Harry Maguires Mutter hat ihren Sohn gegen die anhaltende Kritik in England verteidigt. Zoe Maguire reagiert in einem Statement auf Instagram auf den Hohn, der dem Verteidiger von Manchester United beim 3:1-Sieg Englands gegen Schottland entgegengeschlagen war.
Häme für Maguire: Mutter schreitet ein
„Als Mutter ist das Niveau der negativen und beleidigenden Kommentare, die von einigen Fans, Experten und den Medien kommen, beschämend und völlig inakzeptabel für alle Aspekte des Lebens. Und wir reden von jemandem, der sich für seinen Verein und sein Land abrackert“, schrieb sie. Zuvor hatte bereits Englands Nationaltrainer über die Meinungsmacher in den englischen Medien geschimpft.
Maguires Mutter erlebte das Spiel gegen die Schotten live im Stadion mit: „Ich verstehe, dass es in der Welt des Fußballs Höhen und Tiefen, Positives und Negatives gibt, aber was Harry abkriegt, geht weit über den Fußball hinaus.“
„Diese Art von Missbrauch wünsche ich niemandem“
Sie sieht ihren Sohn als mahnendes Beispiel, ähnliches könne schließlich auch junge Spieler und Spielerinnen treffen: „Harry hat ein großes Herz und es ist gut, dass er mental stark ist und damit umgehen kann, denn andere können das vielleicht nicht. Diese Art von Missbrauch wünsche ich niemandem.“
Maguire hatte beim letzten Spiel der Three Lions eine unglückliche Figur abgegeben. Der 30-Jährige bugsierte bei einer misslungenen Rettungsaktion den Ball ins eigene Tor. Beeindruckend: Die Häme der gegnerischen Fans scheint ihm nichts anhaben zu können.
Zu den verbalen Angriffen auf seine Person sagte er im Gespräch mit der Sun: „Wir wussten, dass es feindselig wird in Schottland und in der zweiten Halbzeit habe ich das meiste abbekommen. Ich komme damit klar, keine Sorge. Sie haben den Druck auf mich geladen. Ich würde nicht sagen, dass ich es gewohnt bin, aber ich kann damit umgehen.“
Weiter führte er aus: „Ich würde nicht sagen, dass ich eine Person bin, die mental mit Druck zu kämpfen hat. Ich habe in den vergangenen Jahren viel durchgemacht und war vier Jahre lang Kapitän bei Manchester United. Die Angriffe auf mich nehmen den Druck von meinen Mitspielern und laden ihn auf mich. Es lässt sie besser spielen, da bin ich mir sicher.“
Maguire will den Konkurrenzkampf
Maguire hat im Gespräch mit der Sun auch klar gemacht, dass er weiterhin versuchen möchte, sich seinen Stammplatz in der Mannschaft von Manchester United zu erkämpfen: „Ich werde immer alles geben. Ich will Spiele machen und Fußball spielen. Die ersten vier Wochen waren hart, weil es nur ein Spiel pro Woche gab und der Trainer mich nicht berücksichtigt hat. Aber jetzt stehen viele Spiele vor der Tür und ich bin mir sicher, dass ich viele Spiele machen werde.“
Im Rahmen des vergangenen Transferfensters stand der Defensivspieler kurz vor einem Wechsel zu West Ham United, der Deal scheiterte allerdings an den Gesprächen zwischen dem Spieler und Manchester United. Dadurch verlor der Engländer seinen Stammplatz. Zuvor hatte er im Sommer sein Kapitänsamt an Bruno Fernandes abgeben müssen.
Bei Manchester United sind seine Verteidiger-Kollegen Luke Shaw und Raphael Varane weiterhin verletzt, dennoch kam der ehemalige Kapitän der Red Devils in der laufenden Premier-League-Saison erst auf 23 Einsatzminuten. Lisandro Martínez musste im letzten Spiel vor der Länderspielpause verletzt ausgewechselt werden, soll aber jetzt wieder einsatzbereit sein. Neben dem Argentinier bleiben als Optionen für Erik ten Hag neben Maguire nur Victor Lindelöf und Neuzugang Jonny Evans.
Am nächsten Spieltag trifft ManUnited auf Brighton Hove and Albion um den neuen deutschen Nationalspieler Pascal Groß. Ob ten Hag dann schon auf Maguire setzen wird, bleibt abzuwarten.