Es lief die 70. Spielminute, als sich Vincent Kompany ein Herz nahm. Der Belgier hatte den Ball von Aymeric Laporte bekommen, trieb das Spielgerät weiter Richtung Tor. Der Verteidiger setzte zum Schuss an, zögerte dann kurz.
Als sich Kompany Pep widersetzte
Die Zeit schien stehen zu bleiben, als er schließlich eine Entscheidung fällte und den Ball aus rund 25 Metern Entfernung auf den Kasten von Keeper Kasper Schmeichel hämmerte.
Was folgte, war grenzenloser Jubel. Kompany rauschte zu den Fans, legte sich auf den Boden. Der damals 33-Jährige wurde unter einem Meer aus Mitspielern begraben, keiner schien so recht fassen zu können, dass die Kugel tatsächlich in den rechten Winkel eingeschlagen war, als wäre sie von einer Rakete getragen worden.
Guardiola will Kompany-Schuss verhindern
„Nein, Vinnie, schieß nicht. Schieß nicht!“, hatte City-Coach Pep Guardiola von der Seitenlinie gerufen, ehe jener „Vinnie“ tatsächlich schoss - das offenbarte der Spanier auf der Pressekonferenz am 6. Mai 2019, einige Minuten nach dem 1:0-Sieg gegen Leicester City am 37. Spieltag.
Wie wichtig dieser Erfolg war, zeigen eindrücklich die Zahlen: City wurde wenig später Meister, mit nur einem Punkt Vorsprung auf den FC Liverpool und Jürgen Klopp.
Doch nicht nur Guardiola hatte verhindern wollen, dass Kompany schoss - auch seine Mitspieler, darunter Leroy Sané, versuchten auf den Abwehr-Hünen einzuwirken.
Kompany neuer Bayern-Coach?
„Ich bin in meiner Karriere nicht so weit gekommen, dass junge Spieler mir sagen, wann ich schießen soll“, meinte Kompany nach der Partie - und machte klar: Ich bin der Boss.
Ob der heute 38-Jährige diese Qualitäten auch als Trainer des FC Bayern beweisen darf, werden die kommenden Tage zeigen. Nach übereinstimmenden Medienberichten gibt es eine mündliche Einigung zwischen Kompany und dem Rekordmeister.
Letzte Hürde in diesem Fall: Der FC Burnley, bei dem Kompany bis 2028 unter Vertrag steht. SPORT1-Informationen zufolge verlangt der Premier-League-Absteiger eine Ablöse im hohen einstelligen Millionenbereich.