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Wie ein Hamburger Jung Manchester erobert

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Wie ein Hamburger Jung Manchester erobert

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Hamburger Jung erobert Manchester

Bei der Pleite von Manchester City im League Cup sitzt in Farid Alfa-Ruprecht ein Ex-HSV-Spieler auf der Bank. Wer ist der junge Deutsche?
Auf einer Pressekonferenz spricht Trainer Pep Guardiola über die Folgen eines möglichen Abschieds von ihm bei Manchester City.
Bei der Pleite von Manchester City im League Cup sitzt in Farid Alfa-Ruprecht ein Ex-HSV-Spieler auf der Bank. Wer ist der junge Deutsche?

Am Mittwochabend kassierte Manchester City im League Cup eine 1:2-Niederlage bei Tottenham Hotspur. Für das Star-Ensemble von Trainer Pep Guardiola ein überraschend frühes Aus. Überraschend dürfte für den einen oder anderen auch der Blick auf die Ersatzbank gewesen sein. Dort fand sich nämlich ein ganz besonderer Name wieder: Farid Alfa-Ruprecht.

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Bekannt dürfte dieser vor allem den Fans des Hamburger SV sein, bei dem der 18-jährige Deutsche vor seinem Wechsel auf die Insel unter Vertrag stand. Wer aber ist der Rechtsaußen, der bei den Citizens durchstarten will?

Alfa-Ruprecht ist ein waschechter Hamburger, aufgewachsen im Stadtteil Wilhelmsburg. Beim Verein Einigkeit Wilhelmsburg wurde auch der Grundstein seiner Karriere gelegt, er absolvierte dort sein erstes Training.

„Meine Mutter wusste nicht, was wir für das Training brauchen. Nach einem Anruf bei meiner Tante sind wir noch schnell in einen KiK-Shop gegangen, haben eine Jogginghose und ein T-Shirt gekauft. Von meinem Onkel habe ich dann noch gebrauchte Fußballschuhe bekommen“, erzählte der Teenager kürzlich im Interview mit transfermarkt.de.

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Alfa-Ruprecht ist ein Hamburger Jung

„Ich bin mit der Bolzplatzmentalität aufgewachsen und habe sie verinnerlicht. Wenn man den größten Teil seiner Freizeit in einem Fußball-Käfig oder auf dem Bolzplatz verbringt, dann lernt man elementare Eigenschaften wie Durchsetzungsfähigkeit, Durchhaltevermögen und Mut“, verriet er über seinen Charakter.

Er ergänzte: „Es geht darum, nach verlorenen Zweikämpfen oder Niederlagen im Spiel wieder aufzustehen und weiterzumachen. Der Straßenfußball fördert auch die rein technischen Fähigkeiten. Du lernst, wie du dich auf engem Raum mit Tricks gegen größere und stärkere Spieler durchsetzt.“

Anwenden konnte er seine Fähigkeiten zunächst beim HSV, der ihn im Alter von elf Jahren für den Nachwuchs verpflichtete. Für Alfa-Ruprecht eine wichtige und geniale Zeit.

„Ich durfte so viel lernen, konnte mich als Spieler weiterentwickeln und als Kind gab es für mich nichts Schöneres, als für den größten Verein aus Hamburg zu spielen“, so der 18-Jährige. Sein Vorbild damals: Filip Kostic.

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ManCity statt Bayern oder Dortmund

Nach einem zwischenzeitlichen Rückschlag – 2020 zog er sich eine Schambeinentzündung zu und fiel acht Monate lang aus – wuchsen im Offensivspieler die Zweifel. „Ich wusste nicht, ob ich jemals Fußballprofi werden oder auf den Platz zurückkehren kann.“

Doch es gelang. Und wie! Borussia Dortmund und der FC Bayern zeigten Interesse, hatten aber keine reelle Chance auf eine Verpflichtung. „Da mein Vater in England lebt und ich zu ihm wollte, kam für mich nur ein englischer Verein in Frage“, erklärte er seinen im September 2022 vollzogenen Wechsel zu Manchester City.

Der Schritt zu den Citizens war dabei wie der in eine neue Welt. „Als ich das erste Mal den City-Trainingskomplex gesehen habe, war ich einfach nur beeindruckt und geflasht. Das war wie ein Wow-Effekt. Für mich ist ein großes Privileg und eine Ehre zugleich, für Manchester City spielen zu dürfen.“

Auszeichnung zum Spieler des Monats

Und dies tut der deutsche Junioren-Nationalspieler mit Erfolg. Anfang Oktober wurde er zum „Player of the Month“ in der Premier League 2 gewählt. Seine außergewöhnlichen Darbietungen im September hatten ihm die Auszeichnung eingebracht. Drei Spiele mit vier Toren und einer Vorlage, der Deutsche ist längst zum wichtigen Faktor geworden.

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„Ich bin hocherfreut, diese Auszeichnung erhalten zu haben. Der September war ein großartiger Monat für das Team - wir haben alle unsere Premier-League-2-Spiele gewonnen. Es war großartig, in allen drei Spielen zu treffen“, sagte er, nachdem er die Prämie erhalten hatte.

„Ich bin meinen Mannschaftskameraden, den Trainern und dem Team sehr dankbar, dass sie mir dabei geholfen haben, dies zu erreichen“, so der Offensivspieler, der aktuell bei sieben Toren und drei Vorlagen in neun Spielen steht und damit der beste Torschütze seines Teams ist.

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ManCity als außergewöhnlicher Arbeitgeber

Alfa-Ruprecht ist längst bei den Skyblues angekommen und weiß die Vorzüge des Topklubs zu schätzen. So ist alles, aber auch wirklich alles durchgetaktet. Soll eine Trainingseinheit 60 Minuten dauern, dauert sie 60 Minuten und nicht 59 oder 61. Dazu haben selbst Nachwuchsspieler Videoanalysten und Ernährungsberater an ihrer Seite.

„Wahrer Luxus“, wie der junge Deutsche findet. Zwar verzichtet er für den Traum vom Profifußball auf Ernährungssünden, trotzdem muss er zugeben, dass ihm abendliches Naschen durchaus fehlt.

Was er indes besonders schätzen kann, ist der Austausch mit dem deutschen Nachwuchsleiter des Teams, Thomas Krücken. Beide pflegen einen engen Kontakt und sprechen einzelne Situationen durch. „Er nennt mich aufgrund meiner Schnelligkeit Rabbit. Mich macht es unglaublich stolz, dass ich jemanden mit absolutem Fachwissen hinter mir stehen habe, der an mich und meine Fähigkeiten glaubt.“

Viel Lob für Guardiola

An ihn glauben soll derweil auch Pep Guardiola. Dank guter Leistungen bei der U21 durfte der Youngster bereits bei den Profis mittrainieren. Eine besondere Erfahrung! „Was mich von Tag eins an extrem inspiriert hat, war die Siegermentalität, die auf dem Platz herrscht. Jeder Profi hat das verinnerlicht und das merkt man ihnen an“, bemerkte der Fußballer.

Und weiter: „Es macht einfach unglaublich Spaß mit und gegen diese weltbesten Spieler zu trainieren, beziehungsweise zu spielen. Pep Guardiola ist als Trainer unglaublich. Der sieht die kleinsten Details. Details, auf die man gar nicht kommen würde.“

Profieinsatz als nächste Station

„Ich bin ein schneller Spieler, ich kann Spieler angreifen und dribbeln. Es ist aufregend, mir zuzusehen“, schätzte er sich kürzlich im Interview mit Men Sport selbst ein. „Ich beobachte auf jeden Fall Leroy Sané, er ist auch ein Flügelspieler. Ich sehe ein paar Dinge, die er auf dem Spielfeld macht, und versuche, sie auch zu tun. Ich mag Jérémy Doku – und Kylian Mbappé.“

Innerhalb des Klubs genießt der Youngster übrigens bereits ein hohes Ansehen, was erst kürzlich in den Worten von U21-Coach Ben Wilkinson deutlich wurde. „Ich bin mir sicher, dass er mit den Anlagen, die er hat, eine echte Chance auf eine gute Karriere hat“, erklärte dieser.

„Er ist außergewöhnlich schnell - dafür zahlt man im Weltfußball viel Geld. Wenn man dann noch Konstanz in sein Endprodukt bringen kann, hat man eine echte Chance. Er befindet sich im Moment in einer guten Phase und zeigt eine wirklich gute Form. Ich würde nicht gegen ihn spielen wollen, wenn man bedenkt, was er zu bieten hat“, schwärmte Wilkinson.

Es scheint also nur noch eine Frage der Zeit, ehe er in einem Spiel nicht mehr von Wilkinson, sondern von Guardiola gecoacht wird.