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Anthony Martial: Der Absturz eines Golden Boys

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Anthony Martial: Der Absturz eines Golden Boys

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Der Absturz eines Golden Boys

Anthony Martial beendet das Kapitel Manchester United endgültig. Sein Wechsel nach Griechenland ist ein weiterer Rückschritt in einer einst so verheißungsvollen Karriere.
United-Trainer Erik ten Hag kontert Cristiano Ronaldos Kritik an seiner Person und den Ambitionen des Vereins, die der Portugiese gegenüber Rio Ferdinand geäußert hatte.
Laura Hütter
Laura Hütter
Anthony Martial beendet das Kapitel Manchester United endgültig. Sein Wechsel nach Griechenland ist ein weiterer Rückschritt in einer einst so verheißungsvollen Karriere.

Er war 317-mal für Manchester United im Einsatz - eine Zahl, mit der Anthony Martial durchaus zu einer Ikone des englischen Traditionsklubs hätte werden können. Aber die hohen Erwartungen, die die Fußball-Welt an den ehemaligen Golden-Boy-Gewinner stellte, konnte dieser nie erfüllen. So erwartete den langjährigen United-Stürmer ein stiller Abgang in die sportliche Bedeutungslosigkeit.

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Der 28-Jährige wechselt von der Premier League in die griechische Super League 1, wo er sich ab sofort Vizemeister AEK Athen anschließen wird. Von einer der bekanntesten Ligen der Welt geht es in die in großen Teilen Europas kaum beachtete griechische Liga. Dabei begann Martials Karriere so vielversprechend wie kaum eine andere.

Martial: Golden Boy Award 2015

Seine ersten Schritte im Profifußball machte Martial im Jahr 2013, als er von Olympique Lyon zur AS Monaco wechselte. In 70 Partien für die Monegassen erzielte er 15 Tore und bereitete acht vor. Am Ende seiner zweiten Saison für die AS erhielt er die Auszeichnung zu Europas bestem Nachwuchsspieler, den Golden Boy Award.

Im selben Jahr verpflichtete ihn United für 60 Millionen Euro. Damit wurde der damals 19-Jährige zum teuersten Teenager aller Zeiten. Der damalige Manchester-Coach Louis van Gaal wurde einige Tage nach dem Transfer bei Sky Sports zitiert: „Es war eine lächerliche Summe, aber das ist die verrückte Welt, in der wir leben.“

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Martial und sein Umfeld zeigten sich von der Ablöse überwältigt. „Das ist verrückt für einen Spieler in meinem Alter. Meine Familie hat sogar ein bisschen Angst bekommen, als sie den Betrag gesehen hat“, sagte er einige Tage nach seinem Wechsel auf einer Pressekonferenz der französischen Nationalmannschaft.

Martial: Vergleiche mit Thierry Henry

Als Martial diese Worte sprach, war seine Welt noch in Ordnung. Das damalige Offensiv-Talent wurde in Manchester bereits mit Thierry Henry verglichen und erhielt die Rückennummer neun, die in früheren Zeiten von Klub-Legenden wie Bobby Charlton und Andy Cole getragen wurde. Zudem gab er sein Debüt für die Equipe Tricolore. Auf insgesamt 30 Einsätze und zwei Tore kommt er bislang für das französische Nationalteam.

Von Vergleichen mit Frankreich-Legende Henry wollte Martial damals nichts wissen. „Ich habe noch alles zu beweisen. Wenn ich weiter arbeite, werde ich versuchen, sein Niveau zu erreichen, aber ich bin noch sehr weit davon entfernt“, widersprach er nach seinem Länderspiel-Debüt beim französischen Sender BFM den Aussagen einiger Experten, er könne zu einem ähnlich großen Fußballer wie der ehemalige Arsenal-Star werden.

Er werde versuchen, den Wirbel um sein Person zu ignorieren und sich auf den Fußball zu konzentrieren, betonte Martial.

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In seiner ersten Saison schaffte er das: 18 Tore sowie zehn Vorbereitungen gelangen ihm in seinen ersten 56 Partien für Manchester. An die Bilanz kam er jedoch vorerst nicht mehr heran. In den folgenden drei Spielzeiten traf Martial aber, mit Ausnahme der Saison 2016/17, trotzdem noch zweistellig.

Konflikte mit Jose Mourinho

Seine Laufbahn geriet zum ersten Mal ins Stocken, als Jose Mourinho das Traineramt in Manchester übernahm und Zlatan Ibrahimovic ins Old Trafford lotste. Kurz nach der Verpflichtung des schwedischen Fußball-Stars gab es den ersten Konflikt zwischen Martial und Mourinho. Gegenstand: die Trikotnummer des Stürmers.

„Ich habe ihm gesagt, dass ich lieber meine Nummer 9 behalte. Als ich zum Verein zurückkehrte, sehe ich mein Trikot mit der Nummer 11. Die Geschichte hat nicht gut angefangen! Er hat mich nicht respektiert, ganz klar“, sagte er damals zu France Football über seinen neuen Coach. Auch in den weiteren Monaten verbesserte sich die Beziehung der beiden nicht.

Ein weiterer Trainerwechsel brachte dann die (kurzzeitige) Wende. Ole Gunnar Solskjaer übernahm im Winter 2018 bei den Red Devils. Unter ihm spielte Martial 2019/20 seine beste Saison für United: In 48 Einsätzen schoss er 23 Tore, bereitete elf weitere vor.

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Doch nach dem Höhepunkt seiner Karriere folgte der Absturz. In den kommenden Spielzeiten traf er nur noch im einstelligen Bereich, wurde in der Saison 2021/22 für ein halbes Jahr nach Sevilla verliehen. Nur ein Treffer und eine Torvorbereitung gelangen dem Franzosen dort. Nach dem desaströsen Intermezzo kehrte er zu Manchester zurück.

Verletzungen bremsten Martial aus

Martials trauriger Premier-League-Abschied: Anfang Dezember 2023, bei der 0:3-Niederlage gegen den AFC Bournemouth, stand er das letzte Mal für United auf dem Feld. Danach fehlte er erst krankheitsbedingt, dann aufgrund einer Leisten-Operation und schaffte es bis zum Ende der Saison nicht mehr in den Kader der Red Devils.

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Auch das gehört zu Martials Geschichte: Immer wieder wurde der Stürmer durch kleinere Blessuren oder längerfristige Verletzungen ausgebremst. Er habe regelmäßig verletzt gespielt, gab der Franzose bei France Football zu.

Insgesamt stehen für ihn nach neun Jahren und 317 Partien für United 90 Tore und 47 Vorlagen zu Buche. Trotz seinen wenig überzeugenden Leistungen blieb er bis zum Auslaufen seines Vertrages in diesem Sommer in Manchester.

Dass er die Qualitäten eines Weltklasse-Stürmers besitzt, hat der Franzose, der 2021 zuletzt in den Kader der Nationalmannschaft berufen wurde, schon bewiesen. Vielleicht kann er sie zumindest in Athen in Zukunft wieder abrufen.