppelwechsel für Aufsehen gesorgt, als er Nicolas Zalewski und Koné für Angelino und Bryan Cristante ins Spiel brachte. „Ich habe mich für die Wechsel entschieden, um ein Signal zu senden, aber auch aus technischen Gründen“, erklärte Juric.
Auf die Frage, ob er nun schon um seinen Job bange, meinte Juric: „So ist der Fußball, so eine Leistung habe ich nicht erwartet. Es tut mir leid, darüber entscheiden andere.“ Auf der PK betonte er: „Ich denke nicht an einen Rücktritt, ein Abend ändert nichts an meiner Arbeit hier. Wir hatten sehr gute Spiele. Wir können uns steigern.“
Für Kapitän Lorenzo Pellegrini führt nur harte Arbeit aus der Krise. „Wir müssen uns gegenseitig in die Augen sehen, Männer sein und uns sagen, dass wir uns das nicht mehr erlauben können“, sagte Pellegrini bei DAZN.
Gosens setzt mit Florenz Siegesserie fort
Florenz setzte derweil seinen Höhenflug fort. Mit Robin Gosens in der Startelf gewann die Fiorentina ihr fünftes Pflichtspiel in Folge und liegt in der Tabelle der Serie A auf Rang fünf.
Sechs Punkte dahinter folgt die Roma nach einer bislang enttäuschenden Saison erst auf dem elften Platz.