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Ex-Bayern-Talent und Havertz-Erbe schockt Guardiola

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Ex-Bayern-Talent und Havertz-Erbe schockt Guardiola

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Erst Wechsel-Wirbel, dann Pep-Schocker

Nicolas Kühn erzielt im Testspiel gegen Manchester City zwei Tore und trägt damit zu einer historischen Pleite von Pep Guardiola bei. Vor einigen Jahren spielte der Flügelspieler noch beim FC Bayern München.
City-Coach Pep Guardiola äußert sich zum möglichen Transfer des Welttorhüters Ederson in die Saudi Pro League. Dabei unterstreicht der Trainer die aktuelle Keeper-Situation im Verein.
Tim Goebel
Tim Goebel
Nicolas Kühn erzielt im Testspiel gegen Manchester City zwei Tore und trägt damit zu einer historischen Pleite von Pep Guardiola bei. Vor einigen Jahren spielte der Flügelspieler noch beim FC Bayern München.

Das gab es schon ewig nicht mehr! Seit September 2020 hatte Manchester City keine vier Gegentore in einem Spiel kassiert - bis Dienstag. Im Testspiel gegen Celtic Glasgow musste sich die Mannschaft von Pep Guardiola mit 3:4 geschlagen geben. Zwei Tore erzielte dabei ein deutscher Offensivspieler, der vor einigen Jahren noch in der Bayern-Jugend spielte. Sein Name: Nicolas Kühn.

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Wirbel um Wechsel zu RB Leipzig

Angefangen hat die Karriere des heute 24-Jährigen allerdings in der Region Hannover. Nach einem zwei Jahren in der Jugend des FC St. Pauli folgte 2011 der Wechsel zu 96, wo er insgesamt vier Jahre verbrachte. Im Alter von 15 ging es weiter zu RB Leipzig - ein Transfer, der nicht ganz geräuschlos verlief.

„Wir haben wirklich alles versucht. Aber RB ist unglaublich aggressiv – und scheint unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten zu haben“, sagte Nicolas Michaty, Hannovers Leiter der Nachwuchsabteilung, damals der Bild.

Doch in Leipzig entwickelte sich der Youngster weiter, in der U17 schoss er ganze 24 Tore. Zudem durfte er mit den Profis ins Trainingslager fahren. Sportdirektor Ralf Rangnick deutete damals bereits an, dass er gerne den Vertrag mit Kühn verlängern würde. Gleichzeitig buhlten aber auch zahlreiche andere Klubs um den Youngster, auch der FC Barcelona wurde als Interessent gehandelt.

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Doch der Spieler entschied sich stattdessen für einen Wechsel in die Jugend von Ajax Amsterdam. Zwei Millionen Euro ließ sich der niederländische Klub den Transfer im Januar 2018 kosten.

Nachfolger von Kai Havertz: Fritz-Walter-Medaille in Gold

Es sollte sich lohnen: In der A-Junioren Eredivisie sammelte er in drei Spielen fünf Scorerpunkte, in der Youth League zwei Vorlagen und ein Tor in drei Spielen. So durfte er schnell in die zweite Mannschaft aufsteigen.

Und auch beim DFB machte er auf sich aufmerksam: Gegen Österreich und Russland sammelte er 2018 in zwei aufeinanderfolgenden U18-Spielen drei Treffer und zwei Assists.

Dadurch qualifizierte sich der gebürtige Wunstorfer für eine ganz besondere Auszeichnung: 2019 bekam er die goldene Fritz-Walter-Medaille für den besten deutschen U19-Spieler überreicht und wurde damit Nachfolger von Kai Havertz. „Die Medaille ist Ansporn und Verpflichtung zugleich“, sagte Kühn damals stolz.

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Bayern schnappt sich Toptalent

Anlass genug für den FC Bayern, bei Kühn zuzuschlagen. Im Januar 2020 lieh der Rekordmeister den damals gerade 20 Jahre alt gewordenen Offensivspieler aus.

In einem halben Jahr in der 3. Liga ließ er auf dem Weg zur Meisterschaft unter dem heutigen Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß durchaus sein Talent aufblitzen. In 16 Spielen stand er fünfmal in der Startelf, schoss zwei Tore und gab eine Vorlage.

An der Säbener Straße war man von ihm überzeugt, weswegen man den damals 20-Jährigen fest verpflichtete. „Ich möchte mich für das Vertrauen von Sebastian Hoeneß (U23-Trainer, Anm. d. Red.) und der sportlichen Leitung bedanken. Jetzt freue ich mich auf meine Zukunft in München“, sagte Kühn, der bereits bei der U17 von RB Leipzig unter Hoeneß spielte.

Und dann startete er sehr vernünftig in die neue Saison: In den ersten elf Spielen sammelte er drei Tore und zwei Vorlagen und stand dabei größtenteils in der Startelf.

Bayern-Talent wird nach Aue ausgeliehen

Auch wenn die Einsatzzeiten anschließend weniger wurden und ihn eine Muskelverletzung für zwei Monate außer Gefecht setzte, hatte er mit seinen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und sich für mehr qualifiziert: Der damalige Zweitligist Erzgebirge Aue verhandelte mit dem FCB eine Leihe des Talents aus.

„Ich möchte hier in Aue die nächste Etappe meiner sportlichen Entwicklung in Angriff nehmen. Darauf freue ich mich sehr und werde mein Bestes geben“, sagte Kühn zum Start im Sommer 2021.

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In der Saison 21/22 stand er 21-mal in der Startelf, schoss drei Tore und legte vier weitere vor. Keine schlechten Statistiken für einen 22-Jährigen in seiner ersten Zweiliga-Saison, aber auch nicht so überragend, dass der FC Bayern an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert gewesen wäre.

So gab man den Spieler zwei Jahre nach der Verpflichtung endgültig wieder ab. Für eine halbe Million verkaufte der FCB ihn nach Ende der Leihe nach Österreich zu Rapid Wien.

„Musste erfahren, dass es im Leben nicht immer steil bergauf geht“

Zu dieser Zeit blickte Kühn bereits reflektiert auf seine Karriere zurück, die in jungen Jahren schon so viele Wendungen hatte. „Ich musste erfahren, dass es im Leben nicht immer steil bergauf geht“, erklärte er damals gegenüber spox.

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Vor allem der Druck bei großen Vereinen hätte ihn zu schaffen gemacht. „In Aue konnte ich wieder Spaß am Spiel entwickeln und im Männerfußball ankommen. Ich glaube, das habe ich definitiv gemacht, auch wenn es nicht immer leicht war in Aue. Diesen Weg will ich bei Rapid weitergehen“, erklärte er.

3,5 Millionen für deutsches Talent

Und tatsächlich: Sieben Tore und zehn Vorlagen sammelte er für die Wiener, unter anderem auch in der Qualifikation für die Conference League. Und so wurde Celtic Glasgow auf den Deutschen aufmerksam. Im Winter 2024 wechselte er für stolze 3,5 Millionen Euro nach Schottland.

„Wir glauben, dass er ein dynamischer Spieler ist, der über ein ausgezeichnetes Qualitätsniveau und alle Attribute verfügt, um gut in unseren Spielstil zu passen. Er hat das Profil, das wir suchen, er ist ein echter Offensivspieler, ein Spieler mit viel Tempo und Ideen, der in der Lage ist, Tore zu schießen, und ein Spieler mit einer großen Energie und Arbeitsmoral“, sagte Trainer Brendan Rodgers bei der Verpflichtung.

Nach drei Toren und drei Vorlagen in 18 Einsätzen für die Kelten soll es in der kommenden Saison wieder steil nach oben gehen. Einen ersten Vorgeschmack darauf bekam jetzt Pep Guardiola zu spüren.