„Man kann nicht einfach ein Spiel nach dem anderen hinzufügen und davon ausgehen, dass alles so sein wird, wie es war. Man muss auch an die Spieler denken.“ Diese Sorgen äußert City-Verteidiger Manuel Akanji im Gespräch mit ESPN.
Ex-BVB-Star mit heftigen Aussagen
Der 29-Jährige, von 2018 bis 2022 für Borussia Dortmund am Ball, hat in den beiden vergangenen Saisons jeweils 48 Spiele bestritten. In dieser Saison dürften es durch die Champions-League-Reform noch einmal ein paar Partien mehr werden.
Den City-Star erwarten durchgängig Englische Wochen, dies beunruhigt ihn: „Es ist so hart. Man denkt nicht nur an diese Saison, sondern auch an die nächste Saison. Nehmen wir an, wir gewinnen die Meisterschaft oder den Pokal und ziehen dann ins Finale der Klub-Weltmeisterschaft ein. Der Community Shield findet drei Wochen später statt.“
Akanji „mit 30 in Rente?“
Ratlos fügte er hinzu: „Wann haben wir also Urlaub? Im Winter gibt es keine Pausen.“ Im Sommer gebe es womöglich „zwei Wochen Zeit“. Ein Jahr später folgt die WM. „Es gibt kein Ende!“
Durch die steigende Anzahl der Partien nehme die Zeit zur Regeneration für die Spieler ab - ein schmaler Grat: „Irgendwann wirst du zu müde sein, um noch mehr Spiele zu spielen. Und dann kommen definitiv Verletzungen. Wir trainieren so hart wie möglich und wir sind fit - aber es muss ein Limit geben.“
Als Schlussfolgerung ließ der Schweizer aufhorchen: „Vielleicht gehe ich mit 30 in Rente.“
Klopp sauer: „Völliger Wahnsinn“
Akanji vertritt diese Meinung nicht exklusiv, im Juli wurde bereits durch die FIFPRO eine Klage gegen den Weltfußballverband FIFA eingereicht. Dabei forderte der Verband, der professionelle Fußballer unterstützt, dass die FIFA-Klubweltmeisterschaft verschoben werden soll, um den Spielern mehr Zeit zur Erholung zu ermöglichen.
Auch Ex-Liverpool-Coach Jürgen Klopp kritisierte die Entwicklung bei einem Trainerkongress Ende Juli: „völliger Wahnsinn“. Vor allem eine Sache störte den Champions-League-Sieger dabei: „FIFA und UEFA arbeiten nicht zusammen. Jeder sucht für sich, den besten Schnitt zu machen. Das ist ein riesengroßes Problem.“ Es gehe „immer ums Geld“.