Der FC Liverpool hat die vorübergehende Tabellenführung in der Premier League erobert! Die Reds gewannen am Boxing Day mit 2:0 (1:0) beim FC Burnley und zogen mit 42 Punkten vorübergehend am FC Arsenal vorbei. Cheftrainer Jürgen Klopp haderte nach der Partie aber mit der Schiedsrichterleistung.
Klopp wütet: „Es ist Wahnsinn!“
Es war ein nicht unverdienter, aber am Ende auch etwas glücklicher Sieg für die Mannen von Klopp. Darwin Núnez brachte die Gäste früh in Führung (6.), Diogo Jota sorgte für den 2:0-Endstand (90.). Liverpool hatte vor allem im ersten Durchgang viele hochkarätige Chancen, ging mit diesen aber fahrlässig um und machte es so unnötig spannend.
Klopp: “Es ist Wahnsinn!“
Wirbel gab es erneut um die Schiedsrichterleistung: Harvey Elliott hatte den Ball im Netz untergebracht (55.), der Youngster bejubelte bereits seinen zweiten Saisontreffer, doch der Treffer wurde zurückgenommen. Mohamed Salah stand im Abseits und im Sichtfeld von Burnley-Schlussmann James Trafford.
Klopp konnte die Entscheidung nicht nachvollziehen und sprach nach dem Spiel bei Sky: „Ich habe eben die Abseitsposition von Mo Salah gesehen. Das kannst du nur so entscheiden, wenn du nie selber Fußball gespielt hast. Sonst geht das nicht!“
Für den 56-Jährigen war die Abseitsposition unstrittig, der Treffer hätte jedoch trotzdem zählen sollen: „Wo auch immer Mo steht, der Torwart hat absolut keine Chance, an den Ball zu kommen. Der stört nicht und so weiter, es ist Wahnsinn!“
Gleich zwei Liverpool-Tore aberkannt
Bereits in der 29. Minute stand der VAR erstmals im Mittelpunkt: Das Tor zum vermeintlichen 2:0 von Cody Gakpo wurde von Paul Tierney zurückgepfiffen. Der Unparteiische hatte in der Entstehung ein Offensiv-Foul von Núnez ausgemacht, der VAR intervenierte nicht.
Sky-Experte René Adler konnte die Entscheidung nicht nachvollziehen: „Es ist ein Beispiel aus der unendlichen Saga der Fehler des VARs. Ich habe keine Lust mehr, darüber zu sprechen“, schlussfolgerte der 38-Jährige. In den Zeitlupen war kein klarer Kontakt von Nunez an seinem Gegenspieler erkennbar.
Was Klopp und Tierney angeht, gibt es eine Vorgeschichte: Im Mai dieses Jahres gewannen die Reds mit 4:3 gegen Tottenham Hotspur und Klopp wetterte nach der Partie gegen den Offiziellen. Schon in der Vergangenheit gab es immer mal wieder Probleme zwischen Klopp und Tierney.
Darauf kam der deutsche Coach nach der Partie jedoch nicht zu sprechen, stattdessen freute er sich über die freien Tage: „Jetzt ist es ja auch vorbei – sowohl Weihnachten wie auch diese intensive Periode. Jetzt haben wir erstmal fünf oder sechs Tage frei, ich weiß es gar nicht genau. Das fühlt sich an, als sollten wir alle in den Urlaub fahren, um ehrlich zu sein.“
Klopp gilt als Boxing-Day-Experte
Klopp hat, den heutigen Sieg mit eingerechnet, seine sechs Boxing-Day-Begegnungen als Liverpool-Coach allesamt gewonnen. Dadurch stieg der Kult-Coach zum alleinigen Rekordhalter auf, kein Trainer hat einen besseren Wert aufzuweisen.
Außerdem sei die Belastung in den vergangenen Wochen brutal gewesen, vor allem für die Spieler. Laut Klopp einer der Gründe, weshalb man nicht höher gewonnen habe: „So wahnsinnig viele Erklärungen gibt es nicht, für die Großchancen, die wir heute haben liegen lassen. Also muss es irgendwo daran gelegen haben.“