Mason Greenwood steht offenbar vor einer Rückkehr in den Kader von Manchester United. Der englische Rekordmeister hat seine internen Ermittlungen zu dem suspendierten Angreifer abgeschlossen, wie er am Mittwoch bekannt gab.
Brisantes Comeback bahnt sich an
Greenwood war wegen des Verdachts der Vergewaltigung, Körperverletzung sowie des kontrollierenden und nötigenden Verhaltens angeklagt worden, im Februar wurden die Vorwürfe aber fallen gelassen. Letztmals war Greenwood im Januar 2022 für United aufgelaufen.
Die Red Devils teilten nun mit, dass eine finale Entscheidung noch nicht gefallen sei, man aber alle nötigen Fakten gesammelt habe. Demnach seien diverse Personen, die mit den Vorwürfen in Verbindung standen, angehört worden. Nun wolle man sich intern über das weitere Vorgehen beraten.
Entscheidung schon gefallen? ManUnited dementiert
Laut einem Medienbericht ist ManUnited aber bereits zu dem Schluss gekommen, den 21-Jährigen wieder in sein Team eingliedern zu wollen.
Wie The Athletic berichtet, soll der ursprüngliche Plan der Red Devils gewesen sein, die Entscheidung bereits am 4. August zu verkünden. Demnach hat Geschäftsführer Richard Arnold ein Video aufgenommen, indem er die Wiedereingliederung Greenwoods in die erste Mannschaft verkündet. Der Klub dementierte das.
Ein möglicher Grund für den angeblichen Verzug soll die WM-Teilnahme von Spielerinnen der Frauenmannschaft sein. Der Klub wolle erst einmal die wichtigsten Interessensgruppen - darunter auch Anteilseigner und Sponsoren - innerhalb des Vereins über die Entscheidung in Kenntnis setzen. Dazu gehören eben auch die Schlüsselspielerinnen des Frauen-Teams wie Englands Nationaltorhüterin Mary Earps.
Vor dem ersten Liga-Spiel gegen Wolverhampton (1:0) war es vor dem Old Trafford wegen der sich abzeichnenden Greenwood-Rückkehr zu Protesten gekommen.
Fan-Vereinigung mit Statement gegen Greenwood
Die Fan-Vereinigung „Female Fans Against Greenwood‘s Return“ lehnte das Comeback zudem mit einem langen Statement ab. Die Rückkehr des ehemaligen englischen Nationalspielers „legalisiert und normalisiert sexuelle Übergriffe und häusliche Gewalt. Es zeigt anderen Spielern und den Männern und Jungen, die zu ihnen aufschauen, dass der Missbrauch von Frauen akzeptabel und ohne Konsequenzen ist, und die Karriere nicht beeinflussen wird.“
Greenwoods Wiederaufnahme ins Team birgt enorme Sprengkraft - falls nicht in der Mannschaft, dann zumindest bei den Fans.
Im nun veröffentlichten Statement bat United um Geduld, um „die letzten Phasen dieses sorgfältig abgewogenen Prozesses“ zu durchlaufen. „Sobald die Entscheidung getroffen ist, wird sie den internen und externen Interessengruppen des Vereins mitgeteilt und erläutert“, schrieb Manchester. Man habe eine Verantwortung dem mutmaßlichen Opfer, aber auch dem Spieler gegenüber.
United zeigte Verständnis für die „ausgeprägten Meinungen“, die zu Greenwood im Umlauf sind - verwies aber auch darauf, dass diese teilweise durch einen „Teil der Beweise“, die an die Öffentlichkeit geraten waren, beeinflusst sein könnten. Der Klub habe Fakten vorliegen, die nicht öffentlich einsehbar gewesen seien.