18 Monate war Tyrell Malacia von der Bildfläche verschwunden. Die Gerüchte, die sich um ihn rankten, wurden immer wiler. „Er ist im Zeugenschutzprogramm“, hieß es unter anderem. Oder: „Er ist mit Prinzessin Kate durchgebrannt.“ Manche munkelten gar, er sei tot. Nichts davon stellte sich als wahr heraus. Doch der Reihe nach.
Star nach 18 Monaten aufgetaucht
Malacia wechselte im Sommer 2022 für 15 Millionen Euro von Feyenoord Rotterdam zu Manchester United. In seiner ersten Saison in der Premier League spielte der Niederländer groß auf, war ein adäquater Ersatz für Luke Shaw und gewann mit der Mannschaft den League Cup. Dann wurde er im Juni 2023 von einer Verletzung gestoppt.
Eine Verletzung sorgt für 18 Monate Pause
Malacia erlitt einen Meniskus-Riss im linken Knie. Geplant war, die Verletzung des 25-Jährigen operativ zu behandeln. Eigentlich Usus in solchen Fällen, doch wie geplant lief danach nur wenig. Im Gespräch mit The Athletic sprach der Verteidiger jetzt erstmals über seine 18-monatige Leidenszeit.
Probleme bei der Behandlung
Zunächst stellte sich heraus, dass die Verletzung schwerwiegender war, als angenommen. Deshalb musste Malacia wenige Wochen nach dem ersten Eingriff erneut operiert werden, um kleine Knorpelfragmente zu entfernen, die um den Meniskus herum für Probleme sorgten.
Da United allerdings im Frühjahr 2024 mit einer Verletzungskrise zu kämpfen hatte, beschlossen die Verantwortlichen der Red Devils, Malacia an Spezialisten in den Niederlanden und in Barcelona zu übergeben, statt ihn in Manchester selbst zu behandeln.
„Wir hatten viele Verletzungen und meine Verletzung brauchte viel Aufmerksamkeit“, erklärte Malacia: „Mit dem medizinischen Team haben wir irgendwann beschlossen: Okay, du brauchst ein paar zusätzliche Leute um dich herum, die dir helfen, die jeden Tag mit dir arbeiten und sich nur auf dich konzentrieren.“
Für den Linksverteidiger eine niederschmetternde Nachricht. „Ich musste meine Reha im Grunde von vorne beginnen“, erinnert er sich. Einen Tag habe er es sich geleistet enttäuscht zu sein, dann sagte er sich: Okay, es geht weiter.
Wilde Gerüchte von Verhaftung bis Zeugenschutzprogramm
Da dieser Schritt von United nicht öffentlich gemacht wurde, verschwand Malacia in der Wahrnehmung vieler Fans und Medien von der Bildfläche. Schnell kursierten die wildesten Theorien.
„Ich bin nicht mit irgendwelchen Prinzessinnen davongelaufen. Nichts war wahr. Ich habe gerade meine Reha gemacht. Ich widmete mich dem Training, der Familie und dem Schlafen, vor allem, als ich in den Niederlanden war. Das ist das Einzige, was ich gemacht habe“, berichtet der Defensivakteur, der in seiner ersten Saison in Manchester 39 Spiele absolvierte.
Die Spekulationen beunruhigten ihn nicht. „Ich schenke den sozialen Netzwerken keine Beachtung. Oft erfuhr ich eine Woche später von meiner Mutter oder meiner Schwester von den Dingen, die gesagt wurden. Meine Freunde fragten mich sogar, ob ich nicht öffentlich etwas darüber sagen will. Aber solange meine Familie und ich wissen, dass es mir gut geht, ist das genug.“
Comeback in Reichweite
Glücklicherweise könnte dieser Klatsch und Tratsch bald der Vergangenheit angehören. Im September stieg Malacia wieder ins Mannschaftstraining ein. Vor wenigen Tagen feierte der Linksverteidiger bei Manchesters U21 ein 45-minütiges Comeback. Die 1:4-Niederlage gegen Huddersfield Town dürfte für ihn nur eine Nebenrolle gespielt haben.
Wie die The Sun berichtet, stehe ein mögliches Comeback bei den Profis von United bereits beim Debüt von Rúben Amorim im Raum. Allerdings sollen die Red Devils realistisch gesehen nicht mit einer Rückkehr ihres Linksverteidigers vor Jahresende rechnen.
Malacia zeigt sich jedenfalls kämpferisch: „Ich glaube, alles im Leben ist schon für mich geschrieben. Ich musste diesen ganzen Prozess durchlaufen, um dort zu sein, wo ich jetzt bin, also würde ich nichts anderes machen. Es gab Zeiten, in denen ich dachte: ‚Ich habe das langsam satt.‘ Ich habe jedoch nicht aufgegeben. Das ist nicht meine Art. In meiner Familie sind wir nicht so.“