Im Sporthotel von Barsinghausen nahm Kevin De Bruyne 2015 einen Pokal der AOK und einen Scheck über 500 Euro in Empfang. Damals wurde der Belgier vom VfL Wolfsburg als Niedersachsens Fußballer des Jahres ausgezeichnet, knapp neun Jahre später mischt der mittlerweile 32-Jährige die Fußballwelt auf.
Eine Fußball-Nation verneigt sich
Am Donnerstag brachte De Bruyne mit seinem Tor seinen Klub Manchester City der erneuten englischen Meisterschaft ganz nah. Beim 4:0 der Skyblues bei Brighton & Hove Albion traf De Bruyne mit seinem ersten Kopfballtor in der Premier League überhaupt zur 1:0-Führung.
Dabei wuchtete er den Ball, ähnlich wie der Niederländer Robin van Persie bei der WM 2014 gegen Spanien, mit einem Hechtsprung aus zwölf Metern in den rechten oberen Torwinkel und verzückte allen voran den britischen Sky-Experten Jamie Redknapp.
„Er ist der Beste für mich“
Der ehemalige Liverpooler adelte De Bruyne regelrecht. „Wir haben einige Größen gesehen, wie Steven Gerrard, Frank Lampard, David Silva, Yaya Touré, unglaubliche offensive Mittelfeldspieler - aber er ist der Beste für mich“, schwärmte Redknapp. Interessant: Mit der Erwähnung von Lampard ordnet der ehemalige Spieler der Reds sogar seinen eigenen Cousin hinter De Bruyne ein.
Für Redknapp, der in den 90ern für rund zehn Jahre für Liverpool in der Premier League kickte, zeichnet sich der Belgier vor allem durch Aktionen aus, die „nicht von dieser Welt“ seien.
„Er kann alle Arten von Toren schießen, Kopfbälle habe ich nicht erwartet“, zeigte sich der 50-jährige TV-Experte erstaunt. „Ich habe jedes Mal Ehrfurcht vor ihm, wenn ich ihn sehe. (...) Die Pässe, die er in seiner Karriere gesehen hat, seit er in die Premier League gekommen ist... Es gibt nicht viele, die das können.“
Auch Foden profitiert
Der Belgier sei zudem nicht nur für die Mannschaft als Ganzes, sondern auch für seinen 23 Jahre alten Mitspieler Phil Foden extrem wichtig. „Es besteht kein Zweifel daran, dass Phil Foden so gut spielt, weil er von Kevin de Bruyne viel gelernt hat“, zeigte sich Redknapp sicher. „Man braucht gute Vorbilder. Für Phil Foden ist es großartig, dass er Kevin De Bruyne jeden Tag sieht. Er kann versuchen, von ihm zu lernen und etwas von ihm zu übernehmen.“
Auch The Telegraph verneigte sich: „Kevin De Bruyne ist immer noch der wahre Großmeister der Premier League.“
Manchester City hat Titel in der eigenen Hand
Die vierte Meisterschaft in Folge für Pep Guardiola und City rückt näher. Mit 76 Punkten liegt ManCity zwar in der Tabelle nur auf Rang zwei hinter Arsenal, hat aber ein Spiel weniger und daher den Titel in der eigenen Hand.
Als Dritter lauert der FC Liverpool. Das Team von Jürgen Klopp dürfte seine Titelhoffnungen mit den Reds nach einer 0:2-Derbyniederlage beim FC Everton am Mittwoch indes wohl begraben.
„City schnurrt, wenn das Ziel in Reichweite kommt“, titelt Sky zur momentanen Form des Titelverteidigers. Großen Anteil daran hat neben dem überragenden Phil Foden auch De Bruyne.
Nach einer Ausfallzeit von vier Monaten zu Saisonbeginn zeigt dieser seit dem Jahreswechsel sein ganzes Können. In zwölf Premier-League-Spielen 2024 gelangen ihm vier Tore und sechs Torvorlagen.
Mittlerweile ist City wettbewerbsübergreifend 30 Spiele ungeschlagen, davon 24 Siege. Noch fünf weitere in der Liga, dann ist der nächste Titel sicher.