Diese Meldung löste vor allem in England eine Schockwelle aus. Der FC Everton muss aufgrund eines Verstoßes gegen Gewinn-und Nachhaltigkeitsregeln einen Rekord-Punktverlust hinnehmen. Den Toffees werden „mit sofortiger Wirkung“ zehn Punkte abgezogen, wie die Premier League am Freitag bestätigte.
„Manchester City sollte sich fürchten“
Somit fällt der FC Everton von Tabellenplatz 14 auf den vorletzten Platz, hat nun nur noch vier anstatt 14 Punkte. Der Klub zeigte sich in einem offiziellen Statement „schockiert und enttäuscht über die Entscheidung der Kommission der Premier League.“
Fans wüten wegen Manchester City
Nicht nur der Klub sieht darin eine „völlig unverhältnismäßige und ungerechte sportliche Sanktion“ - das Urteil lässt auch viele Fans in England wüten! Von „viel zu hart“ bis „komplett unfair“ ist in den sozialen Medien die Rede. Auffällig häufig verwendet: Der Vergleich zu Manchester City oder zum FC Chelsea.
Vor allem die Behandlung Manchester Citys seitens der Liga erzürnt die Gemüter aufs Schärfste, schließlich wurden dem Team von Pep Guardiola erst Anfang des Jahres 115 Strafanzeigen wegen angeblicher Verstöße gegen das Financial Fairplay auferlegt. Einen Punktabzug für die Citizens hat es dennoch bislang nicht gegeben.
„Wenn Everton zehn Punkte abgezogen werden, sollte Man City in der National League (fünfthöchste Spielklasse Englands, Anm. d. Red.) spielen, wenn ihr Fall behandelt wird“, schrieb ein Fan auf X. Viele weitere User schlossen sich dem Tenor an.
„Everton bekommt zehn Punkte Abzug, weil die Financial-Fairplay-Regeln gebrochen wurden... Man City sollte sich fürchten“, warnte ein Fan. „Everton wurden gerade zehn Punkte abgezogen, aber Man City geht völlig straffrei aus. Financial Fairplay ist so inkonsequent, wie können große Klubs ohne Strafe davonkommen?“, fragte ein anderer.
Droht City jetzt sogar der Abstieg?
Ein User warf der Premier League vor, die „Big Six“ der Liga zu bevorzugen und fand dafür große Zustimmung: „Die Premier League ist eine Schande. Sie benutzen Everton, um ein Exempel zu statuieren und zu zeigen, dass eine unabhängige Regulierungsbehörde nicht nötig ist. Die Feiglinge werden aber nicht den Mut haben, dasselbe mit Chelsea und Manchester City zu tun.“
England-Ikone und Ex-Everton-Profi Gary Lineker stellte zumindest auf X die Frage, „ob auch andere Vereine sanktioniert werden“. Liverpool-Legende Jamie Carragher schlug in eine ähnliche Kerbe.
„Wenn man bedenkt, dass sechs Vereine versucht haben, die Premier League zu verlassen, und es keinerlei Sanktionen gab, fühlt es sich nicht richtig an. Solange keine Sanktionen gegen andere Vereine verhängt werden, wird Everton das Gefühl haben, dass sie benutzt werden, um zu zeigen, dass keine Notwendigkeit für eine unabhängige Regulierungsbehörde besteht - und damit haben sie recht“, wird Carragher im Mirror zitiert.
Stefan Borson, ein ehemaliger Anwalt von Manchester City, formulierte gar noch eine schlimmere Vermutung. „Ohne das Urteil gesehen zu haben, erscheinen mir zehn Punkte Abzug für Everton für einen einfachen Verstoß gegen das Financial Fair Play sehr hart. Aber es unterstreicht, dass die Sanktionen gegen City - wenn sie bewiesen werden - und jetzt Chelsea - wenn sie angeklagt werden und die außerbörslichen Zahlungen zugeben - potenziell zum Abstieg führen werden“, wird Borson in der Daily Mail zitiert.