Der französische Ex-Weltmeister Paul Pogba ist wegen eines Dopingvergehens lange gesperrt worden. Wie sein Verein Juventus Turin der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, wurde der fast 31 Jahre alte Mittelfeldspieler in Diensten von Juventus Turin für vier Jahre aus dem Verkehr gezogen.
Nach Hammer-Urteil: So reagiert Pogba
Unter anderem La Repubblica schrieb zuvor, dass einem entsprechenden Antrag der italienischen Anti-Doping-Behörde stattgegeben wurde. Pogba war am 20. August des vergangenen Jahres positiv auf einen erhöhten Testosteron-Wert getestet worden. Seit dem 11. September war er suspendiert.
Pogba „schockiert und untröstlich“
Der Franzose reagierte am Donnerstagmittag auf das Urteil der Behörde - und zeigte sich zutiefst traurig. „Ich wurde heute über die Entscheidung des Tribunale Nazionale Antidoping informiert und bin der Meinung, dass das Urteil falsch ist. Ich bin traurig, schockiert und untröstlich, dass mir alles genommen wurde, was ich mir in meiner professionellen Spielerkarriere aufgebaut habe“, schrieb der 30-Jährige, der zugleich ankündigte, in Berufung zu gehen, auf Instagram.
„Wenn ich frei von rechtlichen Beschränkungen bin, wird sich die ganze Geschichte aufklären, aber ich habe niemals wissentlich oder absichtlich irgendwelche Ergänzungsmittel eingenommen, die gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen.“
Das Ende von Pogbas Karriere?
Der Vertrag des ehemaligen ManUnited-Profis, der am 15. März 31 Jahre alt wird, endet im Sommer 2026. In Italien wird bereits spekuliert, dass die Sperre nun sein vorzeitiges Karriereende bedeuten könnte.
Pogba hatte bei den Verhandlungen zu dem Fall angegeben, die verbotene Substanz - auch die B-Probe war positiv ausgefallen - versehentlich beim Verzehr eines Nahrungsergänzungsmittels eingenommen zu haben. Die Strafverfolger lehnten diese Darstellung ab. Unter anderem, weil Pogbas Anwälte einen Vergleich stets abgelehnt hatten.
„Als Profisportler würde ich nie etwas tun, um meine Leistung durch die Einnahme verbotener Substanzen zu steigern, und ich habe nie andere Sportler oder Fans der Mannschaften, für oder gegen die ich gespielt habe, respektlos behandelt oder betrogen“, schrieb Pogba weiter. Als Konsequenz aus der heute verkündeten Entscheidung wolle er „vor dem Schiedsgericht für Sport Berufung einlegen.“
Pogba, der bei Instagram 61 Millionen Follower hat, galt einst als einer der talentiertesten Mittelfeldspieler Europas, 2013 gewann er den Golden-Boy-Award für den besten U21-Kicker.
Sein Durchbruch im Profifußball gelang ihm nach den Anfängen in Frankreich beim englischen Rekordmeister Manchester United. 2012 wechselte er ablösefrei zu Juventus Turin, ehe er vier Jahre später für eine Ablöse von 105 Millionen Euro nach Manchester zurückkehrte. Seinen Karrierehöhepunkt erlebte „Pogboom“ 2018, als er mit Frankreich den WM-Titel holte.
Bei der WM ein Superstar - seit Jahren geht es bergab
Bei der Weltmeisterschaft in Russland beeindruckte er noch als dynamischer und technisch versierter Antreiber, beim 4:2 im Finale gegen Kroatien stellte er selbst mit dem Treffer zum 3:1 die Weichen.
2022 folgte ein erneut ablösefreier Wechsel nach Turin, seine Formkurve hatte zu diesem Zeitpunkt schon deutlich nach unten gezeigt. Wegen anhaltenden Verletzungssorgen kam Pogba für die Alte Dame kaum zum Einsatz.