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Ein deutscher No-Name mischt die Premier League auf

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Ein deutscher No-Name mischt die Premier League auf

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Ein Deutscher mischt England auf

Tim Steidten rückt bei West Ham United in die vorderste Reihe der Verantwortung. Während der Fußballfunktionär in der Öffentlichkeit noch eher unbekannt ist, kann Steidten bereits auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken.
West Hams Technischer Direktor Tim Steidten ist zu Gast im Doppelpass. Der Ex-Manager von Bayer Leverkusen verrät spannende Details zum Transfer-Geschehen in England
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Tim Steidten rückt bei West Ham United in die vorderste Reihe der Verantwortung. Während der Fußballfunktionär in der Öffentlichkeit noch eher unbekannt ist, kann Steidten bereits auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken.

2008 begann der Stern von Tim Steidten rasant am Fußballhimmel aufzusteigen. Innerhalb von vier Jahren arbeitete sich der 45-Jährige bei seinem Heimatverein Werder Bremen vom Nachwuchsscout zum Leiter der Scouting-Abteilung nach oben und fungierte in den folgenden Jahren auch als Sportdirektor und sportlicher Leiter.

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Nach seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen im Jahr 2019 wurde Steidten schließlich auch zum Meistermacher. Zwar verließ der damalige Leiter der Scouting-Abteilung und Sportkoordinator die Werkself schon im März 2023 und somit vor der sensationellen Meisterschaft, war durch sein Wirken jedoch unmittelbar an der Zusammenstellung des Meisterkaders beteiligt.

Steidten über kuriose Verhandlung mit Oligarchen

Dabei war Steidten auch in einige skurrilen Transferverhandlungen verwickelt. Im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 erinnert sich der gebürtige Bremer vor allem an die Verpflichtung von Sardar Azmoun zurück.

„Ich musste damals mit einem russischen Oligarchen verhandeln, der wiederum mit einem Boot irgendwo auf dem Meer schippern musste, weil er nicht einreisen durfte. Da musst du dann hingeflogen werden“, erläuterte Steidten.

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Die „schönsten“ Transfers seien für ihn jedoch bis heute die, „wo du Spieler geholt hast, die vielleicht noch nicht überall auf dem Zettel standen“. Dazu würden beispielsweise Robert Andrich und Edmond Tapsoba zählen, die von Union Berlin und Vitória Guimaraes nach Leverkusen wechselten.

Ein deutscher Funktionär mischt die Premier League auf

Der nächste große Schritt in der Karriere von Steidten folgte bereits kurz nach dem Ende seiner Amtszeit in Leverkusen. Seit Sommer 2023 arbeitet er als Technischer Direktor von West Ham United und mischt auch in seiner zweiten Saison die Premier League auf.

Über eine Headhunter-Firma ist der bis dato öffentlich eher unbekannte Steidten für die anspruchsvolle Aufgabe angeworben worden. Dass der Wechsel in einen neuen Markt und in die vorderste Reihe der Verantwortung erfolgreich verlaufen ist, bedinge sich auch durch vorherige Erfahrungen.

„Grundsätzlich habe ich viel Zeit in England verbracht, gerade in Transferfenstern, weil London eine Stadt ist, in der in diesem Bereich einfach unglaublich viel passiert. Dann habe ich viel Kontakt zu Vereinen gehabt“, erklärte Steidten.

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Dennoch seien die Unterschiede zwischen der Bundesliga und Premier League deutlich zu erkennen. „In Deutschland hast du einen Aufsichtsrat, einen Geschäftsführer und Sportdirektor. In meinem Verein ist es so, es gibt einen Besitzer und dann kommen der Trainer und ich“, erklärte Steidten die strukturellen Unterschiede.

Zwar sei die „Intensität“ und „Qualität“ in der Premier League ein ganz „anderes Level“, dennoch müsse sich die Bundesliga nicht vor dem internationalen Konkurrenten verstecken. „Man sagt ja immer, die Atmosphäre in England sei so anders und einzigartig – aber da muss sich Deutschland nicht verstecken. Auch was die Stadien angeht, muss sich die Bundesliga nicht kleinmachen“, behauptete Steidten.

Steidten leitet den Umbruch ein

Nach den ersten sieben Spieltagen steht der Conference League-Sieger der Saison 2022/23 auf Rang zwölf der englischen Liga und befindet sich mitten im Umbruch – unter der Verantwortung von Steidten.

Fast 145 Millionen Euro gab der Klub für die Neuzugänge rund um den Ex-BVB-Star Niclas Füllkrug, der „prädestiniert für den englischen Fußball“ sei und sich „immer alles hart erarbeiten“ musste, aus.

„Die Erwartungshaltung der Fans ist nach dem Sommer vielleicht eine andere gewesen. Aber intern wussten wir schon, dass du, wenn du so einen Umbruch hast, Zeit brauchen wirst. Da sind wir schon sehr realistisch herangegangen“, merkte Steidten an.

Besonders wichtig sei es deshalb, einen gut ausgewogenen Kader zusammenzustellen. „Es geht immer um eine bestimmte Mischung von Spielern. Es gibt erstmal Qualität, dann hast du die Mentalität, eine Altersstruktur und finanzielle Struktur, da musst du eine richtige Mischung finden“, erklärte Steidten und offenbarte, dass diese zunächst noch gefunden werden müsse.

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Ein persönliches Augenmerk habe der Premier-League-Macher hingegen „auf junge schnelle Spieler gesetzt, aber es funktioniert nicht, wenn du nur diese Spieler hast. Du brauchst auch erfahrene Spieler.“ Zu seiner Zeit in Leverkusen habe vor allem Granit Xhaka als „turning point“ fungiert, der junge und erfahrene Spieler miteinander verband.

Während es derzeit keine Anzeichen dafür gibt, dass Steidten sein Amt in England in naher Zukunft niederlegen könnte, ist eine Rückkehr in die Bundesliga für ihn nicht ausgeschlossen. Mit Blick in die Zukunft meinte Steidten: „Werder ist mein Heimatverein, ich habe die Bundesliga immer im Blick – und wenn es Sinn ergibt, werden wir sehen.“