Die Nachricht, die am Freitagabend aus UEFA-Kreisen publik wurde, fühlte sich auf den ersten Blick drakonisch an. Der Europäische Fußballverband bestrafte Juventus Turin für einen Verstoß gegen das Financial Fairplay mit einem Ausschluss aus der kommenden Conference-League-Saison.
Juve-Urteil ein „Zuckerschlecken“
Zusätzlich erhielt Juventus eine Strafe in Höhe von 20 Millionen Euro, von denen zehn Millionen ausgesetzt werden, sollten die Jahresabschlüsse für die Geschäftsjahre 2023, 2024 und 2025 den Rechnungslegungsanforderungen entsprechen.
Doch während die Geldstrafe den Juve-Bossen durchaus wehtut, entpuppt sich die Conference-League-Sperre beim genauen Hinsehen fast schon als Kuhhandel.
Unschätzbarer Vorteil für Juve?
Laut Gazzetta dello Sport wühlten sich die UEFA-Richter im Schnelldurchgang durch Tausende Seiten an Unterlagen, um Juventus noch in der anstehenden Saison zu bestrafen - und nicht erst in der Saison 2024/25.
Für die Turiner könnte dies ein unschätzbarer Vorteil sein, schließlich ist es durchaus wahrscheinlich, dass sich der Nobelklub im kommenden Jahr wieder für die Champions League qualifiziert.
Auch in der abgelaufenen Spielzeit hätte sich Juve ohne den Zehn-Punkte-Abzug, der vom italienischen Verband auferlegt worden war, für die Königsklasse qualifiziert.
Juve-Urteilsspruch „ein Zuckerschlecken“
Dass die Turiner nun die Conference League verpassen, könnte sich im Kampf um den Scudetto sogar als kleiner Vorteil erweisen, da sich der frühere Serienmeister nach drei verpassten Meisterschaften ausschließlich auf die Serie A konzentrieren kann.
Sogar das Turiner Haus-und-Hof-Blatt Tuttosport kommentiert die UEFA-Entscheidung als „ein Zuckerschlecken im Vergleich zu einem Ausschluss von den Pokalen für, sagen wir, drei Spielzeiten, was für den Verein exorbitant gewesen wäre. Hätten sie das tun können? Natürlich konnten sie das!“
Dass auch die Klub-Verantwortlichen beim Urteilsspruch zumindest heimlich aufatmeten, war zwischen den Zeilen ihres offiziellen Statements zu lesen.
„Ein Einspruch und möglicherweise andere Urteilsebenen, die hinsichtlich des Ausgangs und des Zeitpunkts ungewiss sind, würde die Unsicherheit über unsere mögliche Teilnahme an der UEFA Champions League 2024/25 erhöhen“, wurde Präsident Gianluca Ferrero zitiert.