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Götterdämmerung in Manchester?

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Götterdämmerung in Manchester?

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Götterdämmerung in Manchester?

Pep Guardiola verliert mit Manchester City zum ersten Mal in seiner Karriere vier Spiele in Folge und steht aktuell unter Druck. Zudem endet sein Vertrag bei den Skyblues nach dieser Saison. Macht er es wie Jürgen Klopp?
Manchester City kassiert bei Brighton die vierte Niederlage in Folge. Pep Guardiola sucht nach Erklärungen und wird dabei demütig.
Pep Guardiola verliert mit Manchester City zum ersten Mal in seiner Karriere vier Spiele in Folge und steht aktuell unter Druck. Zudem endet sein Vertrag bei den Skyblues nach dieser Saison. Macht er es wie Jürgen Klopp?

Sechsmal englischer Meister. Viermal englischer Ligapokalsieger. Dreimal englischer Superpokalsieger. Zweimal FA-Cup-Gewinner. Einmal Champions-League-Sieger.

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In sieben Jahren hat Pep Guardiola bei Manchester City einen Trophäenschrank gefüllt, den die meisten Trainer in ihrer ganzen Laufbahn nicht füllen. Nebenbei prägte er eine ganze Ära in der Premier League.

Besonders der Gewinn der Champions League im Jahr 2023 war eine Krönung, mit der Guardiola all jenen Kritikern entgegentrat, die ihm immer wieder mangelnden Erfolg auf Europas größter Bühne vorgeworfen hatten. Es war das Meisterstück seines Projekts bei City, das jegliche kritische Stimmen endgültig verstummen ließ.

Vier Niederlagen in Folge

Eineinhalb Jahre später ist von der euphorischen Triple-Stimmung und der Spieldominanz jedoch nicht mehr viel übrig, Guardiola erlebt aktuell eine neue Realität in seinem bisherigen Schaffen als Trainer.

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Vier Niederlagen in Serie, zuletzt ein 1:2 gegen Brighton & Hove Albion in der Liga, musste der stolze Katalane zuvor noch nie in seiner Karriere über sich ergehen lassen.

„Rodri wird sehr vermisst“

Die Skyblues liegen damit bereits satte fünf Punkte hinter Spitzenreiter Liverpool auf Platz zwei. Der Blick auf die Gründe der aktuellen Misere ist dabei komplex: Mit Kevin de Bruyne und Rodri sind zwei Schüsselspieler in Guardiolas System verletzt, Rodri, jüngst mit dem Ballon d‘Or ausgezeichnet, fällt aller Voraussicht nach sogar die komplette Saison aus.

Ein Fakt, der laut des Manchester-City-Experten und BBC-Journalisten John Murray sehr schwer wiegt. „Rodri wird sehr vermisst. Sie sind definitiv leichter zu bespielen, besonders im Mittelfeld. Ich denke, dass das Fehlen von Rodri einen großen Teil davon ausmacht“, erklärte Murray gegenüber SPORT1.

Während der Verlust von Kevin De Bruyne und Rodri das Team also fraglos schwächt, scheint auch etwas Tieferes ins Wanken geraten zu sein. Die Verteidigung, normalerweise eine der stabilsten der Liga, wirkt ungewohnt anfällig, und das berühmte Ballbesitzspiel, das Guardiola seit seiner Zeit bei Barcelona so prägt, scheint weniger effektiv.

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England ist überrascht

Dass die Spieler von der Spielidee Guardiolas erschöpft sind, glaubt Murray jedoch nicht. Guardiola neige sogar eher dazu, „einen Weg zu finden, die Spieler zu entlasten. Er gibt den Spielern einfach eine kleine Pause, um sicherzustellen, dass sie zum richtigen Zeitpunkt der Saison in der richtigen Form sind.“

Wurde der Spielstil von Guardiola bei Manchester City also einfach entschlüsselt? „Es gab immer wieder Stolpersteine, auch in der ersten Hälfte der letzten Saison. Ihre Fähigkeit und ihr Vermögen, sich von solchen kleinen Episoden zu erholen, ist wirklich bemerkenswert“, widerspricht Murray diesem Narrativ.

Doch auch die Fans und Medienschaffenden in England würden sich überrascht zeigen angesichts der aktuellen Flaute Citys. Jedoch glaube man, so Murray, „dass sie das Ruder herumreißen werden.“

Guardiola hat drei Möglichkeiten

Dennoch sagt der Journalist: „Die allgemeine Meinung hier ist, dass diese Saison, egal wer gewinnt, nicht so dominant sein wird, wie es Manchester City und Liverpool in den letzten Jahren in der Premier League waren.“

Guardiola wird alles daransetzen wollen, trotzdem am Ende der Spielzeit auf dem Tableau erneut ganz oben zu stehen. Es könnte seine letzte Saison bei den Citizens sein, im Sommer 2025 läuft sein Vertrag aus.

Wie es für ihn dann persönlich weitergeht, hat der frühere Bayern-Coach noch nicht bekannt gegeben, zu Beginn der Saison jedoch drei mögliche Optionen genannt.

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Demnach sei eine Verlängerung seines Vertrags bei Manchester City genauso im Bereich des Möglichen, wie seinen Kontrakt auslaufen zu lassen und erneut ein Jahr Pause einzulegen - so, wie er es seiner Zeit vor seinem Wechsel zum FC Bayern tat. Zudem könne er sich auch vorstellen, zukünftig als Nationaltrainer an der Seitenlinie zu stehen.

Nimmt Sich Guardiola Klopp als Beispiel?

Könnte sich Guardiola im Falle einer nicht Verlängerung gar an Jürgen Klopp ein Beispiel nehmen? Dieser hatte zu Beginn dieses Jahres vorzeitig öffentlich bekannt gegeben, Liverpool am Ende der Saison zu verlassen und so seine Spieler motiviert, die daraufhin eine Siegesserie starteten und noch einen Titel holten. Wäre ein solches Szenario auch bei Guardiola denkbar?

„Meinem Gefühl nach wäre das unwahrscheinlich. Ich denke, er würde sich fragen, ob es die richtige Entscheidung wäre, es auf diese Weise zu tun“, zeigte sich Murray unsicher, erklärte jedoch: „Aber gleichzeitig müssen in einer Organisation wie Manchester City Dinge geregelt werden. Er müsste sie wahrscheinlich im Voraus informieren. Doch dass jeder im Verein informiert werden würde, halte ich für unwahrscheinlich. Ich denke, dass diese Neuigkeiten in irgendeiner Form herauskommen würden.“

„Bei Guardiola ist es genauso“

Zudem ist sich Murray sicher: „Wenn Sie mich jetzt fragen, wer am ehesten die Liga gewinnen wird, würde ich immer noch Manchester City sagen.“ Guardiola spüre durch die aktuelle sportliche Misere sowie seine vertragliche Situation, nach Meinung des City-Experten, auch keine zusätzliche Belastung.

„Ich denke, er ist durchaus in der Lage, mit allem umzugehen, was ihm vorgesetzt wird. Nach der Niederlage gegen Brighton hat er sich wie ein echter Anführer verhalten, war sehr optimistisch, gesprächig und offen. Es ist sehr ähnlich wie bei Alex Ferguson damals. Wenn Ferguson sprach, hörten die Leute zu. Und bei Guardiola ist es genauso.“

Ein Umbruch steht bevor

Die Skyblues stehen generell vor einer ungewissen Zukunft. Für Murray ist auch der Abgang von Txiki Begiristain, dem nach dieser Saison scheidenden Sportdirektor, ein Indikator dafür, dass beim englischen Meister ein großer Umbruch bevorstehe: „Er hat einen großen Anteil an der Stabilität bei Manchester City. Für mich ist das ein Hinweis darauf, dass ein Wechsel bei Manchester City nicht allzu weit entfernt ist.“

Bei all den Spekulationen hilft es natürlich auch nicht, dass die aktuelle Form auf dem Spielfeld so ist, wie sie eben ist. Guardiola wird alles daransetzen, mit Siegen wieder Ruhe in den Verein einkehren zu lassen.

Zumindest so lange, bis die Verkündung seiner Zukunftsentscheidung wieder neue Aufregung entfacht. Und vielleicht nimmt er sich sogar Klopp als Vorbild.