Kai Havertz hat mit dem FC Arsenal im englischen Ligapokal eine bittere Enttäuschung erlebt. Der deutsche Nationalspieler vergab beim 0:2 im Halbfinal-Hinspiel nicht nur eine glasklare Chance - er fiel auch im Vergleich mit einem anderen ehemaligen Bundesliga-Spieler ab.
Er tat Dinge, „die Havertz nie könnte“
Während Havertz nach der Partie in den Sozialen Medien Spott abbekam, wurde Gegenspieler Alexander Isak mit Lob überschüttet. Der ehemalige BVB-Profi erzielte das zwischenzeitliche 1:0 für Newcastle und stellte damit seine sensationelle Form (neun Tore in sieben Spielen) eindrucksvoll unter Beweis.
„Isak hat Dinge getan, die Kai Havertz nie könnte”, sagte der Ex-Profi und TV-Experte Mike Grella bei CBS Sports zum Vergleich der beiden Stürmer, die eigentlich einige Parallelen aufweisen.
Havertz-Patzer lässt Experten ungläubig zurück
Beide sind 25 Jahre alt, gute 1,90 m groß und mit einer exzellenten Technik ausgestattet. Doch am Dienstagabend glänzte nur einer.
Besonders bitter: Havertz vergab die vielleicht beste Chance der Gunners auf äußerst unglückliche Weise.
Bei einem Flankenball in der 58. Minute (es stand bereits 0:2) fand sich der ehemalige Leverkusen-Spieler plötzlich völlig frei am Fünfmeterraum wieder. Bei seinem Kopfballversuch landete der Ball allerdings ungewollt auf seiner Schulter und sprang von dort einige Meter am Tor vorbei.
Havertz schlug ungläubig selbst die Hände vor dem Kopf zusammen. „Einer der schlimmsten Fehlschüsse, die ich je gesehen habe“, befand Grella.
„Er ist das Puzzlestück, das Arsenal vermisst“
Ein Spieler wie Isak, der aktuell häufiger mit einem Wechsel zu Arsenal in Verbindung gebracht wird, würde den Gunners guttun, meinte Grella. „Er ist das Puzzlestück, das sie (Arsenal, Anm.) vermissen“, sagte der einstige Profi von Leeds United.
„Auf der einen Seite ist das Toreschießen, aber man könnte auch darüber reden, wie er sich ins Mittelfeld zurückfallen lässt und das Spiel verbindet und flüssiger macht“, schwärmte der Experte.
Mit seinen Lobeshymnen war er dabei nicht alleine. Auch in der Presse wurde ein eindeutiges Urteil gefällt - auch hier im Kontrast zu Arsenal.
„Isaks messerscharfe Schneide bildet einen schmerzhaften Kontrast zu Arsenals Gefasel“, schrieb The Guardian. Isak sei nicht nur der Spieler, den Arsenal brauche, sondern ein Spielertyp, den sie vermissten: „Es gibt im Moment keinen besseren Stürmer in England.“
„Alexander Isak lässt seinen inneren Thierry Henry spielen“, meinte die Sun, „Isak und Henrys Geist verfolgen verschwenderisches Arsenal“, befand ESPN.
Holt Arsenal Isak als Havertz-Ersatz?
Isak ist noch bis 2028 an Newcastle gebunden, sein Marktwert wird auf 75 Millionen Euro geschätzt. Der Schwede, der sich einst beim BVB nicht durchsetzen konnte, wäre im Falle eines Wechsels aber wohl nur für einen dreistelligen Millionenbetrag zu haben.
Ob Arsenal tatsächlich in der Lage sein wird, zuzuschlagen? Geht es nach Grella, braucht die ambitionierte Mannschaft aus London dringend frischen Wind.
„Arsenal ist eindimensional. Sie hatten keine Antwort, keine Möglichkeiten im Eins-gegen-eins. Niemand, auf den sie flanken könnten. Du verlierst Saka und du hast nichts“, befand der 37-Jährige.
Und gerade auf der Position von Kai Havertz, der des Mittelstürmers, sieht Grella ein Loch: „Diesen Fokuspunkt nicht zu haben, der ein großer Stürmer wie Isak sein kann, das mit Kai Havertz nicht zu haben ... und um es dann noch schlimmer zu machen, die vergebene Chance.“