Starke Saison über weite Strecken - doch am Ende stand der FC Arsenal dennoch wieder mit leeren Händen da.
Wird Arsenal Europas neue Großmacht?
Während die Gunners am Schluss zu oft patzten, marschierte Manchester City um Superstar Erling Haaland zum Titel in der Premier League. Dennoch gab es unter Mikel Arteta eine klare Verbesserung zur Vorsaison, in der noch knapp die Champions-League-Plätze verpasst worden waren.
Doch es soll nur der Anfang gewesen sein für mehr, weshalb sehr umtriebige Londoner auf dem Transfermarkt erwartet werden. Denn: Um Manchester City zu stürzen, müssen weitere Verstärkungen her.
„Wir haben ein sehr fortschrittliches Jahr hinter uns, und ich denke, wir haben einen wirklich guten Job gemacht. Wir wissen, dass es noch eine Menge zu tun gibt. Unser Ziel ist es, weiterzumachen und uns weiterzuentwickeln“, zitierte The Mirror Arsenals Sportdirektor Edu Gaspar.
Rice wohl erster Transfer-Coup von Arsenal
Lange galt Declan Rice als Wunsch-Kandidat von Thomas Tuchel beim FC Bayern. Doch die Münchner werden kein Angebot für Rice abgeben, da er sich nicht ausdrücklich für den FC Bayern entschieden hat.
Der Rekordmeister möchte sich bei Summen über 100 Millionen Euro auch nicht auf ein Wettbieten mit den Gunners einlassen. Zudem ist für Rice die Premier League attraktiver, tendiert daher ebenfalls zu einem Wechsel zu Arsenal.
Wie der Guardian berichtete, sollen sich West Ham - der aktuelle Verein von Rice - und Arsenal mündlich bereits über einen Wechsel geeinigt haben. Die Ablösesumme würde bei umgerechnet 104 Millionen Euro liegen, allerdings könnte der Preis durch Prämien auf 120 Millionen Euro steigen.
West-Ham-Mitbesitzer David Sullivan sagte bereits, Rice habe im Conference-League-Finale wahrscheinlich sein letztes Spiel für die Hammers bestritten.
Cancelo könnte die Verteidigung verstärken
Ein weiterer Neuzugang der Gunners könnte Joao Cancelo sein. Wie der Telegraph berichtet, haben die Londoner ein Auge auf den Portugiesen geworfen.
Im Winter wurde der 29-Jährige bei den Citizens aussortiert und an den FC Bayern verliehen, obwohl er als einer der besten Außenverteidiger der Premier League galt.
Nach 21 Spielen für den deutschen Rekordmeister, haben sich die Münchner jedoch dazu entschieden, den Portugiesen aufgrund der 70 Mio. Euro teuren Kaufoption nicht zu verpflichten. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, das City den Verteidiger dennoch abgeben will.
Trotz des Transfers von Oleksandr Zinchenko im vergangenen Sommer, gilt die Außenverteidigerposition als Schwachstelle im Kader der Gunners. In der abgelaufenen Saison fehlte Takehiro Tomiyasu verletzungsbedingt und Ben White musste ihn ersetzen. Dadurch fehlte eine weitere Option im Zentrum.
Ob Arsenal Cancelo wirklich verpflichtet, ist aber noch ungewiss. Der Verein fokussiert sich zunächst auf den Transfer von Rice, weshalb der zusätzliche Transfer von Cancelo zu teuer werden könnte. Außerdem ist es schwer vorstellbar, dass die Citizens einen direkten Konkurrenten stärken möchten.
Ablösefreie Verpflichtung von City-Kapitän?
Doch es wird noch ein weiterer City-Profi mit dem FC Arsenal in Verbindung gebracht. The Athletic bringt bei den Gunners den Namen Ilkay Gündogan ins Spiel. Der Vertrag des City-Kapitäns läuft in diesem Jahr aus und Vertragsverhandlungen stehen noch aus.
Sollte der deutsche Nationalspieler seinen Vertrag nicht verlängern, könnte City um Pep Guardiola ihn nicht davon abhalten, nächste Saison für Rivale Arsenal aufzulaufen. Mit Gündogan und Rice wäre Arsenal überragend besetzt.
Granit Xhaka könnte jedenfalls problemlos ersetzt werden, denn der 30-Jährige steht kurz vor einem Wechsel in die Bundesliga. Wie Transferexperte Fabrizio Romano berichtet, soll Bayer Leverkusen dem Schweizer einen Vierjahresvertrag anbieten.
Sobald der Nachfolger von Xhaka feststeht, könnte der Wechsel in die Bundesliga ganz schnell gehen.
Schlägt Arsenal auch noch bei Havertz zu?
Doch The Athletic zufolge gibt es noch einen weiteren deutschen Nationalspieler, an dem Arsenal großes Interesse zeigt und der sich einen Wechsel gut vorstellen kann: Kai Havertz. Entsprechende Informationen kann SPORT1 bestätigen.
Erste Gespräche haben zumindest stattgefunden, The Athletic berichtet sogar schon von einem ersten Angebot der Gunners an den Stadtrivalen. Arsenal zeige großes Interesse an einer Verpflichtung von Havertz, der 2020 für rund 80 Millionen Euro von Bayer Leverkusen nach London gewechselt war.
Billig würde das nicht werden - mit etwaigen Bonuszahlungen erhofft sich Chelsea nach SPORT1-Informationen bei einem Weiterverkauf angesichts eines noch bis 2025 gültigen Vertrags nun eine ähnliche Summe
Aufgrund der Ablöseforderungen der Blues, die für den 24 Jahre alten Offensivspieler wohl mindestens 60 Millionen Euro plus Bonuszahlungen sehen wollen, hat das bisher als Favorit geltende Real Madrid vorerst wohl etwas Abstand von der Personalie Havertz genommen.
PSG zeigt Interesse an Odegaard
Aber natürlich sind auch viele Arsenal-Spieler nach der beeindruckenden Saison sehr begehrt. Wie die Daily Mail berichtete, soll Paris Saint-Germain großes Interesse an der Verpflichtung von Mittelfeldstar Martin Odegaard haben.
Der Norweger ist seit dem vergangenen Sommer Arsenals Kapitän und lieferte sehr gute Leistungen in der abgeschlossenen Saison. In 45 Saisonspielen erzielte der 24-Jährige 15 Tore und bereitete acht Treffer vor.
Doch Odegaard soll sich aktuell sehr wohl bei den Nordlondonern fühlen und auch der Verein plant in der nächsten Saison mit ihm als zentrale Stütze. Zusammen mit Rice und Gündogan könnte sich der Verein ein Mittelfeld aufbauen, welches mit zu den besten Europas zählt.
Sollte Odegaard, dessen Vertrag noch bis 2025 läuft, tatsächlich kein Interesse an den Lockrufen aus Paris zeigen, wäre das auch ein starkes Zeichen an den Rest Europas - Arsenal ist nicht mehr der Verein, der seine besten Spieler nach Saisonende an die wahren Großmächte abgibt.
Arsenal wird auch Spieler abgeben müssen
Dennoch müssten bei teuren Neuzugängen aber auch Spieler abgegeben werden. So könnte Kieran Tierney den Verein im Sommer verlassen, um die Geldspeicher des Vereins füllen.
Auch ein Verkauf von Rekordverpflichtung Nicolas Pepe würde den Gunners in die Karten spielen. Der Franzose kam 2019 für 80 Millionen Euro von LOSC Lille, konnte aber nie wirklich überzeugen. Derzeit ist der 28-Jährige an OGC Nizza verliehen, jedoch möchte Arsenal den Franzosen nach seiner Rückkehr loswerden.
Sollten die Pläne der Gunners auf dem Transfermarkt tatsächlich aufgehen, wäre der Kader noch einmal deutlich besser als in der vergangenen Saison.
Mehr als das: Womöglich wächst bei Arsenal bald ein Kader zusammen, der sogar nach dem Champions-League-Titel greifen kann.