Die Bilanz von Alexander Isak in dieser Saison liest sich beeindruckend. In elf Partien traf der Offensivspieler bereits fünfmal, assistierte außerdem bei zwei Treffern seiner Teamkollegen von Newcastle United.
Henry 2.0: Der größte Fehler des BVB?
Vor fünf Jahren waren Zahlen wie diese noch schier undenkbar, unter Lucien Favre galt Isak zu diesem Zeitpunkt als gescheitert. Der Schweizer setzte im Traineramt von Borussia Dortmund nicht auf den Schweden, für den der BVB im Januar 2017 neun Millionen Euro gezahlt hatte. Nur zweieinhalb Jahre später war das Kapitel im Ruhrpott für das damalige Talent beendet. Lediglich 281 Pflichtspielminuten durfte Isak für die Borussia sammeln, bevor der Abschied erfolgte.
Real Sociedad überwies 15 Millionen Euro an die Schwarz-Gelben. Michael Zorc, zum Zeitpunkt des Verkaufs Sportdirektor beim BVB, sagte im Transfer-Statement des Klubs: „Wir wünschen Alex in Spanien den größtmöglichen Erfolg und werden seine Leistungen genau beobachten!“
Fünf Jahre später steht fest: Der Wunsch hat einmal vollkommen ins Schwarze getroffen und an der Ruhr wird man sich vermutlich ärgern, nicht stärker auf den Youngster gesetzt zu haben. Beim Verein aus dem Baskenland sollte der hoch veranlagte Tempostürmer direkt ins Rollen geraten. Auf 16 Tore in seiner Debütsaison, ließ er 17 weitere im nächsten Jahr folgen. Nach drei Saisons in Spanien inklusive fast 8000 Einsatzminuten und 52 Scorerpunkten erfolgte der Sprung auf die Insel zu Newcastle United.
Isak: „Alle Elemente eines perfekten Stürmers“
Real Sociedad erhielt für Isak dabei 70 Millionen, mehr als das Vierfache der BVB-Ablöse. Der Schritt in die Premier League sollte für das damals 23 Jahre alte Juwel der Schritt hin zur absoluten Elite werden. In der abgelaufenen Saison netzte der Torjäger alleine in der Premier League 21-mal - nur Erling Haaland und Cole Palmer konnten diese Anzahl überbieten.
Beeindruckend! Das sieht auch Theo Walcott so. Der ehemalige Arsenal-Stürmer schwärmte im Interview mit BBC von dem Schweden: „Wenn man über die Eigenschaften eines perfekten Stürmers spricht, hat Isak all diese Elemente.“ Bei den Magpies entwickelt sich Isak zur Weltklasse, Walcott ist sich sicher, „dass jeder einen Spieler wie ihn in seiner Mannschaft braucht, sogar Liverpool, und es sind nicht nur Premier-League-Teams, die versuchen werden, ihn zu bekommen.“
Diese Meinung vertritt der dreimalige englische Pokalsieger sicher nicht exklusiv. Spätestens mit seiner Ankunft in der wohl stärksten Liga der Welt wird der 1,92 Meter große Angreifer auf dem Zettel sämtlicher Top-Vereine stehen. Denn Isak ist nicht einzig auf seine Abschlussstärke zu reduzieren. Der 25-Jährige fällt nebenbei durch eine starke Zweikampfquote auf, ist am Ball unfassbar sicher und scheut auch nicht die Defensivarbeit.
„Mischung aus Drogba, Owen und Henry“
Ein wahrer Allrounder, aber in erster Linie ein eiskalter Torjäger. So auch am elften Spieltag, als Isak gegen Nottingham Forest den Ausgleichstreffer bescherte und die Magpies damit zum Auswärtssieg führte. Sein Marktwert steigt immer weiter an, mittlerweile liegt er laut transfermarkt.de bei stolzen 75 Millionen Euro, doch Walcott legte sich fest: „Es kann auch noch mehr von ihm kommen. Newcastle ist eine gute Mannschaft, aber wenn man ihn in eine bessere Mannschaft steckt, wird er auch besser.“
„The Sky is the Limit“ gilt für den begnadeten Offensivspieler. Mit seiner Trefferquote konkurriert Isak bereits mit der Elite der Offensivspieler, für Walcott ähnelt der Schwede aber vor allem einem Weltstar, der in seiner Karriere sämtliche Trophäen von der WM bis zur Champions League abräumte: „Ich würde sagen, er ist der Henry dieser Generation, aber mit zusätzlichen Attributen in der Luft. Das ist es, mit dem ich ihn jedenfalls aus meiner Zeit vergleichen würde.“
Doch damit nicht genug. In den höchsten Tönen schwärmend führte er fort, Isak sei eine „Mischung aus Didier Drogba, Michael Owen und Henry.“ Alle drei haben die größten Titel auf Vereinsebene gewonnen. Trophäen sind im Wandschrank des Schwedens noch nicht zu finden.
Folgt der nächste Schritt im Sommer?
Doch die Betonung liegt auf „noch“. Isak besitzt beim derzeitigen Achten der Premier League zwar einen Vertrag bis 2028, bereits im kommenden Sommer könnte aber das nächste Kapitel seiner Karriere eingeläutet werden. Wenn es nach Walcott geht, sollte die Wahl des Torjägers auf dessen Herzensverein, den FC Arsenal fallen. Die Gunners-Offensive um Kai Havertz, Martin Odegaard und Bukayo Saka würde der große, schnelle Torjäger perfektionieren: „Wenn man sich Arsenal ansieht, sind sie nicht eindimensional, aber ihre Angriffe können manchmal ein wenig vorhersehbar sein.“
Walcott ist aber ebenso bewusst: „Wenn Arsenal ihn will, dann müssen sie schnell da rein.“ Denn eines ist auch dem 47-maligen englischen Nationalspieler klar, im Sommer werden die Schwergewichte des Vereinsfußballs anklopfen „und sein Preis wird nur noch steigen.“