In der Partie Manchester City vgegen Crystal Palace läuft die 24. Minute. Rúben Dias macht für die Skyblues den Spielaufbau und findet Phil Foden, der schnell schaltet und den Ball mustergültig zu Jack Grealish in den Strafraum durchsteckt. Der 117-Millionen-Mann der Citizens fackelt nicht lange und befördert das Spielgerät mit dem ersten Kontakt ins lange untere Eck, 1:0 für ManCity!
Die Horror-Zahlen des Jack Grealish
Genau ein Jahr liegt dieses Spiel zurück - und damit ebenso lange wie das bis dato letzte Tor von Grealish für Manchester. Seit dem 16. Dezember 2023 stand der Flügelspieler 32 Mal für seinen Klub auf dem Feld und steuerte lediglich magere zwei Vorlagen bei - und das in einer (für gewöhnlich) brandgefährlichen Offensive um Erling Haaland und Co..
Zum Vergleich: Der Norweger traf seit dem letzten Grealish-Tor satte 37 Mal in allen Klub-Wettbewerben. Zählt man bei Grealish noch die Spiele auf der Bank ohne Einwechslung hinzu, kommt man sogar auf 47 torlose Spiele für den 29-Jährigen.
Tore und Vorlagen sind nicht alles
Obwohl es unbestritten ist, dass man Offensivspieler nicht ausschließlich an ihren Scorerpunkten messen darf, zeigt diese Horror-Statistik glasklar auf, dass Grealish sich in einem tiefen Formloch befindet. Angesprochen auf diese Thematik, äußerte er gegen Ende der letzten Saison sein Unverständnis.
„Jeder liebt es, über Tore und Vorlagen zu reden. Es ist ärgerlich, wie sich das Spiel entwickelt hat. Man kann ein brillantes Spiel abliefern und weder ein Tor noch eine Vorlage machen und dann heißt es: ‚Er hat nichts gemacht‘. Und wenn du zwei Bälle am langen Pfosten über die Linie drückst, dann sagen alle ‚ach, er ist brillant‘“, sagte Grealish damals bei The Athletic.
Um sein Formloch redete er allerdings nicht herum. „Ich glaube, meine Form war nicht die beste und ich habe nicht mit viel Selbstvertrauen gespielt“, so der Flügelspieler, der klarstellte, dass er das nicht an seiner Tor-Ausbeute festmache: „Es geht nicht einmal darum, Tore zu schießen oder Vorlagen zu geben. Jetzt fühle ich mich selbstbewusst, auch wenn ich noch kein Tor geschossen habe.“
Guardiola nahm Grealish lange in Schutz
Und auch Coach Pep Guardiola hatte den 39-maligen englischen Nationalspieler bezüglich seiner Tor-Ausbeute häufig in Schutz genommen. Wenn der Spanier etwas zu meckern hatte, dann tat es das bezüglich Grealishs Leistung. Das Problem ist, dass es dafür genügend Anlässe gab.
„Ich habe vom ersten Tag an gesagt, dass wir ihn brauchen. „Er hat eine besondere Qualität in unserem Team. Aber es hängt von ihm ab“, hatte Guardiola bereits im Februar gemeckert, als Grealish immer weniger zum Zuge kam.
Grealish hat die Kurve nicht bekommen
„Man muss sich die Trainingseinheiten und all die kleinen Details ansehen“, deutete Guardiola damals fehlenden Einsatz im Training an und betonte: „Die Spieler müssen mich nicht überzeugen. Sie müssen sich selbst davon überzeugen, dass sie es verdienen zu spielen.“
Doch Grealish hat die Kurve seitdem nicht bekommen. Im April rastete Guardiola nach einem Spiel gegen Arsenal nahezu aus und redete vor laufenden Kameras eindringlich auf den Engländer ein - wie es aussieht, ohne Erfolg. Denn auch in der neuen Saison kann Grealish kaum überzeugen, wenn er zum Zuge kommt. Und inzwischen ist auch seine Mannschaft an einem Tiefpunkt angekommen.