In der Premier League spielen - das gilt schon länger als Traum von Omar Marmoush. Im Jahr 2022, damals als Leihspieler in Diensten des VfB Stuttgart, ging der Angreifer eine Partnerschaft mit CAA Stellar, einer in der Premier League bestens vernetzten Beratungsagentur, ein.
Marmoush bei ManCity verschenkt?
Der Weg führte Marmoush jedoch im Anschluss nicht direkt auf die Insel, sondern erst einmal nach Frankfurt, wo er nach dem gelungenen Jahr in Stuttgart seinen Aufstieg fortsetzen konnte.
Marmoush: Torgarant und variabler Angreifer
Bis zur Winterpause war der 25-Jährige die wandelnde Torgarantie für die Eintracht, die zwischenzeitlich sogar wie ein möglicher Verfolger des FC Bayern München aussah. Dass wegen Marmoush aufgrund dessen Torausbeute Interessenten bei Frankfurt anklopfen, ist alles andere als verwunderlich.
Am Samstagnachmittag bestätigte Sportvorstand Markus Krösche erstmals, dass sich ein interessierter Klub wegen des Ägypters an die Eintracht gewandt habe. Um welchen Klub es sich handelt, verriet er nicht.
Dass jedoch Manchester City der mögliche Käufer sein könnte, überrascht schon ein wenig. ManCity befindet sich nach einer erfolglosen Phase zum Ende von 2024 auf der Suche nach mehrerlei Verstärkungen – insbesondere für die Defensive. Offensiv soll wiederum Marmoush als Ergänzung geholt werden.
Das mag deshalb überraschen, weil die Citizens mit dem Ex-Dortmunder Erling Haaland bereits einen angestammten Mittelstürmer im 4-3-3 oder 3-2-4-1 von Cheftrainer Pep Guardiola besitzt.
Wie passt Marmoush ins System von Guardiola?
Eine Degradierung von Haaland ist ob seiner Treffsicherheit in den Vorjahren und dem finanziellen Commitment, welches City beim Transfer des Norwegers einging, sehr unwahrscheinlich.
Marmoush könnte jedoch bei einer Ablösesumme von 60 oder mehr Millionen Euro auch kein klassischer Bankspieler werden. Möglich ist, dass Guardiola die Variabilität des Ägypters gerade als zweite, positionell flexible Spitze gefällt.
Im Spielsystem von Frankfurt stürmt der Ägypter für gewöhnlich an der Seite von Hugo Ekitiké. Die Aufteilung zwischen den beiden Angreifern ist klar: Je nach Ballposition geht ein Stürmer in Richtung Abseitslinie und der zweite lässt sich ein bisschen zurückfallen, um zwischen den Linien zu agieren. Eine klare Präferenz für die positionelle Höhe scheint weder Marmoush noch Ekitiké zu haben. Beide können sowohl hoch als auch hängend spielen.
Bei einem möglichen Wechsel nach Manchester müsste Marmoush darauf hoffen, auch zentral eingesetzt zu werden. Wenngleich er in seiner Karriere bereits vielfach auf der Außenbahn gespielt hat, so gelang Marmoush nicht ganz grundlos der endgültige Durchbruch im Sturmzentrum.
Dort kann er seine athletischen Attribute am besten einsetzen und zugleich sein Gespür für Abschlusssituationen nutzen. Im Vergleich zu den Flügelstürmern, die City im Kader hat, würde der 25-Jährige gerade bei den Eins-gegen-Eins-Qualitäten abfallen.
Haaland spielt nahezu immer
Guardiola nutzt normalerweise zwei Achter hinter Haaland, wobei einer der beiden, etwa in Person von Phil Foden oder auch Kevin De Bruyne, ein Stückchen höher spielt und eher als der zweite Achter Vorstöße in den Strafraum unternimmt.
Haaland kann Innenverteidiger binden und etwas von Mitspielern wegziehen. Das öffnet Räume für nachstoßende Mitspieler, wie vielleicht zukünftig Marmoush. Nur in der Defensivstruktur müsste der Ägypter im aktuellen System auf die Acht zurückgehen.
Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass Guardiola die positionelle Aufteilung anpasst, sollte er davon überzeugt sein, Marmoush in der Startformation zu integrieren. Ähnlich realistisch ist es jedoch, dass ManCity schlichtweg noch eine weitere Mittelstürmeroption im Kader haben möchte, nachdem infolge des Abgangs von Julián Álvarez eine Lücke geblieben war. Bislang spielt Haaland in dieser Saison fast immer über die vollen 90 Minuten.
Der große Heilsbringer wird Marmoush trotz seiner Top-Form im Trikot von Frankfurt nicht sein. Die Probleme der Sky Blues liegen ohnehin weniger im Herausspielen von Torchancen und vielmehr im etwas wilden Zonenpressing und der Verteidigung des eigenen Strafraums.