Harry Kane könnte schon bald an der Säbener Straße seine Zelte aufschlagen, um gemeinsam mit Manuel Neuer, Jamal Musiala und Co. nach Titeln zu streben.
Daran scheiterte der letzte Kane-Deal
Doch dafür muss die Chefetage des FC Bayern zunächst einmal tief in die Tasche greifen, denn ein erstes Angebot wurde bereits abgelehnt. Obwohl der englische Mittelstürmer nur noch ein ausstehendes Vertragsjahr bei den Tottenham Hotspur hat, könnte sich der Wechsel also zu einem teuren Unterfangen entwickeln.
Ein Tottenham-Insider von The Athletic erinnert dabei an einen Vorfall von vor zwei Jahren. Nach dem verlorenen EM-Finale erschien Kane nicht zum Training von Tottenham, wollte wohl so einen Wechsel erwirken - was er selbst bestritten hat - und blieb letztlich doch.
Könnte sich die Geschichte zwei Jahre später wiederholen, nur diesmal mit dem FC Bayern?
Harry Kane 2021 fast zu Manchester City
„Wir hatten die Situation schon 2021, als Manchester City Kane unbedingt verpflichten wollte“, erinnerte sich Charlie Eccleshare im Gespräch mit der Abendzeitung.
Damals war Pep Guardiola auf der Suche nach einem neuen Stürmer wohl an der White Hart Lane fündig geworden und wollte Kane vom Ligakonkurrenten loseisen. Doch Tottenhams Vorstandsboss, Daniel Levy, ist als unangenehmer Verhandlungspartner bekannt.
Nicht nur ging der Real-Transfer um Gareth Bale 2013 für über 100 Millionen Euro unter seiner Hand über die Bühne, auch ist der 61-Jährige als Drahtzieher hinter dem wirtschaftlichen Aufstieg des Klubs berüchtigt.
So führte er eine deutlich sparsamere Ausgabenpolitik ein, modernisierte den Klub auf jeglichen Ebenen seit seiner Inthronisation 2001 und wusste zudem um den Wert seiner Stars, weshalb Schnäppchen bei ihm fast ausgeschlossen sein.
Einst erinnerte sich Sir Alex Ferguson, der legendäre Trainer Manchester Uniteds, an Verhandlungen mit Levy rund um einen Transfer von Dimitar Berbatov. Diese Erfahrung sei „schmerzhafter als meine Hüftoperation“ gewesen.
Eine Ausnahme, weil Berbatov ein liebgewonnener Stürmer des Funktionärs war und er sich besonders für ihn einsetzte? Wohl eher nicht - immerhin gilt Levy auch als Fan von Harry Kane.
Levy gibt bei Kane nicht nach
Selbst als dieser einer Trainingseinheit im August 2021 fernblieb, die EM mit England Geschichte war und der damals 27-Jährige sich auf den Radar von City geschossen hatte, blieb Levy hart.
Kane soll Medienberichten zufolge davon ausgegangen sein, dass er ein „Gentlemen‘s Agreement“ mit seinem Klub hatte und diesen verlassen durfte. Doch Levy ließ sich nicht beirren und behielt seine offensive Lebensversicherung. Die Verhandlungen scheiterten, Tottenham lehnte jegliche Angebote ab.
Zwar verhielt sich Kane auch infolgedessen stets professionell - doch der Rekordtorschütze Englands, noch vor Wayne Rooney, dürfte in seinem Alter nun noch einmal den nächsten Schritt auf die ganz große europäische Bühne wagen wollen.
Und so scheint der FC Bayern tief in die Tasche greifen zu müssen. Denn Levy ist aufgrund der finanziellen Stabilitätsentwicklung mit dem Klub in den letzten Jahren wohl nicht darauf angewiesen, Kane verkaufen zu müssen.
Ab einer gewissen Summe wird aber wohl auch er wirtschaftlich profitabel denken, vermutet Eccleshare: „Es kommt darauf an, was Bayern bereit ist, zu zahlen. Wir kennen die Schmerzgrenze der Spurs nicht, es wird aber mit Sicherheit einen Punkt geben, an dem Tottenham Bayern zuhört.“
Vorteil FC Bayern: Aussicht auf Trophäen
Der Vorteil der Bayern: Selbst ein Vertragsangebot für Kane über 2024 hinaus mit einem kolportierten Wochengehalt von rund 235.000 Euro, wie der Guardian berichtete, unterschrieb der 29-Jährige bis dato nicht – zu gut könne er sich einen Wechsel zum FC Bayern vorstellen.
„Das Interesse von Seiten der Bayern ist bekannt - und auch Kane kann sich den Wechsel gut vorstellen. Er will die großen Trophäen gewinnen, diese Chance sieht er in München“, so Eccleshare.
Denn Trophäen auf Klubebene fehlen noch in der Vitrine des Harry Kane - und vieles deutet darauf hin, dass er mit dem FC Bayern bessere Chancen hat als mit den Lilywhites.