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West Ham statt BVB: Der Neuanfang des Niclas Füllkrug

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West Ham statt BVB: Der Neuanfang des Niclas Füllkrug

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Was Füllkrug bei West Ham erwartet

Niclas Füllkrug wagt nach seinem BVB-Abgang bei West Ham United einen Neuanfang. In seinem ersten Interview zeigt er sich von seinem neuen Coach begeistert und erklärt, dass die Hammers in Deutschland falsch eingeschätzt werden.
Am Rande des BVB-Trainings beim Dortmund-Trainingslager in Bad Ragaz haben sich die BVB-Fans zum Abgang von Niclas Füllkrug geäußert
Niclas Füllkrug wagt nach seinem BVB-Abgang bei West Ham United einen Neuanfang. In seinem ersten Interview zeigt er sich von seinem neuen Coach begeistert und erklärt, dass die Hammers in Deutschland falsch eingeschätzt werden.

Besondere Form der Begrüßung für Niclas Füllkrug bei seinem neuen Arbeitgeber. In der Londoner U-Bahn schallt für gewöhnlich der Ausspruch „Mind the gap“ als Warnung vor dem Abstand zwischen Bahnsteig und Zug durch die Lautsprecher - die Medienabteilung von West Ham United hieß den Neuzugang aus Deutschland mit den Worten „Mind the Lücke“ willkommen.

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Dass sich der Stürmer ab sofort das Trikot eines Premier-League-Klubs überstreift, dürfte noch vor einigen Wochen für viele undenkbar gewesen sein. Füllkrug hatte schließlich erst ein Jahr seines Vertrags bei Borussia Dortmund erfüllt. Doch es kam anders.

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Der BVB verpflichtete Stuttgart-Stürmer Serhou Guirassy, die Anzahl an Stürmern im Kader war beträchtlich. Als Verkaufskandidaten galten in der Folge eigentlich Sébastien Haller und Youssoufa Moukoko. An Füllkrug hatte zunächst kaum einer gedacht. Doch dann ging es plötzlich ganz schnell und der Abgang des Stürmers war beschlossene Sache.

Füllkrug schwärmt von West Ham

Sein Wechsel zu West Ham United dürfte bei vielen Fans in Deutschland das eine oder andere Fragezeichen hervorgerufen haben, gehört der Klub aus dem Londoner Osten nicht unbedingt zu den Top-Vereinen der Premier League und spielt nach dem neunten Tabellenpatz in der abgelaufenen Saison auch nicht international.

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Für den Angreifer eine Fehleinschätzung, wie er im ersten Vereinsinterview für West Ham erklärte. „In Deutschland hat man kein Gefühl dafür, wie groß dieser Verein hier in England ist. Das ist verrückt“, sagte der 31-Jährige.

„Ich denke, die Premier League ist die beste Liga der Welt und für mich ist es der richtige Zeitpunkt, nach England zu wechseln und für einen großen Klub wie West Ham zu spielen“, so Füllkrug weiter.

Tradition als wichtiges Kriterium

Der Angreifer verriet zudem, dass er nicht erst seit dem Guirassy-Wechsel über die Premier League nachdenkt. „Ich habe mit Thilo (Kehrer, Anm.d.Red.) gesprochen, mit Kai (Havertz, Anm.d.Red.) schon im vergangenen Jahr, auch noch mal bei der Nationalmannschaft. Ich habe auch mit Sébastien (Haller, Anm.d.Red.) gesprochen und jeder hat mir gesagt, dass ich perfekt in diese Liga und in dieses Team passe. Es hat mich gefreut, das zu hören, weil das den Ausschlag gegeben hat, diesen Transfer zu machen.“

Wichtig zudem: Bei West Ham handelt es sich nicht um einen neumodernen Klub. „In Deutschland habe ich nur für große Traditionsvereine gespielt. Es war mir immer wichtig, dass ich das Gefühl hatte, dass das Trikot etwas bedeutet, ein Gewicht hat. Und ich glaube, West Ham ist auch ein großer Traditionsverein in der Premier League“, erläuterte der 31-Jährige.

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Gänzlich ohne vertraute Menschen geht es für Füllkrug bei seinem neuen Arbeitgeber übrigens auch nicht los, so kennt er bereits eine Person. Tim Steidten ist seit Sommer 2023 technischer Direktor beim englischen Klub, war in der Vergangenheit jedoch viele Jahre für Werder Bremen tätig. Von dort kennen sich Füllkrug, der aus der Bremer Jugend stammt, und der 45-Jährige nach Angaben der Stürmers „sehr gut“.

Begeistert von Neu-Coach Lopetegui

Von seinem neuen Klub hat Füllkrug eigenen Angaben zufolge „einige Spiele gesehen“. Dort habe er erkannt, „wie viel Qualität in der Mannschaft steckt“.

Neben dem persönlichen Kontakt zu Steidten spielt auch der neue Hammers-Coach eine Rolle. Julen Lopetegui, der ehemalige Trainer der spanischen Nationalmannschaft, tritt im Londoner Eastend das Erbe von David Moyes an.

„Ja, ich habe schon mit ihm gesprochen. Ich mag ihn sehr. Er hat viel Autorität, aber er ist auch eine tolle Person. Er ist emotional, er hat sehr ehrlich mit mir gesprochen. Er hat mir gute Beispiele gegeben, wie es in diesem Team funktionieren könnte. Und nach diesem Gespräch war für mich klar: Ich will zu West Ham.“

Auch die richtigen Kollegen für Torerfolge hat der Deutsche bereits ausgemacht. „Es ist ein Traum. Du hast Paquetá, Bowen, Kudus, Cry Summerville. Das sind viele sehr gute Spieler, die mir Vorlagen geben können. Ich brauche Assists. Ich bin nicht der Typ, der fünf Spieler ausdribbelt und dann trifft. Ich brauche Vorlagen, aber wenn ich die bekomme, passe ich sehr gut in dieses Team.“

Überschaubare Konkurrenz im Sturm

Seine Konkurrenz im Sturm ist derweil überschaubar. In der vergangenen Saison war Michail Antonio auf dieser Position gesetzt. Er kam wettbewerbsübergreifend auf 32 Spiele, in denen er sieben Tore erzielte und zwei vorbereitete. Dahinter kam Danny Ings auf 30 Einsätze, wobei es sich meist um Einwechslungen handelte. Ihm gelang dabei ein Treffer. Zudem kehrte Callum Marshall von seiner Leihe zu West Brom zurück. Das Sturm-Talent kam in der Premier League bisher jedoch noch nicht zum Einsatz.

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West Ham zeigte sich in dieser Transferperiode bisher sehr ausgabefreudig. Mit Max Kilman (47,5 Millionen Euro), Crysencio Summerville (29,3 Mio.), Luis Guilherme (23 Mio.) und nun eben Füllkrug (27 Mio.) hat der Londoner Klub große Investitionen getätigt. Ablösefrei kam der 33 Jahre alte Torhüter Wes ­Foderingham von Sheffield United - und der zuvor vereinslose argentinische Weltmeister Guido Rodriguez.

Mit dem neuen, erfahrenen Trainer und den namhaften Neuzugängen will West Ham in der kommenden Saison angreifen. Einen treffsicheren Stürmer, der bei der Rückkehr in das internationale Geschäft behilflich sein kann, haben die Hammers nun auch.