Oliver Glasner feiert in England einen Auftakt nach Maß: Dem 49-jährigen Österreicher gelang bei seinem Debüt in der Premier League mit Crystal Palace ein 3:0-Sieg gegen den FC Burnley. Für die „Eagles“ ist es der höchste Sieg seit zehn Monaten. Die Presse feierte „Glasners Debützauber“ und sprach von einer „neuen Ära der Hoffnung“ (BNN Breaking).
Glasner-Magie in England
„Es war ein großartiger Start für uns, aber wir müssen weiter hart arbeiten und uns von Spiel zu Spiel verbessern. Wir haben das Potenzial, eine starke Saison zu spielen, aber dafür müssen wir konstante Leistungen abrufen“, erklärte der zufriedene Trainer nach dem Spiel.
Rote Karte hilft Crystal Palace
Bereits in der 35. Minute sah Burnleys Mittelfeldmann Josh Brownhill die Rote Karte, nachdem er Jefferson Lerma als letzten Mann zu Fall gebracht hatte. Glasner sagte dazu nach dem Spiel: „Der Platzverweis war ein wichtiger Moment im Spiel, der uns in die Karten spielte.“
Trotz Überzahl und dominantem Auftreten der Gastgeber dauerte es bis zur 68. Minute, ehe das Team von Glasner Kapital aus dieser Situation schlagen konnte. Chris Richards erzielte, nach einer präzisen Flanke von Jordan Ayew, das erste Tor des Spiels. „Es war ein unglaubliches Gefühl, das erste Tor für den Verein zu erzielen. Es gibt mir viel Selbstvertrauen für die kommenden Spiele“, sagte der 23-jährige US-Amerikaner und Ex-Bayern-Akteur nach der Partie.
Nur drei Minuten später erhöhte Ayew selbst auf 2:0. Jean-Philippe Mateta machte das Trio der Torschützen komplett, als er in der 79. Minute einen Elfmeter souverän verwandelte. „Es war wichtig, die Chance zu nutzen und das Spiel zu entscheiden. Wir müssen jetzt den Fokus auf das nächste Spiel richten und unsere Leistung bestätigen“, resümierte der französische Angreifer.
Glasners „taktische Meisterleistung“
In England ist man sich unterdessen sicher, dass auch Glasners taktische Finesse Crystal Palace zum gebracht habe. Die BNN schreibt gar von einer „taktischen Meisterleistung“ des Trainers.
Nach Ansicht der britischen Presse war Glasners pragmatischer Ansatz für das Spiel herausragend. Seine Entscheidung, den Gelb-Rot gefährdeten Adam Wharton auszuwechseln und dafür Matheus Franca zu bringen, wird in England groß gefeiert. Franca sollte mit der Vorlage zum 2:0 und dem herausgeholten Elfer für das 3:0 später noch eine entscheidende Rolle spielen.
„Es zeigt seine Fähigkeit, entscheidende, spielverändernde Entscheidungen ohne zu zögern zu treffen“, konstatierte BNN. Glasner scherzte nach dem Spiel, dass der Wechsel wie ein Zaubertrick von David Copperfield gewesen sei. Bei der Spieltagskonferenz hatte der ehemalige Trainer von Eintracht Frankfurt noch betont: „Ich bin kein Zauberer, ich bin nicht David Copperfield.“
Statt Champions League nun Kampf gegen die Championship
Trotz des fulminanten Sieges gegen Burnley ist das Ziel für Glasner klar: der Klassenerhalt. Während Glasner beim VfL Wolfsburg oder bei Eintracht Frankfurt noch um die Champions League spielte, geht es bei Crystal Palace darum, den Abstieg in die Championship zu vermeiden.
Sein analytischer Ansatz und seine Fähigkeit, das Beste aus den Spielern herauszuholen, könnten dabei Schlüssel für den Klassenerhalt sein. Derzeit steht Crystal Palace auf dem 13. Tabellenplatz. Mit einem Spiel mehr hat der Verein acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.