Mailand hat seinen Löwen zurück. „Ratet mal, wer wieder da ist“, schrieb Zlatan Ibrahimovic am Donnerstag auf Instagram.
Ibra-Comeback! Milans 73-Jahre-Sturm
Seit Mai hatte der 39-Jährige wegen einer Knieverletzung - die auch eine OP nötig gemacht hatte - aussetzen müssen, nun ist er zurück im Training. Die Fans des AC Mailand warten seitdem sehnsüchtig auf die Rückkehr des selbsternannten Königs der Fußball-Welt.
Lange Wochen gab es zwar die üblichen ikonischen Sprüche auf seinen Social-Media-Kanälen zu bewundern, aber nicht seine legendären Tore – und diese beiden Komponenten gehören eigentlich zusammen.

In einem Alter, in dem viele ehemalige Superstars bereits auf einer Trainerbank sitzen, hatte Ibrahimovic in der letzten Saison allen noch einmal gezeigt, dass er noch immer ein außergewöhnlicher Mittelstürmer ist. 15 Tore schoss er in 19 Spielen der Serie A. Einen seiner Sprüche muss man ihm da fast glauben: „Ich bin wie ein guter Wein.“ (Bericht: Das Phänomen Zlatan Ibrahimovic)
Giroud muss pausieren
In dieser Spielzeit ist Milan auch ohne Ibrahimovic gut in die Saison gekommen. Mit zwei Ligasiegen und zwei Toren eines anderen Altstars: Olivier Giroud.
Der 34-Jährige kam im Sommer für eine Million Euro Ablöse vom FC Chelsea nach Mailand. Er erwischte einen Start nach Maß, doch nun wurde er ausgebremst. Der Franzose hat sich mit dem Corona-Virus infiziert. Ein echtes Dilemma für Trainer Stefano Pioli – und das ausgerechnet vor richtungsweisenden Wochen mit dem Beginn der Champions League, in die Ibrahimovic den wieder erstarkten Traditionsklub geführt hat.
Leihspieler Pietro Pellegrini ist nicht in sonderlich guter Verfassung, wie Pioli zuletzt zugab. Und der Ex-Frankfurter Ante Rebic und Rafael Leao können zwar auch im Sturmzentrum spielen, sind aber eigentlich für die Außen eingeplant. Keine Ideallösungen.
Ibrahimovic zwischen Hoffnungsträger und Sorgenkind
Aber da ist ja auch noch Ibrahimovic, der mittlerweile wieder mit der Mannschaft trainiert. Die Rufe nach einem schnellen Comeback des Schweden werden laut, vor allem weil neben dem ersten Spiel in der Königsklasse beim FC Liverpool auch noch zwei schwere Ligapartien gegen Lazio Rom und bei Juventus Turin anstehen.
Doch Milan muss aufpassen. Es geht um die zwei Faktoren, welche Pioli und Co. bei Ibrahimovic auch letztes Jahr schon umtrieben haben: das Alter und das Rückfallrisiko, welches sich bereits in der vergangenen Spielzeit immer wieder bemerkbar gemacht hatte.
Anderseits scheint er gut zu trainieren und postete für seine fast 50 Millionen Follower bei Instagram eifrig Torschuss-Übungen. Klar ist aber auch: Eine weitere schwere Verletzung könnte die Karriere des Superstars dann doch endgültig beenden. Bei den Verantwortlichen und Fans von Milan dürfte Ibrahimovic vom Gefühl her irgendwo zwischen Hoffnungsträger und Sorgenkind rangieren.
Am kommenden Sonntag beginnen für Milan die Wochen der Wahrheit mit dem Kracher gegen Lazio, drei Tage später folgt das Duell in Anfield. Für Ibrahimovic stehen nun entscheidende Tage an, wenn die Nationalspieler zum Trainingsgelände zurückkommen.
Kommt es zum 73-Jahre-Sturmduo?
Eine Rückkehr von Ibrahimovic beim Kracher in Liverpool ist plausibel. Es wird ein besonderes Comeback, da keiner so genau weiß, ob es nicht das letzte eines der schillerndsten Fußballer überhaupt sein wird.
Nicht ausgeschlossen, dass es zu diesem Comeback für die Rossoneri doch sogar schon gegen Lazio kommt. Die Milan-Fans liebäugeln außerdem noch mit einer weiteren Möglichkeit: dem Oldie-Sturm.
Sobald Giroud aus der Quarantäne darf und fit ist, könnten er und Ibrahimovic gemeinsam auf dem Rasen stehen. 73 Jahre wäre das Sturmpaar dann alt - rekordverdächtig.