Es war eine Szene mit Symbolcharakter. Als Phil Foden in der Nachspielzeit gegen Aston Villa mit seinem ersten Saisontor noch ein zaghaftes Lebenszeichen für Manchester City sendete, war Erling Haaland ein staunender Zuschauer. Als der Starstürmer dann wenigstens schnell den Ball aus dem Netz fischen wollte, kam ihm Foden zuvor. Irgendwie läuft gerade alles an Haaland vorbei.

Die 1:2 (0:1)-Pleite gegen die Villans war nicht nur für Pep Guardiola und ManCity ein neuerlicher Tiefpunkt der anhaltenden Talfahrt. Auch Haalands persönliche Formschwäche nimmt mittlerweile bedenkliche Züge an.

Die einstige Lebensversicherung der Citizens mutiert damit zum Sinnbild der Krise.

Haaland: „Das war nicht gut genug von mir“

„Natürlich sind wir enttäuscht. Das war nicht gut genug“, sagte Haaland bei TNT Sports - und schob selbstkritisch hinterher: „Das war nicht gut genug von mir.“

Nur 18 Ballkontakte zählten die Statistiker in der Partie gegen Villa - das waren die wenigsten aller Spieler, die beim Anpfiff auf dem Feld standen. Dazu verzeichnete der Norweger nur einen Ballkontakt im gegnerischen Strafraum.

Mit 18 Pflichtspiel-Toren ist der frühere BVB-Star in der laufenden Saison noch immer mit Abstand der beste Torjäger der Skyblues. Doch in den vergangenen acht Spielen traf Haaland nur zweimal.

Erschreckende Zahlen! Haaland zuletzt kein Faktor

Schlimmer noch: In den vergangenen drei Pleiten gegen Juventus in der Champions League (0:2), sowie in der Liga gegen Stadtrivale United (1:2) und nun in Birmingham bei Villa (1:2) war Haaland so gut wie gar kein Faktor.

Abgesehen von 19 Pässen in diesen drei Spielen stand in den weiteren wesentlichen Kategorien die Null: Kein Tor, kein Assist, kein Abschluss, keine Balleroberung.

Und damit keine breite Brust - wie Haaland nach der Niederlage in Birmingham unumwunden einräumte. „Wir wissen, wie wichtig Selbstvertrauen ist“, betonte der 24-Jährige. Ein solcher Negativlauf würde „jeden Menschen“ treffen. Daher müsse man nun härter denn je arbeiten.

Guardiola nimmt Haaland in Schutz - und widerspricht

Dabei fasste sich Haaland erneut an die eigene Nase, die Daily Mail schrieb von einer „schonungslosen Einschätzung“ seiner eigenen Form. „Zuerst schaue ich auf mich. Ich habe die Dinge nicht gut genug gemacht. Ich habe meine Chancen nicht genutzt. Das muss ich besser machen. Ich war nicht gut genug.“

Guardiola selbst nahm seinen glücklosen Angreifer in Schutz. „Ohne ihn würden wir noch schlechter dastehen“, betonte der Katalane. Generell gefalle es ihm, wenn die Spieler das so sehen: „Aber ich stimme Erling nicht zu. Er muss im richtigen Moment die Zuspiele bekommen, aber er wird weiter kämpfen.“

Auch Haaland selbst vertraut trotz der anhaltenden Krise seinem Coach. „Er wird Lösungen finden.“ Und wohl auch darauf hoffen, dass seine Lebensversicherung wieder zu alter Stärke zurückfindet.