Mit einem Last-Minute-Sieg bei Newcastle United hatte sich Manchester City am vorletzten Wochenende wichtige Punkte bei der Verfolgung von Tabellenführer Liverpool gesichert.
City hat ein neues Super-Juwel
Zu verdanken haben die Citizens dies vor allem dem erst 20 Jahre alten Youngster Oscar Bobb, der nach einem Traumpass von Kevin De Bruyne in der ersten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zum 3:2-Endstand und sein erstes Premier-League-Tor erzielte.
„Unfassbares Gefühl! Der Trainer hat mir gesagt: ‚geh und schieß ein Tor‘. Und zum Glück konnte ich das“, sagte der Norweger im Anschluss der Partie bei TNT Sports und ergänzte: „Es war ein lebenslanger Traum.“
Doch auch für Vorlagengeber Kevin De Bruyne hatte Bobb wertschätzende Worte übrig. „Er ist der Einzige auf der Welt, der das kann, also ist es großartig, mit ihm spielen zu können“, schwärmte er und fügte an: „Er ist nicht nur einer der besten Spieler in der Premier League, sondern auch ein sehr netter Kerl.“
Guardiola trotz geringer Spielzeit von Bobb überzeugt
Auf der großen Bühne ist der vielseitige Offensivspieler ein Neuling und durfte sich bisher nur selten beweisen. Im Rahmen der Asien-Tour vor der Saison war Bobb einer von wenigen Nachwuchsspielern, die mit den Profis anreisen durften.
Nach überzeugenden Leistungen auf der Tour und in den Jugendmannschaften wurde das Top-Talent langfristig in den Profikader berufen. Seither reichte es in der Liga für Bobb allerdings nur für sieben Kurzeinsätze.
Sein erstes Profitor konnte das City-Talent bereits am letzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase erzielen. Beim 6:1-Sieg gegen Roter Stern Belgrad durfte Bobb über die vollen 90 Minuten die Luft der Königsklasse schnuppern und das durchaus erfolgreich.
Pep Guardiola zeigte sich trotz der limitierten Einsatzzeiten bereits beeindruckt von seinem Schützling. „Oscars Tor war besonders. Diese Kontrolle war super. Wir waren in der Vorbereitung schon beeindruckt. Ich wusste, dass er in der zweiten Mannschaft besonders war. Nun hat er mit Kevin De Bruyne noch einmal eine ganz neue Geschwindigkeit gebracht nach der Einwechslung“, erklärte der Star-Trainer nach der Partie gegen Newcastle.
Bobb als Heilsbringer für Norwegen?
Es scheint, als hätte man in Manchester nach Stars wie Phil Foden oder Rico Lewis ein weiteres Top-Talent für die eigenen Reihen gewonnen. Schon 2019 wechselte Bobb aus der Jugend des norwegischen Klubs Valerenga Fotball in die Akademie von Manchester City.
Doch nicht nur im Team von Pep Guardiola könnte Bobb in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Geht die Entwicklung des 20-Jährigen mit gambischen Wurzeln weiterhin steil nach oben, besteht die Chance, an der Seite von Stars wie Teamkollege Erling Haland, Martin Odegaard oder Sander Berge eine goldene Ära der norwegischen Nationalmannschaft einzuleiten.
„Wir glauben, er ist gut genug, er kann als kreative Kraft, als zentraler Spieler oder als Flügelspieler auflaufen. Er kann von Anfang an spielen oder das Spiel verändern. Er hat gezeigt, was für ein reifer Spieler er ist“, schätzte Norwegens Nationaltrainer Stale Solbakken die Qualitäten von Bobb vor dessen Berufung in die Nationalmannschaft beim norwegischen Sender TV2 ein.
Auch der norwegische Nationalmannschaftsexperte von TV2 Morten Langli behauptete, dass jeder Spieler, der in der Nähe der Startelf der besten Mannschaft der Welt steht, einen Platz in der norwegischen Nationalmannschaft verdient habe.
Bei der Europameisterschaft 2024 wird die goldene Generation jedenfalls nicht eingeleitet, da die Skandinavier hinter Spanien und Schottland nur den dritten Rang ihrer Qualifikations-Gruppe belegt haben und damit nicht für das Turnier qualifiziert sind.
Die letzte und einzige Teilnahme an einer Europameisterschaft gelang Norwegen 2000. Für eine Weltmeisterschaft konnte man sich 1938, 1994 und 1998 qualifizieren. Vielleicht schafft Norwegen auch dank Oscar Bobb in den kommenden Jahren die Wende.