Der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat sich zwei Tage nach dem Pokalsieg von Trainer Massimiliano Allegri getrennt. Als Grund führte der Traditionsklub „bestimmte Verhaltensweisen“ des 56-Jährigen „während und nach dem Coppa-Italia-Finale“ gegen Atalanta Bergamo am Mittwoch (1:0) an, welche „unvereinbar mit den Werten von Juventus und dem Verhalten derer, die den Verein repräsentieren“, seien.
Zwei Tage nach Pokalsieg: Juventus entlässt Allegri
Allegri sah am Mittwoch in der Nachspielzeit die Rote Karte, weil er an der Seitenlinie ausgerastet war und sich mit dem Vierten Offiziellen angelegt hatte. Später soll er den Chefredakteur der Sporttageszeitung "Tuttosport" bedroht und beschimpft haben, der italienische Fußballverband FIGC leitete Ermittlungen ein. Allegri, der auf Guido Vaciago losgehen wollte, sei nur mit Mühe von einer Sprecherin des Vereins aufgehalten worden, berichteten italienische Medien. Außerdem hatte Allegri Juves Sportdirektor Cristiano Giuntoli beschimpft und weggedrängt.
Juve hatte nach den Vorfällen beim Finale in Rom angeblich erwogen, Allegri fristlos zu entlassen. In diesem Fall würde der Klub sieben Millionen Euro netto plus zwei Millionen Boni einsparen, die Allegri noch zustehen, weil sein Vertrag bis 2025 läuft. Zu den genauen finanziellen Umständen machte Turin in seiner Pressemitteilung keine genaueren Angaben.
Allegri war von 2014 bis 2019 Trainer in Turin und führte Juventus in dieser Zeit zu fünf Meisterschaften sowie vier Pokalsiegen. 2021 kehrte er nach einem angekündigten Sabbatjahr und einer weiteren Spielzeit Pause auf den Posten zurück. Zwei Spieltage stehen in der Serie A noch aus. Juventus ist Tabellenvierter und hat die Champions-League-Qualifikation bereits sicher.