Hat die englische Premier League eine Antwort auf das Zeitspiel von Torhütern parat? Wie Schiedsrichter-Legende Howard Webb in einer Show des Pay-TV-Senders SkyBet erklärte, plant die Premier League eine Regel-Revolution, die Spielverzögerungen von Torhütern stark eindämmen soll.

Laut des aktuellen Regelwerks dürfen Torhüter den Ball nur sechs Sekunden lang in den Händen halten. Sollte diese Zeit überschritten werden, ist ein indirekter Freistoß für die gegnerische Mannschaft vorgesehen.

Eine Überschreitung der Zeit wird jedoch kaum abgepfiffen - weshalb die Premier League eine Regel-Revolution in Betracht zieht. Der Plan: Wenn Torhüter den Ball länger als sechs Sekunden festhalten, erhält die gegnerische Mannschaft einen Eckball.

Eckball als Folge für Torhüter-Zeitspiel?

Wie Webb fortführte, wird die neue Regel auch schon in England getestet. „In der Premier League 2 (U21-Premier-League; Anm. d. Red.) wird etwas ausprobiert, wenn der Torwart den Ball länger als sechs Sekunden hält. Wenn er den Ball acht Sekunden lang hält und ihn nicht freigibt, gibt es eine Ecke für die andere Mannschaft. Nach drei Sekunden zählt der Schiedsrichter herunter, und wenn der Torwart so dumm ist, den Ball festzuhalten, gibt es eine Ecke“, sagte der 53-Jährige.

Eine Änderung, die England-Legende und TV-Experte Gary Neville auch im englischen Oberhaus begrüßen würde: „Ich mag das. Ich glaube, das gefällt uns allen. Die größte Verzögerung im Spiel ist, wenn die Torhüter länger als die sechs Sekunden mit dem Ball brauchen.“

Neville sprach vor allem Situationen an, „in der die Torhüter den Ball neun, zehn, manchmal 13 oder 14 Sekunden halten – sie verschwenden jedes Mal sechs oder sieben Sekunden. Das wird nie geahndet und die Regel ist immer noch in Kraft. Das macht mich wahnsinnig.“