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Zirkus statt Tore: Der 95-Millionen-Flop von Manchester United

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Zirkus statt Tore: Der 95-Millionen-Flop von Manchester United

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Manchesters 95-Millionen-Flop

Antony steht sinnbildlich für die Krise von Manchester United. Die letzten Monate des 95-Millionen-Euro-Transfers sind durch Torflauten, häuslicher Gewalt und sinnlosen 720-Grad-Drehungen geprägt. Gary Neville sieht jedoch die Hauptschuld bei den Klub-Verantwortlichen.
Manchester United verliert zum Jahresabschluss in der Premier League bei Nottingham Forest. Erik ten Hag wirkt immer verzweifelter - und versucht sich an einer Erklärung für den neuerlichen Rückschlag.
Antony steht sinnbildlich für die Krise von Manchester United. Die letzten Monate des 95-Millionen-Euro-Transfers sind durch Torflauten, häuslicher Gewalt und sinnlosen 720-Grad-Drehungen geprägt. Gary Neville sieht jedoch die Hauptschuld bei den Klub-Verantwortlichen.

Die wenigsten hätten sich wohl vorstellen können, dass sich Manchester United einen noch größeren Millionen-Flop ins Haus holt als Harry Maguire. Während der 87 Millionen Euro schwere Innenverteidiger aber zumindest in den letzten Monaten ein kleiner Lichtblick war, kann bei Antony davon nicht die Rede sein.

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Der Brasilianer, der im Sommer 2022 für eine horrende Ablösesumme in Höhe von 95 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zu Manchester United gewechselt war, stürzte in den vergangenen Jahren von der einen Krise in die nächste. . Dabei hatte für den Außenstürmer mit drei Toren in den ersten drei Premier-League-Spielen noch alles einen guten Anfang genommen. Seitdem kamen aber nur noch fünf Treffer und drei Assists hinzu.

In der laufenden Saison machte Antony lediglich durch die gegen ihn errichteten Vorwürfe wegen häuslicher Gewalt Schlagzeilen. Sportlich gelang dem zwischendurch suspendierten 23-Jährigen weder ein Tor noch ein Assist in 21 Pflichtspielen.

Neville knüpft sich United-Scouts vor

Antony steht sinnbildlich für die Krise der Red Devils, die trotz regelmäßiger Transfers von 50 Millionen Euro und mehr geradezu durch die Premier League taumeln. United-Legende und Premier-League-Experte Gary Neville kritisiert zum einen den Spieler, jedoch viel deutlicher die Klub-Verantwortlichen für das Dilemma.

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„Diese 85, 90 Millionen Pfund für Antony, er ist nicht mal in der Nähe dieses Levels“, erklärte Neville gegenüber der Daily Mail. Dies sei unverständlich, zumal es ein „Scouting-Team mit Leuten“ gebe, das „auf der ganzen Welt unterwegs“ sei. „Die Scouting-Abteilung von United kann nicht hingehen, sich Antony ansehen und ihn dann für 85 Millionen Pfund unter Vertrag nehmen“, monierte der frühere Abwehr-Star.

Antony „nicht annähernd so gut wie Mahrez“

Der Flügel-Dribbler bringt Neville zufolge nicht das Level der Top-Spieler auf seiner Position mit. „Antony kann den Ball auf der Linie annehmen oder nach innen ziehen und versuchen, einen Schuss abzugeben. Er ist aber nicht annähernd so gut wie Riyad Mahrez“, stellte er einen Vergleich auf.

Neville zufolge wäre eigentlich das Trainer-Team gefordert, den Spieler auf ein höheres Niveau zu verhelfen. „Er sieht nicht so aus, als hätte man an ihm gearbeitet. Ich kann nicht glauben, dass Steve McLaren (Co-Trainer Manchester United) ihm nicht sagt, dass er sein Spiel vereinfachen soll“, kritisierte er. Antony wolle immer den Ball haben, besitze aber nicht das „Selbstvertrauen“, um Gegenspieler stehen zu lassen. „Er ist so frustriert, es ist nicht seine Schuld, er hätte nicht für dieses Geld geholt werden sollen“, sieht er den Brasilianer am Druck der Ablösesumme zerbrechen.

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Schmeichel wundert sich über ten-Hag-Entscheidung und sieht Positionsproblem

Gary Neville ist natürlich nicht der einzige Experte, der den kostspieligen Transfer scharf kritisierte. In der letzten Woche stellte sich bereits Ex-United-Keeper Peter Schmeichel die Frage, warum sich ten Hag denn für Antony und nicht für Mohammed Kudus entschieden hatte, der ebenfalls in Amsterdam mit dem niederländischen Coach zusammengearbeitet hat und jetzt bei West Ham United groß aufspielt.

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Nach einem weiteren blassen Antony-Auftritt und einer Auswechslung nach 54 Minuten im Rahmen der Pleite gegen Nottingham stellte Schmeichel zudem die Positionsfrage und bat ten Hag, diese zu „überdenken“. Ob es wirklich an der Position liegt, ist schwer zu beurteilen, da Antony wie früher bei Ajax meist als Rechtsaußen aufgeboten wird und die Rolle genauestens kennt.

Antony-Krise: Vorwürfe wegen häuslicher Gewalt ursächlich?

Letztlich dürften es eher persönliche Probleme sein, die Antony zu schaffen machen. Ist es ohnehin schon schwierig, sich aus einer Krise zu befreien, können private Schwierigkeiten das Unterfangen nochmals deutlich verkomplizieren. Antony geriet schließlich wegen einer äußerst unschönen Geschichte in den Fokus der polizeilichen Ermittlungen.

Seine frühere Lebensgefährtin Gabriela Cavallin hatte in einem Interview mit dem Portal UOL den Vorwurf häuslicher Gewalt erhoben. Der 23-Jährige soll sie mehrfach körperlich angegriffen haben. Dies sorgte dafür. dass er zwischenzeitlich suspendiert wurde und erst nach einem Monat Pause in den Kader zurückkehren durfte.

Zwar sind derartige Fälle meist undurchsichtig, jedoch wird all das nicht spurlos am Spieler vorbeigegangen sein.

Scholes kritisiert Antony als „Clown“

Es sind jedoch auch die oft sinnlosen Show-Einlagen auf dem Platz, mit denen sich Antony angreifbar gemacht hat. Man denke nur an seine 720-Grad-Drehung, die gleichermaßen brillant wie sinnlos war, ehe er einen Fehlpass folgen ließ.

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Zu häufig präsentierte sich Antony als „Zirkusfußballer“ und lässt die Ernsthaftigkeit vermissen. United-Legende und TV-Experte Paul Scholes empfand die Szene als „peinlich“ und nannte Antony bei BT Sport einen „Clown“. „Ich mag Tricks und Entertainment, nur glaube ich nicht, dass das ein Trick oder Unterhaltung ist, er ist hier einfach ein Clown“, schimpfte Scholes und ist sich sicher, dass auch Erik ten Hag sich an der Szene störte. „Man hat seine Reaktion auf der Bank gesehen. Ich denke, das hat ihn sehr frustriert“, erklärte er.

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Letztlich ist es bei derartigen Zirkus-Nummern immer das gleiche: Stimmt die Leistung von Spieler und Team, wird die Szene gefeiert. Ist dies aber nicht der Fall, macht man sich vielmehr zum Gespött.

Ten Hag zunächst begeistert: „Fehlendes Puzzlestück“

Inzwischen sind fast eineinhalb Jahre vergangen, als ten Hag den Neuzugang als „fehlendes Puzzlestück“ bezeichnete und eine Warnung an die Liga aussprach. „Man sieht schon sein Potenzial. Er wird eine Bedrohung für die Premier League sein“, frohlockte er. Eine Aussage, die klingt, wie aus dem letzten Jahrzehnt. Bis jetzt ist Antony aber lediglich eine Bedrohung für das angespannte Nervenkostüm der United-Fans und der ohnehin schon mäßigen Laune von Erik ten Hag.