Jürgen Klopp liefert mit seinem FC Liverpool in der Premier League weiter eine spektakuläre Abschiedstour. Die Reds lieferten sich beim 1:1-Unentschieden ein unglaubliches Duell mit Meister Manchester City, für viele war es sogar schon jetzt das Spiel der Saison.

Gerade das Trainer-Duell zwischen Klopp und Pep Guardiola elektrisiert England schon seit einigen Jahren. Beide Trainer haben ihre Teams zu den absoluten Top-Teams auf der Insel geformt. Nun könnte es das letzte Duell der beiden gewesen sein.

Gary Neville, der für Sky Sports UK als Experte tätig ist, stellte die große Bedeutung der beiden Trainer nach dem Duell nochmal heraus: „Sie sind beide unglaubliche Trainer. Ich war immer ein etwas größerer Fan von Klopp, auch weil er natürlich große finanzielle Ressourcen hatte, aber eben nicht so große wie Pep Guardiola.“

Guardiola habe zwar den Fußball unglaublich geprägt und beim FC Barcelona, Bayern München und Manchester City Sensationelles geleistet, doch „der Stil von Klopp geht mehr in die Richtung, wie ich Fußball sehe.“

Neville vergleicht Klopp mit Ferguson

Bei Klopp sei so besonders, dass er nicht nur ein guter Trainer sei, sondern dass er mit seiner besonderen Persönlichkeit nicht nur seine Spieler, sondern auch den gesamten Verein, die Fans und die gesamte Stadt elektrisiert hätte.

Genau diese Eigenschaften machen für Neville einen guten Trainer aus: „Sie machen mehr als nur guten Fußball spielen zu lassen und Spiele zu gewinnen. Sie haben einen Einfluss auf das tägliche Leben der Leute. Das hat Klopp in Liverpool geschafft.“

Auch wegen dieser Fähigkeit vergleicht der ehemalige englische Nationalspieler Klopp mit einem Trainer, der seine Karriere geprägt hat. „Diese Fähigkeit hatte auch Sir Alex Ferguson. Er hat das Team und die Fans im Old Trafford miteinander verbunden. Es wird ein großer Verlust für Liverpool und auch für die Liga sein, weil es nur wenige Menschen gibt, die das können“, empfindet Neville.

„Ich glaube, dass es Männer, Frauen und Kinder in Liverpool gibt, die zur Schule oder zur Arbeit gehen und dabei an die Leidenschaft und Energie von Jürgen Klopp denken und so noch mehr an sich glauben“, stellt der Ex-Profi von Manchester United beeindruckt fest.

„Ich bin froh, wenn er weg ist“

Geraden wegen seiner Verbindung zu seinem Ex-Klub und Liverpool-Rivalen, Manchester United, gibt Neville dann mit einem Augenzwinkern zu, dass der Abschied aber nicht nur schlecht sei.

„Ich wünschte mir, dass er nicht ausgerechnet der Trainer von Liverpool sei. Ich bin froh, wenn er weg ist, natürlich nur aus einer egoistischen Perspektive. Denn wenn er da ist, weiß ich, dass Liverpool eine große Chance auf Erfolge hat.“

Für ihn sei deswegen auch Klopp mit dafür verantwortlich, dass Liverpool aktuell noch alle Chancen auf die Meisterschaft habe, auch wenn die wenigsten Experten den Reds vor der Saison etwas zugetraut hätten: „Er hat einfach die Fähigkeit, die letzten extra Prozente rauszupressen. Er ist ein unglaublicher Anführer.“

Mit ihrem Anführer Klopp will der FC Liverpool auf dessen Abschiedstour weiter für Furore sorgen. Noch sind drei weitere Titel in Reichweite für den absoluten Traum-Abschied des Erfolgstrainers.